So tickt der neue SCB-Coach
«Lundskog wollte für 30'000 Franken brutto kommen»

Mit 36 Jahren wird Johan Lundskog beim SC Bern erstmals ein Profi-Team coachen. Der Schwede hätte schon früher in der Schweiz landen sollen.
Publiziert: 30.04.2021 um 15:29 Uhr
|
Aktualisiert: 01.05.2021 um 10:08 Uhr
1/8
Johan Lundskog hat künftig das Sagen an der SCB-Bande.
Foto: freshfocus
Angelo Rocchinotti

Wer sich nach Johan Lundskog erkundigt, hört viel Gutes. Der neue SCB-Coach gilt als akribischer Arbeiter mit hohem Sachverstand, ist gut vernetzt und beliebt bei den Spielern. «Mit ihm kann man Scherze treiben, ihn wegen den Haaren veräppeln», sagt HCD-Back Lorenz Kienzle. «Es stört ihn, dass er nicht mehr viele hat und richtet sie sich ständig.»

Joren van Pottelberghe bezeichnet den 36-Jährigen als «lieb» und «umgänglich». «Er kam nie mit einer negativen Einstellung, zieht die Spieler in den Entscheidungsprozess mit ein», erzählt der Biel-Keeper. Dass man den auf Gotland geborenen Schweden hierzulande kennt, liegt an Patrick Bloch (36).

Der heutige Verbands-CEO steht 2004 in Davos an der Schwelle zur ersten Mannschaft, als die NHL-Saison dem Tarifstreit zum Opfer fällt. Die Bündner verstärken sich mit Joe Thornton, Rick Nash und Niklas Hagman. «Junge hatten kaum noch Chancen», erinnert sich Bloch. Er schliesst sich einem College-Team in Toronto an und trifft auf Verteidiger Lundskog. «Er war schon damals zielstrebig, diszipliniert und detailversessen.»

«Wolwo ging mir auf den Sack»

Während der Bündner nach einer Saison in die Schweiz zurückkehrt, lässt sich Lundskog zum Trainer ausbilden, lernt die Kanadierin Amanda kennen und heiratet. Der Kontakt zu Bloch verflüchtigt sich. Bis dieser 2015 bei Thurgau zum CEO aufsteigt. Und ihn Trainer Christian Wohlwend (44) als Assistent vorschlägt.

Als dieser ein erstes Mal mit Lundskog telefoniert, ist er überzeugt: «Das passt.» Das Problem? Thurgau gerät in finanzielle Turbulenzen. «Johan wollte sogar für 30'000 Franken brutto im Jahr kommen. Dieser verrückte Kerl», erinnert sich Wohlwend. «Ich sagte, das kannst du nicht machen.»

Auch als der Engadiner die U20-Nati übernimmt, scheitert ein Engagement. Lundskog, als Assistent mit Frölunda Meister und zweifacher CHL-Sieger, erhält keine Freigabe. Doch immer wenn ein Assistent gesucht wird, fällt der Name Lundskog. «Ich blieb hartnäckig», sagt der HCD-Coach. «Wolwo ging mir auf den Sack», gibt SCB-CSO und Ex-HCD-Sportchef Raeto Raffainer zu.

Vor zwei Jahren hat Wohlwend seinen Wunsch-Assi erhalten. Doch nun zieht Lundskog mit seiner Frau und den Töchtern Piper (13), Leighton (11) und Olive (7) weiter nach Bern. Und wird mit 36 erstmals ein Profiteam coachen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?