Während das Spiel verbissen, aber fair war, lässt eine Szene die Stimmung überborden.
In der 34. Minute befördert Servette-Brocken Teemu Hartikainen Luganos Leichtgewicht Marco Zanetti an die Bande. Eine Szene, die dem Finnen eine Strafe hätte einbringen können. Die Schiedsrichter sehen es jedoch anders. Da entscheiden sich Samuel Guerra und Calvin Thürkauf dafür, zur Selbstjustiz zu schreiten. Ein, zwei, drei, zehn Crosschecks später verhängen die Spielleiter endlich eine Strafe gegen Thürkauf, als er auch noch Linus Omark traktiert. Hartikainen zuckt nicht mit der Wimper und darf auf dem Eis bleiben.
«Vielleicht müssen wir mit grösseren Helmen kommen»
Eine Szene, die den Zorn der Fans hervorruft. Kochend vor Wut werfen die Tifosi zahlreiche Gegenstände aufs Eis. Dies führt zu einer längeren Spielunterbrechung. Servette-Stürmer Tanner Richard ärgert sich nach dem Spiel: «Anscheinend ist es salonfähig geworden, dass man Champagnergläser auf das Eis werfen kann. Vielleicht müssen wir das nächste Mal mit grösseren Helmen kommen. Ich verstehe nicht, dass das toleriert wird.»
Während der Unterbrüche gerät der 29-Jährige an Zuschauer, die hinter der Bank der Grenat sitzen. «Es wäre schön, wenn man uns unser Spiel spielen lassen würde», wettert er. «Nur weil diese Leute für ein Ticket bezahlen, haben sie nicht das Recht, sich wie Zirkustiere zu benehmen. Ich finde, sie sollten etwas mehr Klasse und Respekt zeigen.»
Keine Entschuldigung für die Pleite
Obwohl er sich über das inakzeptable Verhalten sehr ärgert, will er dies nicht als Entschuldigung für die Niederlage gelten lassen. «Unter solchen Umständen müssen wir uns wirklich auf das konzentrieren, was in unserer Macht steht. Nämlich Tore zu schiessen. Diesmal waren wir dazu nicht in der Lage und hatten daher keine Chance auf den Sieg.»
Der Center lässt kein gutes Haar an den Lugano-Fans, zollt aber dem Gegner Respekt: «Sie haben ein verdammt gutes Spiel gemacht. Ich denke, wir waren überhaupt nicht schlecht. Es war sogar eine gute defensive Leistung von uns. Wir haben nur wenige Torchancen zugelassen. Unser Spiel in Unterzahl war gut, im Gegensatz zum Powerplay. Man kann nicht an jedem Abend perfekt sein. Aber nach 30 Minuten waren wir gut im Spiel, bis zu diesem kleinen Fehler, der zum Führungstreffer führte.»
Mehr zu den Playoffs
Nach diesem heissen Abend südlich der Alpen steht es in dieser Serie 1:1. «Aber niemand hat damit gerechnet, dass es 4:0 ausgeht, oder?», sagt Richard. «Ich schaue seit 30 Jahren Schweizer Eishockey und habe noch nie eine so ausgeglichene Liga gesehen wie in diesem Jahr. Es gibt noch acht hervorragende Teams und andere gute Teams sind nicht mehr dabei. Das zeigt, dass kein Spiel einfach sein wird. Aber trotz der Niederlage gibt es wirklich gute Dinge, die wir von dieser Reise ins Tessin mit nach Hause nehmen können.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |