Darum gehts
- SCL Tigers gewinnen gegen Lausanne, Playoff-Serie steht auf Messers Schneide
- Dario Rohrbach erzielt entscheidendes Tor mit beeindruckender Einzelleistung
- Stéphane Charlin kehrt zurück – beginnt bei Lausanne das Zittern?
Nun liegt der Exploit in Reichweite. Die Tigers bringen am Mittwoch den Sieg nach Hause, jetzt liegt der Ball wieder im Feld des Favoriten: Lausanne. Der top besetzte Quali-Sieger hat auch im vierten Spiel optische Vorteile, aber auf das Talent kommt es jetzt nicht mehr an. Die Kaderlisten sind ab sofort nur von akademischem Wert, entscheiden werden Nervenstärke, Mut und Esprit, vielleicht ein wenig auch das Glück.
Beim 3:2 am Mittwoch entscheidet eine Einzelleistung von Topskorer Dario Rohrbach (26), der sich gegen die Lausanne-Abwehrbrocken Marti und Glauser durchsetzt. Mit dem Kopf durch die Wand – und dann ins hohe Eck abgeschlossen. Ein Tor, lecker wie ein Specksandwich.
In Langnau glaubten sie schon vor dem Spiel zu wissen, dass der Durchbruch kommen wird. Falls man das zweite Heimspiel gewinne. Geschafft. Kommt er jetzt tatsächlich, der Rohrbruch beim Favoriten? «Jetzt ist der Moment gekommen», ist Rohrbach überzeugt.
Am Mittwoch war auch Quali-MVP Stéphane Charlin (24) nach sieben Wochen Verletzungspause wieder dabei, als Türchenöffner und Ersatz für Luca Boltshauser. Dieser spielte stark. Vielleicht macht Charlins Präsenz Boltshauser noch besser und Lausanne noch angespannter, auch wenn er nur die Türe bedient. Er ist auf jeden Fall wieder da.
Bayreuther-Ausfall keine bittere Pille
Was Lausanne Sorgen bereitet, ist die Abwehrschwäche, die defensive Ordnung ist flöten gegangen. Bei den Gegentoren am Mittwoch wurde Geoff Wards (62) Mannschaft entweder ausgekontert, auskombiniert oder durch eine Einzelleistung schlichtweg überwältigt. Am Freitag wird der Abwehr zudem Gavin Bayreuther (USA) fehlen, der sehenden Auges einen Linesman umgefahren hatte.
Da muss sich Geoff Ward etwas einfallen lassen, seine Ausländer-Formation hat er allerdings zuvor schon mehrfach geändert, Bayreuther musste in der zweiten Partie für Stürmer Brendan Perlini (Gb/Ka) auf die Tribüne, kehrte danach aber wieder in die Aufstellung zurück. Sein Ausfall trifft Lausanne zwar, aber nicht schwer.
Schweizer treffen für die Tigers
Für Tigers spricht einiges: Charlin ist zurück. Die Finnen-Stürmer Pesonen und Saarela kommen in Schwung, Malone (USA), Saarijärvi, Riikola und Mäenalanen (alle Fin) sind schon in Schwung. Am Mittwoch erzielen die Schweizer Stürmer alle Tore (zweimal Rohrbach und Julian Schmutz) und die Abwehrspieler gönnen sich im Umgang mit dem Puck immer mehr Ruhe.
Aber der Favorit ist nach wie vor Lausanne. Und bis nicht das Gegenteil bewiesen ist, hat dieser Favorit immer noch den Heimvorteil.