Intensität, Emotionen, Härte. Wird Playoff-Hockey zelebriert, reibt sich Justin Abdelkader die Hände. «Das ist genau mein Spielstil.» Der US-Stürmer im Dienste des Meisters liebt es, die Gegner zu nerven und ihnen unter die Haut zu fahren. In den drei Viertelfinal-Duellen hat er sich zum Feindbild der Lakers gespielt, wie dies umgekehrt SCRJ-Verteidiger Michal Jordan geschafft hat. Dass der Tscheche zu seinem Ziel geworden ist, verneint der Ex-NHL-Spieler: «Ich spiele einfach hart. Das werde ich auch weiterhin tun.» Egal gegen welchen Gegner.
Buh-Rufe perlen an Abdelkader ab wie Wasser an einem frisch gewachsten Auto. «Lärm ist besser als ein leeres Stadion wie zu Corona-Zeiten. Das sind leidenschaftliche Fans», sagt der 36-Jährige schulterzuckend. «Ich geniesse diese Momente. Auf die werde ich eines Tages zurückschauen.» Playoffs sind genau sein Ding. Er will Checks fertig machen, Schüsse blocken, sich fürs Team aufopfern – und aufreiben. «Ich liebe diese Kämpfe.» Er würzt den EVZ mit einem Element, das ihm beim ersten Engagement des Amerikaners mit jordanischen Wurzeln vor zwei Saisons etwas gefehlt hat.
«Emotionen im Zaum halten können»
Doch Abdelkader wandelt auf einem schmalen Grat. So hart er einen Gegenspieler in die Bande hobeln kann, so übertrieben kann er fallen, wenn er angegangen wird. Wie am Sonntag, als er es nach einem Schupfer von Fabian Maier sowie einem Treffer von Sandro Zangger mit der Theatralik übertreibt. Es ist nicht das erste Mal: Im Playoff-Halbfinal 2021 gegen die Lakers wurde der Ex-Football-Spieler für eine Schwalbe gebüsst. Mysports-Experte und Ex-Haudegen Timo Helbling sagte damals: «Das ist für mich absolut lächerlich. Und respektlos unserer Liga gegenüber.»
Weil Abdelkader für seinen hohen Stock an Zangger nicht gesperrt worden ist, haben die Lakers Berufung beim Verbandssportgericht eingelegt. Diese wurde nun aber abgewiesen. Das Verbandssportgericht bestätigt somit den erstinstanzlichen Entscheid des Einzelrichters für Disziplinarsachen Leistungssport und der US-Stürmer wird nicht gesperrt.
Abdelkader, der von den Detroit Red Wings nach der Vertragsauflösung noch bis 2026 jährlich eine Abfindung von 1,055 Millionen Dollar erhält, betont in Bezug auf die kassierte Strafe für einen Stockschlag, dass er smarter und vorsichtiger spielen müsse. Weil er mehr im Fokus stehe, auch von den Schiedsrichtern. «Dessen bin ich mir bewusst. Ich muss meine Emotionen im Zaum halten können.» Doch Abdelkader braucht diese Intensität, sie dürfe weder zu niedrig noch zu hoch sein. Sondern genau in der richtigen Playoff-Temperatur.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |