Playoff-Final zum Karriereabschluss
ZSC-Oldie Blaser gerührt: «Es ist das Tüpfchen auf dem I»

Er spielt seit 17 Jahren Hockey auf Profiebene. Doch das ultimative Highlight gibt es für Yannick Blaser erst zum Abschluss seiner Laufbahn.
Publiziert: 14.04.2025 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2025 um 13:35 Uhr
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HCD-Stürmer Chris Egli (r.) klammert an ZSC-Verteidiger Yannick Blaser.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Yannick Blaser spielt überraschend im ZSC-Playoff-Final vor seinem Karriereende
  • Blaser ersetzt verletzten Dario Trutmann als zweikampfstarker Verteidiger
  • Ab 1. Mai wird der 36-jährige Blaser U21-Trainer bei SCRJ Lakers
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Yannick Blaser (36) hat während seiner Karriere viel gesehen. Von Langnau aus ging es für den Emmentaler über Langenthal, Basel und Zug wieder zurück nach Langnau. Er war Junioren-Nationalspieler und bestritt auch zwei Partien mit der A-Nati. Doch an die grossen Honigtöpfe kam er nie. Das höchste der Gefühle waren für ihn fünf Playoff-Halbfinals mit dem EVZ. Als die sportliche Reise für die Zentralschweizer höher ging, war Blaser bereits weitergezogen.

Einen Namen in der Liga machte er sich trotzdem. Als knüppelharter Verteidiger, der es ab und an übertrieb, Post vom Einzelrichter bekam und sich Sperren einhandelte. Und als Blaser sich dann vor drei Jahren aus Langnau verabschiedete, um bei den ZSC-Farmteam GCK Lions die Rolle eines Leitwolfs für die jungen Talente zu übernehmen, schien die grosse Bühne für ihn ohnehin passé. Stattdessen war er auf dem Eis der verlängerte Arm von Trainer Marco Bayer (52), als die Junglöwen vor einem Jahr sensationell in den Playoff-Final der Swiss League stürmten.

Das gleiche Profil wie der verletzte Trutmann

Bayer, der inzwischen ZSC-Trainer geworden ist, weiss, was er an Blaser hat. Und als sich der zweikampfstarke ZSC-Verteidiger Dario Trutmann (32) unmittelbar vor den Playoffs verletzte und sein Saisonende verkünden musste, holte er den Emmentaler hoch und machte ihn zum Trutmann-Ersatz, da sich deren Profile gleichen. Und so ist Blaser in den Playoffs zum Fixstarter geworden. Abgesehen von zwei Spielen, als er sich während den Viertelfinals mal wieder eine Sperre zu Schulden kommen liess, wegen eines Checks gegen den Kopf von Klotens Axel Simic (26).

«Dass sich Dario Trutmann derart schwer verletzt hat, tut mir sehr leid für ihn, ist aber zu meinem Glück geworden, dass ich hier dabei sein darf», so Blaser, der während seiner Karriere ebenfalls oft mit Verletzungen zu kämpfen hatte. «Ich bin es momentan einfach nur am Geniessen, nehme jeden Einsatz, den ich bekomme, versuche mein Bestes zu geben und mit meinen Stärken und einfachem Hockey der Mannschaft in der Defensive zu helfen», sagt er.

Ab 1. Mai U21-Trainer bei den SCRJ Lakers

Einfach sei es natürlich nicht, nach drei Jahren in der Swiss League plötzlich gegen die besten Stürmer der Liga verteidigen zu müssen. «Meine Erfahrung hat mir da geholfen. Der grösste Unterschied ist sicher das Tempo, da musste ich mich adaptieren und das ist auch der Bereich, wo ich am meisten Mühe habe. Aber das Team unterstützt mich enorm.» Mit dem finnischen Olympiasieger und zweifachen Weltmeister Mikko Lehtonen (31) hat er auch einen Verteidiger an seiner Seite, der vieles für ihn einfacher macht: «Mit so einem guten Partner habe ich noch selten gespielt.»

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Dass die letzten Spiele seiner Karriere ein Playoff-Final auf höchster Stufe sein werden und ihm ganz zum Schluss der Meistertitel winkt, macht alles noch spezieller. Blaser bezeichnet es gerührt als das «Tüpfchen auf dem I ganz zum Schluss». Denn im Februar hat er seinen Rücktritt zum Saisonende verkündet – hätte er nicht beim ZSC einspringen müssen, wäre seine Karriere bereits seit Wochen vorbei. Seine Zukunft ist aber schon geklärt: Blaser wird ab dem 1. Mai Headcoach und Stufenleiter bei den SCRJ Lakers in der neuen U21-Elit. «Ich hätte mir auch vorstellen können, noch ein, zwei Jahre weiterzuspielen, doch diese einmalige Chance wollte ich unbedingt packen», so Blaser.

Als nebenamtlicher Nachwuchstrainer hat er schon Erfahrungen gesammelt, in den letzten zwei Saisons war er Assistenztrainer von Ex-Stürmer Sven Lindemann (46) bei der U17 des EV Zug. «Es gefällt mir einfach, mit den Jungen zu arbeiten», erklärt Blaser seinen Antrieb. Ein Trainer des EVZ, der im selben Jahr mit dem ZSC Meister wird. Es würde der ausserordentlichen Abschiedstour von Yannick Blaser erst recht eine besondere Note geben.

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