Zunächst läuft viel gegen die Zürcher. Zuerst selbstverschuldet. Sie stellen sich in den Anfangsminuten in der eigenen Zone ungeschickt und nervös an, sodass Lausanne gleich zu mehreren guten Chancen kommt. Erst verpasst Raffl den Puck, dann scheitern Salomäki und Bozon, ehe Glauser, der am Dienstag noch das 1:0 erzielt hatte, die beste Möglichkeit vergibt.
Dann müssen die Zürcher die nächsten Verluste hinnehmen, nachdem sich schon Zehnder im letzten Spiel nach einem wuchtigen Check von Raffl verletzt hatte. Erst greift sich Ex-NHL-Verteidiger Weber, der bisher äusserst starke Playoffs spielte, und verschwindet in der Kabine. Und auch der lettische Stürmer Balcers fällt schon früh im ersten Drittel aus.
Keiner bemerkt Wechselfehler
Und zudem sorgt das Schiedsrichter-Quartett für erhöhten Puls. Beim ersten ZSC-Powerplay merkt keiner, dass die Waadtländer mit fünf Feldspielern verteidigen. Auch nicht, als die Gäste das Missgeschick feststellen und einer zur Bank fährt. Immerhin schiesst Lausanne diesmal keinen Treffer mit einem Mann zu viel, wie im Halbfinal gegen Fribourg.
Weit grösser ist der Zorn der Zürcher Fans im Mitteldrittel. Sie toben, dass es so laut wird, wie bisher noch nie in der Swiss Life Arena. Topskorer Andrighetto lässt sich zu einer Geste hinreissen: Der Nati-Stürmer reibt Zeigefinger und Daumen aneinander, als wollte er signalisieren, dass die Aktion noch eine Busse vom Einzelrichter nach sich zieht.
Der Grund für die roten Köpfe? Nati-Verteidiger Glauser macht den sterbenden Schwan und täuscht Schmerzen an der Hand vor, nachdem ihn Grant ganz leicht am Trikot häkelt. Eine Strafe gibt es aber nur für den ZSC-Kanadier. Glauser bleibt für seine Schwalbe unbestraft.
Schwalbe gibt ZSC Extra-Kick
Die Szene gibt den Zürchern, die das Drittel schon gut begonnen haben, viel Energie. Sie überstehen den Grant-Ausschluss und erhöhen danach die Pace weiter. Eine Kompensations-Strafe gegen Riat können sie noch nicht nutzen. Doch sie bleiben am Drücker. Und haben dann Glück, dass sich Lausannes Goalie Hughes einen Flop leistet und einen Schuss von Lammikko aus spitzem Winkel durchlässt.
Am Dienstag bei Lausannes 5:2-Sieg war es noch ZSC-Goalie Hrubec gewesen, der schlecht ausgesehen hatte.
Wie schon in seinen ersten Final-Heimspielen landet der ZSC einen Doppelschlag. Diesmal dauert es nur 51 Sekunden, ehe der vorarlbergische Publikumsliebling Rohrer zum 2:0 trifft. Lausanne bemüht sich, die Wende zu schaffen und Rochette trifft die Latte. Doch Hrubec, der Anfangs noch ein wenig unsicher ist, erreicht sein normales Rendement und sichert sich den vierten Shutout der Playoffs.
Fans: 12’000
Tore: 38. Lammikko (Fröden, Kukan) 1:0. 39. Rohrer (Grant) 2:0. 60. Sigrist 3:0 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 38 | 18 | 72 | |
2 | EV Zug | 39 | 31 | 68 | |
3 | ZSC Lions | 35 | 31 | 67 | |
4 | SC Bern | 39 | 17 | 67 | |
5 | HC Davos | 39 | 19 | 66 | |
6 | EHC Kloten | 40 | -10 | 62 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 39 | -2 | 59 | |
8 | EHC Biel | 38 | 0 | 55 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 38 | -8 | 53 | |
10 | SCL Tigers | 38 | -1 | 51 | |
11 | Genève-Servette HC | 37 | -3 | 50 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 39 | -21 | 50 | |
13 | HC Lugano | 37 | -23 | 45 | |
14 | HC Ajoie | 38 | -48 | 36 |