Der EVZ braucht Erfolgsmomente im Spiel. Sie bestimmen, wie das Pendel ausschlägt. Bleiben sie aus, verkrampfen sich die Zuger mehr und mehr und finden aus diesem Sog nicht mehr raus. Dass Lino Martschini im vierten Duell zum dritten Mal das 1:0 schiesst, lässt das Vertrauens-Barometer etwas ansteigen.
Die guten Gewohnheiten, wie sie Trainer Tangnes nennt, sind aber noch nicht gefestigt genug. Die Gegenschläge der Genfer sowie ihre Fähigkeit, nach Gegentreffern den Druck nochmals zu erhöhen, lässt bei den Zugern die Anspannung wieder wachsen. Die Spieler sind dann so mit sich selbst beschäftigt, dass die Einheit darunter leidet. Die Kettenreaktion: Das Timing stimmt nicht mehr, die Anspielstationen fehlen, Fehlpässe nehmen zu.
Kalte Dusche für den EVZ
95 Sekunden brauchen die Servettiens, um den Meister mit einem Doppelschlag ins Tal des Zauderns zu stossen. Nach Vatanens Hammer zum Ausgleich nimmt EVZ-Trainer Tangnes eine Coaches Challenge – es wird eine folgenschwere. Goalie Genoni ist kurz vor der Schussabgabe in der Vorwärtsbewegung, Genfs Pouliot berührt ihn auf der Vorbeifahrt. Die Refs geben den Treffer. Das hat eine Fluch-Tirade des Coaches sowie eine Strafe zur Folge. Das Powerplay nutzen die Westschweizer zur Führung. Dabei versenkt Sturmtank Hartikainen (1.86 m/106 Kg), den die Zuger vor ihrem Gehäuse kaum in den Griff bekommen, einen Abpraller.
Den von Captain Kovar geforderten Jagdmodus zu finden, fällt dem EVZ noch immer schwer. Am besten gelingt dies tatsächlich der nominell vierten Linie mit Leuenberger, Suri und Allenspach. Sie sind bissig – und werden dafür belohnt. Suri schiesst zwar am Tor vorbei, doch der Puck prallt von der Bande an die Torumrandung, und von dort via Ellbogen von Goalie Mayer zum 2:2 ins Netz. Der kuriose Treffer rettet die Zuger in die Verlängerung.
Center-Tausch ohne Erfolg
Ob es in dieser Serie 2:2 oder 1:3 aus Zuger Sicht steht, ist für den Titelverteidiger mit fragilem Selbstvertrauen womöglich wegweisend. Anpassungen in der Aufstellung nimmt EVZ-Trainer Tangnes ab dem dritten Drittel vor. Er tauscht die Center Kovar und Senteler. Der Captain ist mit den angestammten Flügeln Simion und Hofmann offensiv blass geblieben. Letztere haben den Siegtreffer in der 75. Minute auf dem Stock, doch Goalie Mayer entschärft. Der Unterschied: Als die Genfer nur eine Minute später nach einem Fehler von EVZ-Verteidiger Djoos zu einem solchen Hochkaräter kommen, versenken sie ihn und holen sich so drei Finalpucks.
Fans: 7200 (ausverkauft)
Tore: 21. Martschini (O'Neill/PP) 1:0. 24. Vatanen (Praplan) 1:1. 26. Hartikainen (Tömmernes/PP) 1:2. 43. Suri 2:2. 75. Pouliot (Richard) 2:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |