Wunder gibt es immer wieder
Die zehn legendärsten Wenden der Playoffs

Die ZSC Lions stehen gegen Biel mit dem Rücken zur Wand (0:3). Und nichts deutet auf eine Wende hin. Doch es kam schon mehrfach vor, dass Playoff-Serien auf den Kopf gestellt wurden. Zuletzt vor einem Jahr.
Publiziert: 05.04.2023 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2023 um 17:27 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

1 Final 2022: Zug – ZSC Lions 4:3

Die Erinnerung ist noch frisch. Die Zürcher führen in der Serie 3:0, alles ist im Hallenstadion zur Meister-Derniere gerüstet. Das sehen auch die Zuger. Carl Klingberg macht ein Selfie vor der Anzeige «ZSC Lions Schweizer Meister». Die Lions gehen zwar durch Denis Malgin in Führung. Nach dem Ausgleich leitet ein Eigentor von ZSC-Captain Patrick Geering aber die Wende im Spiel und in der Serie ein.

Zug-Stürmer Carl Klingberg lacht sich 2022 vor der Anzeige «Schweizer Meister ZSC Lions» kaputt.
Foto: zVg

2 Final 2001: Lugano – ZSC Lions 3:4

Lugano steht vor dem Titelgewinn, liegt in der Serie 3:1 vorne. Dann bringt ZSC-Coach Larry Huras Joker Morgan Samuelsson. Mit dem Schweden kommt neuen Schwung ins Spiel. Und Samuelsson schiesst die Zürcher in der «Finalissima» in der Verlängerung zur Titelverteidigung. Danach sorgen Tessiner Chaoten für die «Schande von Lugano».

Vor der «Schande von Lugano» 2001: ZSC-Captain Claudio Micheli verfolgt Meisterschütze Morgan Samuelsson.
Foto: Keystone

3 Final 2012: Bern – ZSC Lions 3:4

Der SCB führt 3:1 und hat drei Meisterpucks, vergibt den ersten vor eigenem Anhang, als Mathias Seger in der Verlängerung trifft, und scheitert in der «Finalissima» 2,5 Sekunden vor Schluss an McCarthy. Vor der Wende verteilt Kaminfeger und Kloten-Fan Ueli Mühlebach im ZSC-Training «Glücksräppler». Zur Freude von Lions-Coach Bob Hartley.

Vor der Wende im Final 2012 gegen Bern: Kaminfeger Ueli Mühlebach übergibt ZSC-Coach Bob Hartley einen «Glücksräppler».
Foto: Blicksport

4 Viertelfinal 2006: Lugano – Ambri 4:3

Nach dem zweiten Spiel ersetzt Lugano Trainer Larry Huras durch das Duo Harold Kreis/Ivano Zanatta. Das dritte Spiel geht trotzdem ebenfalls an Ambri. Dann kommt die Wende. Im 4. Duell in der Valascia führt Ambri viermal, doch Lugano gewinnt 5:4 und stürmt dann zum vorerst letzten Titel.

Als Lugano 2006 gegen Ambri in Rücklage ist, übernehmen Harold Kreis und Ivano Zanatta (rechts).
Foto: TOTO MARTI

5 Viertelfinal 2007: Davos – ZSC Lions 4:3

Die ZSC Lions führen gegen den Qualisieger in der Serie 3:1. Doch dann verletzt sich Star-Keeper Ari Sulander und muss durch den 20-jährigen Reto Berra vertreten werden. Der HCD wendet das Blatt und holt sich den Titel.

Der 20-jährige Reto Berra (im Bild gegen Marc Wieser) muss 2007 gegen Davos ins Tor, als sich Ari Sulander verletzt.
Foto: TOTO MARTI

6 Viertelfinal 2013: Bern – Servette 4:3

Der SCB liegt im Viertelfinal gegen Servette 1:3 zurück, siegt dann aber dreimal in Folge – angeführt von Byron Ritchie, der Spiel 5 in der Overtime entscheidet und im Game 6 (3:2 n.P.) mit zwei Toren die Verlängerung erzwingt. Das Team von Antti Törmänen lässt sich danach auf dem Weg zum Titel nicht mehr aufhalten.

2013: SCB-Topskorer Byron Ritchie (rechts) trifft in der Verlängerung zum 2:1 gegen Servette-Keeper Tobias Stephan.
Foto: freshfocus

7 Viertelfinal 2007: Zug – Rapperswil-Jona 4:3

Rappi führt gegen Zug im Viertelfinal bereits 3:0. Doch die vierte Partie entscheidet der EVZ im Penaltyschiessen für sich. Matchwinner ist dabei Paolo Duca, der von einer Sperre zurückkehrt, zweimal im Spiel und dann auch im Penaltyschiessen trifft. Legendär sind die vier Holzscheite, die Präsident Roland Stärkle vor der Wende zum Team-Essen mitbringt und Coach Sean Simpson unter die Bank legt.

Nach der Wende vom 0:3 zum 4:3 gegen Rappi zeigen die Zuger Lars Weibel und Paolo Duca 2007Clau, die Holzscheite, die Trainer Sean Simpson unter die Bank legte.
Foto: Blicksport

8 Viertelfinal 2008: Zug – Davos 3:4

Sechsmal entscheidet nur ein Tor Differenz, viermal fällt die Entscheidung erst in der Verlängerung. Dabei hat der EVZ in den ersten drei Spielen die Nase vorn. In den Spielen 5 und 6 ist jeweils HCD-Knipser Michel Riesen der Overtime-Matchwinner. Die Belle in Zug gewinnt der Titelverteidiger dann 4:0.

Die HCD-Spieler feiern den Overtime-Treffer von Michel Riesen 2008 im sechsten Viertelfinal-Spiel gegen Zug.
Foto: Keystone

9 Viertelfinal 2022: SCRJ Lakers – Davos 3:4

Nach der dritten Niederlage kritisiert HCD-Coach Christian Wohlwend seinen Goalie Sandro Aeschlimann. Der reagiert darauf mit einem Shutout. Der Rekordmeister verliert darauf kein Spiel mehr. Wegweisend: Im Game 5 gleicht Davos in der Endphase einen 0:2-Rückstand noch aus und gewinnt dank eines Treffers von Ersatz-Ausländer Kristian Pospisil in der zweiten Verlängerung.

HCD-Stürmer Kristian Pospisil feiert 2022 seinen Treffer in der 2. Overtime in Rapperswil-Jona.
Foto: freshfocus

10 Halbfinal 2004: Lugano – ZSC Lions 4:3

Im Halbfinal ist Titelverteidiger und Qualisieger Lugano gegen den ZSC 1:3 zurück und kann im sechsten Spiel erst 79 Sekunden vor Schluss durch den Ausgleich von Ville Peltonen das Aus vermeiden.

Das Aus noch verhindert: Lugano-Topskorer Ville Peltonen (im Bild im Fight mit Claudio Micheli).
Foto: Keystone


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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