Es war ein Ärgernis beim Meistertitel der ZSC Lions am späten Dienstagabend. Kaum stand dieser fest, zündeten Zürcher Fans im Limmatblock Pyro-Material. Dies hatte zur Folge, dass die ganze Swiss Life Arena eingenebelt wurde. Es entstand ein fürchterlicher Gestank und eine schlimme Luftqualität. Auch für die Fernseh-Zuschauer war es definitiv kein schönes Erlebnis, beim Saisonhöhepunkt eine neblige Pokalübergabe mitansehen zu müssen und die einzelnen Spieler nur noch schemenhaft erkennen zu können. Entsprechend viele negative Reaktionen waren anschliessend zu hören.
Zudem blieb es nicht bei einer einmaligen Pyro-Aktion. Als im Anschluss an die Pokalübergabe das Eis für die Fans freigegeben wurde, um dort gemeinsam zu feiern, zündeten einige Unverbesserliche erneut Pyro-Material. Was noch unsinniger und gefährlicher war – inmitten dieser feiernden Menschenmasse mit 2000 Grad heissen Fackeln auf glitschigem Untergrund.
ZSC Lions warnten die Fans
Diese Vorfälle haben nun ein Nachspiel. Zum einen wollen die ZSC Lions, denen eine happige Busse droht, die teilweise vermummt aufgetretenen Pyro-Sünder ausfindig machen, anzeigen und Stadionverbote gegen sie aussprechen. «Das Ganze erfolgte keineswegs in Absprache mit uns – im Gegenteil, wir haben den Fans im Vorfeld mitgeteilt, dass wir solche Vorkommnisse nicht tolerieren werden. Wir verurteilen dies als Verein, allein schon aus Sicherheitsgründen», sagt Bruno Vollmer, COO der ZSC Lions.
Zum anderen haben die Pyro-Sünder gegen das Sprengstoffgesetz verstossen, weshalb sie ohnehin mit einem polizeilichen Verfahren rechnen müssen. Auf Anfrage von Blick schreibt die Medienstelle: «Die Stadtpolizei Zürich hat Kenntnis davon, dass nach dem Spiel am Dienstag im und ausserhalb des Stadions pyrotechnische Gegenstände gezündet worden waren. Die Abklärungen zu diesen Vorfällen laufen.»
Liga sieht bei Pyro rot
Auch seitens der National League will man den Pyro-Störenfrieden an den Kragen. «Bei Pyro verfolgen wir eine Null-Toleranz-Politik», sagt Sicherheitschef David Lerch. Man habe auch die nötigen Mittel und Instrumente, um dagegen vorzugehen. «Einerseits nehmen wir mit einer Verfahrenseröffnung den Klub in die Pflicht, andererseits verfolgen wir die Einzeltäter und arbeiten dabei mit der Polizei zusammen, da es sich um ein Offizialdelikt handelt.»
Man benötigt keinen Universitätsabschluss, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass es ein kompletter Blödsinn ist, in geschlossenen Räumlichkeiten bengalisches Feuer zu zünden. Umso mehr, da die neuen Stadien wie die Swiss Life Arena mit topmodernen Rauchmeldern ausgestattet sind. Es hat daher nicht viel gefehlt und die Feuerwehr wäre am Dienstag zum Party-Crasher der Meisterfeier geworden.
Es entstand brenzlige Situation
Zudem gab es für den Veranstalter ZSC Lions keine Möglichkeit, nach dem ersten Pyro-Vorfall die Türen zu öffnen, um den Rauch nach draussen ziehen zu lassen, weil die Fans ohne Ticket beim Public Viewing vor dem Stadion am Feiern waren und unbedingt hineinwollten. Was wiederum zur Folge gehabt hätte, dass die Kapazitätsgrenze in der Arena überschritten worden wäre. Es war aus verschiedenen Gründen eine brenzlige Situation am späten Dienstagabend in der Swiss Life Arena.
Während der Saison gibt es im Eishockey in den Stadien glücklicherweise nur selten Pyro-Vorfälle. Doch in den letzten Jahren ist es immer mehr in Mode gekommen, dass an euphorischen Meisterfeiern heftiges Material gezündet wird. Auch letztes Jahr in Genf beim Titel von Servette. Das Schweizer Eishockey steht nun vor der Herausforderung, diesem blödsinnigen Treiben einen Riegel zu schieben. Bevor eines Tages eine Situation entsteht, bei der Menschen wirklich zu Schaden kommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |