Als am Dienstagabend in der Swiss Life Arena bei der Finalissima die Schlusssirene ertönte, waren zwei Sachen amtlich. Erstens: Die ZSC Lions sind zum zehnten Mal Schweizer Meister. Und zweitens: Die grosse Karriere von Simon Bodenmann (36) ist zu Ende. Sie führte ihn unter anderem zu WM-Silber 2013 und drei Meistertiteln. Bevor er abschliessend mit dem ZSC triumphieren konnte, holte er den Kübel 2016 und 2017 jeweils mit dem SC Bern.
Als alles vorbei war, wurde Bodenmann von den Emotionen übermannt, Tränen flossen. «Dabei hatte ich mir vorgenommen, nicht zu weinen. Doch ich hatte keine Chance», erzählt Bodenmann. Die genau gleichen Gefühlsregungen und Worte gab es nach seiner Abschiedsvorstellung vor knapp sechs Wochen auch von Biels Verteidiger-Saurier Beat Forster (41) – als Bodenmann und die ZSC Lions ihn in den Viertelfinals in Rente schickten. Forster sagte damals auch: «Nur die wenigsten können ihre Karriere mit einem Sieg beenden.» Forster gehört nicht dazu, Bodenmann schon. Damit stellt er sich auf dieselbe Stufe wie Klubikone Mathias Seger (46), der beim letzten ZSC-Meistertitel 2018 mit dem Pokal in den Händen abtrat.
Die Ferien zuerst im Büro verdienen
«Es ist ein riesiges Geschenk und eine Genugtuung, so aufhören zu können und dann auch noch vor all meinen Liebsten, die im Stadion waren. Ich verdanke dem Eishockey alles», zeigt sich der Stürmer, der jetzt ein Ex-Stürmer ist, tief berührt. Entsprechend genoss Bodenmann die Meisterparty, die am 30. April spätabends begann und am 1. Mai bis tief in die Nacht ging. Anschliessend steht für ihn im Fokus, seine Emotionen zu verarbeiten, denn am 2. Mai beginnt bereits das nächste grosse Kapitel in seinem Leben. Kaum hat Bodenmann die Schlittschuhe ausgezogen und an den Nagel gehängt, stempelt er im Berufsleben ein.
Am Donnerstag wird Bodenmann von seinem neuen Arbeitgeber, der Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site, zum ersten Arbeitstag erwartet. Er tritt dort eine Stelle als Asset Manager an. «Ich muss mir meine Ferien zuerst erarbeiten», erklärt er mit einem Grinsen. Denn eine grössere, sechswöchige Reise zum Abschluss seiner Sportlerkarriere ist erst für den Juli geplant, wo es zunächst nach Portugal geht und anschliessend nach Kanada – in die Rocky Mountains. Seine ZSC-Meisterkollegen werden es ihm von Herzen gönnen, ihn aber gleichzeitig auch vermissen. Wie sagte doch Meistergoalie und Vornamens-Vetter Simon Hrubec: «Sein Abgang ist wie im Märchen. Ich bin so happy für Simon Bodenmann.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |