Opa der Skorer, Papi der Krampfer und Sohn ist zwischendrin
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Die Lindemanns:Opa der Skorer, Papi der Krampfer und Sohn zwischendrin

Nach Opa Guido und Papa Sven nun Kevin
«Wir Lindemanns sind ganz schlechte Verlierer»

Zuerst wurde Guido Lindemann (67) zur Legende. Dann sein Sohn Sven (44). Jetzt ist Enkel Kevin (20) am Zug. Der Jüngste beisst sich gerade beim EHC Kloten fest.
Publiziert: 19.11.2022 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2022 um 15:34 Uhr
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Drei Hockey-Generationen Lindemann: Sven (l.), sein Sohn Kevin (M.) und sein Vater Guido.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Die Lindemänner. Eine Schweizer Hockey-Dynastie auf höchstem Level. Seit bald 50 Jahren. Zu Beginn der 80er-Jahre führte Guido zusammen mit seinem Bruder Markus (69) Arosa zu zwei Meistertiteln. Guido war auch für eine Ewigkeit der letzte Schweizer Topskorer. 1982 war das, und erst 30 Jahre später löste ihn Damien Brunner ab.

Tore schiesst Guido Lindemann heute keine mehr, stattdessen ist er am TV hautnah dabei. Spiel von Kevin verpasst er keines: «Ich bin stolz auf ihn, er wird immer besser.» Der Enkel der Legende seinerseits ist froh, dass er einen solchen «Neni» hat, der ihn mit seinem ganzen Wissen und Herzblut unterstützt: «Ich erhalte von ihm nach jedem Spiel ein SMS, in dem er mir sagt, was gut war und was ich noch verbessern kann.»

Der kleine Spass vor der TV-Kamera

Genauso stolz auf Kevin und genauso wichtig mit seinen Tipps ist natürlich Papa Sven. Als dem Lindemann-Youngster unlängst beim Sieg von Kloten gegen Bern sein erstes Tor in der National League gelang, war das ein besonderer Moment für alle drei. So schnörkellos wie auf dem Eis gab sich Kevin anschliessend auch im Interview auf MySports, als er sagte, dass er die zu seinem Vater noch fehlenden 154 Tore «schon noch hinkriegen» würde. «Da habe ich mir einen kleinen Spass erlaubt», so Kevin, «ich wusste ja, dass mein Vater das Interview sehen wird.»

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Das war dann in der Tat auch so, und neben der Schlagfertigkeit seines Filius hat Sven auch noch etwas anderes gefallen: «Kevin hat sich da Mühe gegeben, Bündner Dialekt zu reden.» Zur Erklärung: Kevin ist der Erste aus der Lindemann-Dynastie, der nicht mehr in Arosa, sondern im Unterland aufgewachsen ist.

Via Schweden und USA zu Kloten

In Kloten und Zug, bei den damaligen Vereinen von Sven, tätigte Kevin seine ersten Hockey-Schritte. Bis er als 15-Jähriger den Wunsch hatte, nach Schweden zu wechseln. Er spielte knapp drei Jahre für den Nachwuchs von Leksand und schloss dort auf Schwedisch auch das Gymi ab. Danach zog Kevin in die USA, brach dieses Unterfangen aber wieder ab. Der Spielstil und auch ein Teamleben, in dem jeder nur auf sich schaut, taugten ihm nicht.

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Stattdessen öffnete sich für ihn die Türe beim EHC Kloten, und so gehörte er zur Mannschaft, die im vergangenen Frühling aufstieg. «Dass mein Vater 2018 als Spieler von Rappi dafür mitverantwortlich war, dass Kloten absteigen musste und ich nun wieder mit ihnen aufsteigen konnte, ist doch eine schöne Geschichte», findet Kevin.

«Vermutlich sind es die Gene»

Auch in der National League hat sich der Stürmer auf Anhieb etabliert. «Es ist wirklich optimal gelaufen», findet er. Deswegen abheben, ist aber nicht das Ding eines Lindemanns. Immer schön demütig bleiben, lautet ihr Credo. «Schon wir wurden so erzogen, dass es keinen Grund gibt, sich aufzuspielen, nur weil wir im Hockey vielleicht mehr Talent haben als andere», erläutert Sven dazu. Und sowohl er wie auch Guido heben in Richtung Kevin den Mahnfinger: «Es ist toll, wie er sich entwickelt hat, aber er hat auch noch viel Arbeit vor sich.»

Zunächst Guido und Markus. Dann Sven und sein Bruder Kim (40), der ebenfalls Profi war. Und jetzt Kevin. Wie ist das möglich, dass Generation für Generation Lindemänner bereitstehen? Sind es die Gene? «Vermutlich schon», sagt Altmeister Guido mit einem süffisanten Lächeln, «was uns verbindet, ist, dass wir ganz schlechte Verlierer sind und dadurch einen extremen Biss in uns tragen.»

Das gilt übrigens auch für den nächsten Lindemann in der Reihe. Colin (17), der seinem Bruder gefolgt ist und sich aktuell im Nachwuchs von Leksand weiterentwickelt. «Ich weiss auch nicht, weshalb beide Söhne unbedingt nach Schweden wollten», sagt Sven schulterzuckend und fügt mit einem Schmunzeln an: «vielleicht haben wir zu Hause schlecht gekocht.» Aber es bereitet ihm Freude, dass sie diese Eigeninitiative entwickelt haben und nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen wollten: «In Schweden weiss niemand, wer die Lindemanns sind.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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