Modell ist schon ausverkauft
Immer mehr ZSC-Stars tragen nach Johnson-Todesfall einen Halsschutz

Im ersten Spiel seit dem tragischen Tod von Nottingham-Stürmer Adam Johnson folgen vier ZSC-Spieler dem Rat ihres Teamarztes und schützen ihren Hals.
Publiziert: 01.11.2023 um 13:41 Uhr
1/7
Juho Lammikko (rechts, neben Berns Torschütze Julius Honka) trägt nach dem tragischen Todesfall von Adam Johnson einen Halsschutz.
Foto: freshfocus
RMS_Portrait_AUTOR_409.JPG
Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Gery Büsser, der Teamarzt der ZSC Lions, sagte nach dem tödlichen Unfall von Profi Adam Johnson (†29) zu Blick: «Ich empfehle das Tragen einer Halskrause oder von schnittfester Unterwäsche.» Beim ersten Spiel seit dem fatalen Unfall in Sheffield vom Samstag tragen gegen den SCB (4:1) neben Junior Daniil Ustinkov (17), für den dies obligatorisch ist, denn auch vier weitere ZSC-Spieler die schwarzen Shirts mit Halsschutz: Chris Baltisberger (32), Sven Andrighetto (30) sowie die beiden finnischen Torschützen Juho Lammikko (27) und Mikko Lehtonen (29). 

Andere Spieler der Lions wollen auch einen Halsschutz tragen. Doch dieser ist schon vergriffen, da er nach Johnsons Unfall offenbar plötzlich sehr gefragt ist.

«Letztes Jahr hatte ich einen Sturz und bekam einen Schlittschuh an die Brust. Ich habe danach ein Spiel mit dem Halsschutz gespielt und es war eigentlich okay», erzählt Baltisberger. «Doch danach habe ich versucht, den Vorfall aus dem Kopf zu kriegen und den Schutz wieder weggelegt. Man will nicht mit Angst spielen.»

«Wir haben auch eine Vorbildfunktion»

Der Stürmer, der am Dienstag neben dem Sieg auch seinen Geburtstag sowie die Geburt der Tochter seines Bruders und Teamkollegen Phil feiern konnte, sagt: «Ich glaube, es werden immer mehr einen Halsschutz tragen. Die Modelle, die es jetzt gibt, sind auch bequem und drücken nicht auf den Hals.»

Wüthrich-Flop ermöglicht ZSC Blitzstart
5:05
ZSC Lions – SC Bern 4:1:Wüthrich-Flop ermöglicht ZSC Blitzstart

Bei der Frage, ob er sich schützen soll, sei er zum Schluss gekommen: «Warum nicht?» Er habe dies nach dem Tod von Johnson auch mit seiner Frau besprochen. «Mit Kindern ist es noch einmal eine andere Perspektive. Und wir haben auch eine Vorbildfunktion», sagt der Mann, der vor drei Wochen zum zweiten Mal Vater eines Sohnes wurde.

«Jeder muss es für sich entscheiden», sagt der Zürcher, der seit letzter Saison auch den Ohrenschutz, welchen die meisten Spieler aus dem Helm entfernen, und «eine Ritterrüstung» trägt, um sich für den Kampf vor dem Tor zu wappnen.

«Es ist sehr traurig, was passiert ist. Eine echte Tragödie. Es ist fürchterlich, daran zu denken», sagt sein Teamkollege Lammikko. «Ich sah, dass Lehtonen, Andrighetto und Baltisberger einen Halsschutz haben, und dachte, dass das eine gute Idee ist.»

«Es ist eine gute Sache»

Der Halsschutz störe nicht gross. «Am Anfang fühlt es sich ein wenig sonderbar an. Doch man gewöhnt sich daran. Es ist eine gute Sache. Ich denke, ich werde ihn von jetzt an immer tragen.»

Warum hat der Finne mit NHL-Vergangenheit nicht schon früher daran gedacht, einen Halsschutz zu tragen? «Vielleicht habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht. In Finnland ist es obligatorisch. Ich hatte also auch schon einen früher getragen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?