Er ist noch immer erschüttert. Lukas Bengtsson versucht, Worte zu finden für die Tragödie, die die Hockey-Welt seit Samstag bewegt. «Wenn ich darüber rede, überkommt mich immer noch Gänsehaut», sagt der Schwede im Dienste des EV Zug.
Ex-NHL-Star Adam Johnson (†29) ist tödlich verunglückt. Das Drama ereignet sich bei einem Cup-Spiel in der britischen Liga. Johnson spielt mit seinen Notthingham Panthers bei den Sheffield Steelers, als ihm bei einem Zusammenprall mit einem Gegner von dessen Schlittschuh-Kufe der Hals aufgeschlitzt wird. Die Partie wird danach abgebrochen, die 8000 bestürzten Zuschauer werden nach Hause geschickt.
«Als ich nach unserem Spiel in Bern davon erfahren habe, hielt mich diese unfassbare Nachricht fast die ganze Nacht wach, weil ich nach neusten Meldungen zu Adams Gesundheitszustand suchte», berichtet Bengtsson. Der traurige Hintergrund: Der EVZ-Verteidiger spielt 2017/18 in der AHL bei den Wilkes-Barre/Scranton Penguins mit US-Stürmer Johnson zusammen. «Adam war ein guter Mensch, hatte immer ein Lachen im Gesicht und spasste mit allen herum.» Dass Johnson den Unfall nicht überlebt hat, wird am Sonntagmorgen von den Nottingham Panthers bekannt gegeben.
Bengtssons Junioren-Trainer erlebte gleiche Tragödie
Die schrecklichen Bilder der Szene, die im Internet auffindbar sind, gehen Bengtsson nicht aus dem Kopf. «Wie schlimm muss dies für seine Freundin und seine Familie sein? Oder jene Spieler und Leute, die dabei waren? Das ist unvorstellbar», so der Nati-Verteidiger. «Für die ganze Hockey-Welt ist es so schockierend. Es ist so traurig, dass ein so junger Mensch diese Erde auf diese Weise verlassen muss.»
Als Hockey-Profi sei man sich zwar bewusst, dass man sich in einem Match verletzen könne. Aber ein solch tragischer Unfall passiere äusserst selten. Umso bitterer, dass Bengtsson in seinem Hockey-Umfeld schon zum zweiten Mal damit konfrontiert wird. Genau deshalb trägt der 29-Jährige schon seit seiner Junioren-Zeit immer einen Halsschutz.
Seine unvergessliche Geschichte dazu: «Mein Junioren-Trainer bei Mora liess uns nicht aufs Eis ohne diesen Halsschutz. Weil er einst selbst in einen genauso dramatischen Unfall verwickelt war.»
Sein damaliger Coach Andreas Olsson (53) spielt Mitte der 90er-Jahre bei Mora, als er im Oktober 1995 in einem Trainingsmatch gegen Brynäs von einem Gegenspieler gecheckt wird und fällt. Sein hinter ihm her fahrender Mora-Kollege Bengt Akerblom (28†) wird dabei von Olssons Schlittschuh an der Halsschlagader getroffen und stirbt.
«Darum habe ich damals verstanden», so Bengtsson, «warum er darauf bestand, dass wir einen Schutz tragen. Und ich verstehe es heute noch.» Obwohl der Zuger Abwehrchef nicht mutmassen will, ob eine solche Halskrause in Johnsons Fall den Schicksalsschlag verhindert hätte, vertritt er ganz klar die Meinung, dass ein Spieler sich in diesem immer schneller werdenden Sport so gut wie möglich schützen sollte. «Ich tue das schon seit damals.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |