Am 15. November 2001 wird Michel Zeiter im Zürcher Hallenstadion durch eine gegnerische Schlittschuh-Kufe schwer am Hals verletzt. Die Kufe dringt bis auf die Halswirbelsäule vor und durchtrennt dabei sämtliche Strukturen – nur die Halsschlagader bleibt heil. Das ist Zeiters Glück. Er kommt mit dem Leben davon.
Danach werden nicht nur im Schweizer Eishockey Forderungen laut, die Gesundheit der Spieler besser zu schützen. Nur wenige Profis rüsten sich danach mit teilweise selbstkonstruierten Vorrichtungen aus und tragen die länger als eine Saison, danach werden aufgerüstete Rollkragenpullover oder Halskrausen mit Klettverschluss in der Mottenkiste entsorgt. Das Problem: Viele dieser Kleidungsstücke und Accessoires sind unpraktisch, schränken die Bewegungsfreiheit ein oder bieten schlichtweg keinen Schutz.
Nach dem tödlichen Unfall des Amerikaners Adam Johnson am letzten Wochenende in Sheffield (Gb) ist das Thema wieder aktuell. Was soll man tun?
Eine deutliche Empfehlung pro Halsschutz gibt Sportmediziner Gery Büsser ab, der Leibarzt der ZSC Lions. Büsser stellte 2001 im Hallenstadion die Erstversorgung Zeiters sicher. «Ich empfehle das Tragen einer Halskrause oder von schnittfester Unterwäsche. Selbst wenn es keine Garantie dafür gibt, dass man so jeden Unfall verhindern kann, sollte man so viel wie möglich für den Schutz der Spieler tun.»
Textilmarkt bietet heute erheblich mehr als vor 20 Jahren
Mittlerweile bietet der Textilmarkt erheblich mehr als noch vor 20 Jahren. Schnittfeste Unterwäsche, die exponierte Stellen an Knöcheln und Handgelenken schützt, wird mittlerweile von vielen Nachwuchsspielern und Profis getragen. Dazu sind Langarm-Shirts erhältlich, die zusätzlich auch die Halsregion so gut wie möglich schützen, bequem zu tragen sind und auch die Bewegungsfreiheit nicht einschränken.
In Schweden und Finnland obligatorisch
In Finnland und Schweden besteht bereits seit längerem ein Halsschutz-Obligatorium, das auf dem Eis allerdings nicht überall mit letzter Konsequenz durchgesetzt wird. Deutschland will aufgrund des aktuellen Vorfalls nachziehen. Die Schweiz kennt bis zur obersten Juniorenstufe die Pflicht, Halsschutz zu tragen.
Im Profibereich ist bisher keine Tendenz zu reflexartigem Aktionismus erkennbar. Soll der Schutz des Hals- und Nackenbereichs Pflicht werden, müsste sich wohl die Spielervereinigung SIHPU in Zusammenarbeit mit den Klubs dafür einsetzen. Oder man setzt auf die Eigenverantwortung der Profis: Denen müsste die eigene Gesundheit einen Rollkragenpullover wert sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |