Darum gehts
- Die Entscheidung über Marco Bayers Zukunft fällt erst nach Saisonende
- Er wird in der ZSC-Organisation bleiben – aber in welcher Funktion?
- Bayer geht mit der Ungewissheit entspannt um
Der Leistungsausweis von Marco Bayer (52) ist überragend. In einer Extremsituation ist er an Weihnachten vom Headcoach von Farmteam GCK Lions zum Cheftrainer des grossen ZSC befördert worden, als Marc Crawford aus gesundheitlichen Gründen abtrat. Keine zwei Monate später hielt er bereits den Pokal der Champions League in seinen Händen.
Doch die Champions League ist nur eines von zwei Saisonzielen der ZSC Lions. Ihr Kerngeschäft ist und bleibt die nationale Meisterschaft, wo nun mit den Playoffs in die entscheidende Phase ansteht. Natürlich ist es in diesem Kerngeschäft nicht vorgesehen, dass man als Titelverteidiger in den Viertelfinals gegen Kantonsrivale Kloten eine Schmach erleidet und ausscheidet. Deshalb spielt Bayer in den kommenden Tagen und Wochen auch um seinen Job beim ZSC.
Zweijahresvertrag in der Tasche – aber wo?
«Wir haben von Anfang an vereinbart, dass wir bis nach der Saison warten, um das ganze Bild abschliessend beurteilen zu können», sagt ZSC-Sportchef Sven Leuenberger (55). In den Gesprächen mit Bayer und dessen Agenten sei auch angeschaut worden, die weitere Zukunft von Bayer nach den jeweiligen Playoff-Stufen (Viertelfinal, Halbfinal, etc.) zu definieren, doch man sei schliesslich wieder davon abgekommen, denn das sei zu starr. «Im Eishockey kann immer so vieles passieren», so Leuenberger.
Bayer wird aber so oder so nicht im Regen stehengelassen, einen Job in der Organisation hat er nächste Saison in jedem Fall. Entweder als Trainer der ZSC Lions oder der GCK Lions. Ein entsprechender Zweijahresvertrag wurde zu Jahresbeginn unterschrieben. «Bevor er beim ZSC übernommen hat, waren wir bereits daran, mit ihm bei den GCK Lions zu verlängern. Wir wollten durch die neue Situation nicht, dass er etwas verliert, was wir ihm bereits zugesichert hatten, und so hat Marco auch eine Sicherheit.» Für die Organisation geht es daher nur noch darum, ob sie Ende Saison einen Headcoach für den ZSC oder die GCK Lions sucht.
Absage an Mitell – er dürfte zu Lugano wechseln
Leuenberger spricht zwar mit anderen Coaches, aber er versichert glaubhaft, dass vor dem Saisonende und bevor nicht Klarheit mit Bayer herrscht, mit keinem anderen Trainer ein Vertrag unterschrieben würde. «Nicht einmal, wenn Jon Cooper anrufen würde», so Leuenberger. Tampa-Headcoach Cooper (57) gehört zu den erfolgreichsten NHL-Trainern der Gegenwart und hat Kanada zuletzt auch zum Sieg am 4-Nations-Turnier der NHL geführt.
Aus diesem Grund gab es vom ZSC auch eine Absage an den Schweden Tomas Mitell (44), der durchaus ein Kandidat hätte sein können, aber vorzeitig Klarheit haben wollte. Der aktuelle Färjestad-Trainer, der als Assistent zuvor auch schon in der NHL (Chicago) tätig war, dürfte nächste Saison neuer Headcoach in Lugano werden. Dies zeigt, dass Bayer gute Chancen hat, ZSC-Trainer bleiben zu können – wenn die Mannschaft in den nächsten Wochen performt.
Doch wie geht der Betroffene selbst mit der Ungewissheit um? Zumindest nach aussen hin sehr gelassen. «Es geht hier nicht um mich, sondern um den Klub und die Spieler. Meine Situation können wir dann nach der Saison diskutieren», sagt Bayer. Er verweist auch darauf, dass es in seiner Branche dazu gehöre, dass man nicht immer Klarheit habe, wie es weitergehe.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |