Leonardo Genoni begleitet Sandro Aeschlimann schon sein ganzes Torhüterleben. Als der Emmentaler bei Langnaus U15 spielt, absolviert Genoni 2007/08 die erste Saison bei Davos. «Da war Leo schon mein Vorbild», gesteht Aeschlimann, «solange er spielt, werde ich immer zu ihm aufschauen. Er ist in meinen Augen der beste Goalie der National League.»
Genoni ist es auch, der Jahre später seinen Berufskollegen zu einem für seine Karriere wichtigen Entscheid treibt: Als der EVZ 2018 vorzeitig die Verpflichtung des Top-Torhüters für fünf Jahre bekannt gibt, macht Aeschlimann wenige Monate später seinen Wechsel vom EVZ zum HCD klar. «Ich musste realistisch sein. Wenn man Leo als Goalie-Partner hat, sind die Spielchancen gering.»
Steiler Aufstieg
Aeschlimann ist da 24 Jahre alt, er will sich weiterentwickeln. «Klar hätte ich gerne noch ein Jahr unter Leo gespielt. Aber in Davos bekam ich die Chance, zu spielen. Ich musste den Schritt wagen. Er hätte allerdings auch in die Hose gehen können.» Heute weiss man: ist er nicht. Denn der mittlerweile 27-Jährige hat in den letzten drei Jahren einen steilen Aufstieg hingelegt. Aktuell ist er der Goalie mit den meisten Einsätzen, belohnt wird er schon letzte Saison mit dem Nati-Debüt. Aeschlimann darf mit nach Peking zum Olympia-Turnier und spielt auch bei der WM in Helsinki (Fi).
Diese Woche bildet er beim Karjala-Cup in Finnland das Goalie-Tandem mit Genoni – auch weil er damals diesen Schritt gewagt hat. Will er sein Vorbild eines Tages als Rückhalt der Schweizer gar ablösen? «Das wäre mein Ziel», sagt Aeschlimann, aber da müsse er sich noch herantasten. «Ich muss besser werden und zeigen, dass da jemand ist, der an die Türe klopft.»
Noch sei er nicht so weit, deshalb nützt er jede Gelegenheit, um vom Besten zu lernen. Darum redet Aeschlimann so viel wie möglich mit seinem Garderoben-Sitznachbarn Genoni. Vor allem darüber, wie der Routinier mit schwierigen Situationen umgeht. Mit Niederlagenserien zum Beispiel, «oder darüber, wie man locker bleiben kann, nachdem man ein dummes Gegentor kassiert hat». Aus den Antworten des 35-Jährigen könne er immer etwas für sich rauspicken, «er sagt nur Schlaues».
Fasziniert ist Aeschlimann von Genonis Arbeitseinstellung. «Er will immer noch besser werden, ist ein Perfektionist und sehr ehrgeizig.» Auch neben dem Eis. «Verliert er mal bei einem Reaktionsspiel, will er am nächsten Tag sofort eine Revanche», verrät Aeschlimann, der seinen Ehrgeiz manchmal etwas zügeln muss.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EV Zug | 22 | 17 | 36 | |
6 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -7 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |