Vor dem kapitalen Spiel gegen Davos vor drei Wochen sagte SCB-Trainer Jussi Tapola (49): «Die Top-Spieler müssen vortreten.» Haben sie es getan? «Wir hatten Top-Spieler, die geliefert haben, und wir hatten auch die vierte Linie mit Sablatnig, Schild und Ritzmann, die gut gespielt und Tore erzielt hat», sagt der Finne. Auf die Frage, welche Stars in den letzten fünf Spielen, von denen der SCB vier gewonnen hat, überzeugt haben, lässt sich Tapola nicht auf die Äste hinaus. «Wir müssen ein Vier-Linien-Team sein. Und natürlich brauchen wir Top-Spieler, die in der Kabine, auf der Bank und auf dem Eis vorangehen.»
Wenn in der National League von Top-Spielern die Rede ist, denkt man vor allem an die Ausländer. Da sticht in Bern einer heraus: Dominik Kahun (28). Der Top-Spieler unter den Top-Spielern beim SCB hat abgeliefert. In den letzten fünf Spielen war der Deutsche an über der Hälfte der Tore (bei 8 von 14) beteiligt. Die Offensive des SCB steht und fällt mit dem Kreativ-Leader und Topskorer.
Für Goalie Adam Reideborn (32, Sd) gab es endlich ein wenig Entlastung, wobei Vertreter Philip Wüthrich bei seinem Comeback gegen den HCD (4:2) den Sieg rettete und gegen Kloten einen Shutout (3:0) feierte. Doch auch auf Reideborn war wieder Verlass, nachdem er davor nachgelassen hatte.
Knight bringt offensiv zu wenig
In der Abwehr ist Patrik Nemeth (32, Sd) ein Fels. Beim Sieg in Rapperswil-Jona (4:3 n.P.) traf der Defensivspezialist als Bonus zum 3:3. Auch Verteidiger-Kollege Ville Pokka (29, Fi), den man bis Ende Saison von Biel übernommen hat, steht für solides Handwerk.
Im Sturm überzeugt Joona Luoto (26). Mit seinem Zug aufs Tor und seiner Wucht passt der physisch starke Finne perfekt ins gradlinige Spiel von Tapola. Mit 15 Treffern ist er der beste Torschütze beim SCB. Davon kamen lediglich vier in Überzahl zustande.
Und Corban Knight (33)? Kein SCB-Stürmer bekommt mehr Eiszeit als der schlaksige Kanadier. Doch der offensive Output war zuletzt viel zu gering. Gerade mal einen Assist brachte er in den letzten fünf Spielen zustande. Auch am Bully-Punkt war er nicht mehr so dominant.
Captain Moser seit 21 Spielen ohne Tor
In Sachen Produktion blieben auch die Schweizer Routiniers Simon Moser (34) und Tristan Scherwey (32), denen man bestimmt nicht mangelnden Willen vorwerfen kann, vieles schuldig. Captain Moser, der schon zum Start der Saison eine Torflaute (16 Spiele ohne Treffer) verkraften musste, ist seit 21 Spielen am 24. November gegen Lugano torlos. Im Derby in Langnau wurde der ehemalige Nati-Stürmer, der diese Saison mit einer weit defensiveren Rolle ohne Powerplay vorliebnehmen muss, in die vierte Linie zurückversetzt.
Scherwey hat in den letzten zwölf Partien nur einmal getroffen, kann im Gegensatz zu Moser aber seinen Speed in die Waagschale werfen. Deshalb passt er hervorragend in die Linie mit Benjamin Baumgartner und Marco Lehmann (beide 23), die diese Saison beim SCB in die Kategorie Topspieler aufgerückt sind.
Die Schweizer Offensivverteidiger Romain Loeffel (32) und Ramon Untersander (33) mussten sich in den letzten fünf Partien mit je zwei Assists begnügen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |