Interessante Fragen rund ums Thema Garderobe
Wer aufs Logo steht, zahlt 500 Franken!

Was machen die Spieler während der Drittelspausen in der Garderobe? Gibts fürs Telefonieren in der Kabine eine saftige Busse? Und wer hat den Logo-Teppich «erfunden»? Hier gibts die Antworten.
Publiziert: 13.04.2021 um 07:23 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 11:24 Uhr
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Als Servette-Boss führte Chris McSorley (r.) ganz analog zum nordamerikanischen Brauch den Logo-Teppich in Genfs Garderobe ein, wo er 2016 mit seinem Assistenten Louis Matte (l.), und den Spielern (v.l.) Daniel Vukovic, Jim Slater und Kevin Romy posierte.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Warum ist das Logo für Hockeyspieler so heilig?

Achtung, Augen auf! Wer irgendwann wieder eine Hockey-Garderobe betritt, sollte den Teppich gut im Blick haben. Mittlerweile praktisch in allen Kabinen schmückt diesen in der Mitte ein grosses Klub-Logo. Und da gilt: Betreten verboten! Ansonsten kanns teuer werden, wie beispielsweise beim HCD. Da muss man 500 Franken hinblättern, wenn man aus Versehen übers Logo läuft.

Die Vorreiter in der Schweiz mit einem Logo-Teppich in der Kabine waren die Genfer. Chris McSorley (58), einst Mitbesitzer, Trainer und Sportchef, liess schon vor der Saison 2002/03 einen solchen Teppich in der Garderobe verlegen. Ein Fehltritt kostet da übrigens «nur» 100 Franken.

McSorley stürmte einst in Nordamerika und kennt diesen Brauch schon seit den 80er-Jahren. Aber wer hat ihn erfunden? «Vermutlich ein Klubbesitzer, der zu viel Geld hatte und nicht wusste, was anstellen damit», sagt der Kanadier lachend. Er erinnert sich: «Als wir das in Genf einführten, dachten alle, das sei etwas bizarr.» Heute ist ein Logo-Teppich in der modernen Garderobe nicht mehr wegzudenken.

Warum er ein solches Heiligtum geworden ist, versucht McSorley, der nächste Saison für den HC Lugano tätig ist, so zu erklären: «Hier gehts um Stolz. Um Tradition. Um den Respekt dem Klub gegenüber, mit dem man sich identifizieren soll. Tut dies ein Spieler nicht leidenschaftlich, ist er kein Mehrwert für den Klub. In einem Logo steckt die DNA eines Klubs.»

Welche Bussen gibt es für Vergehen in der Garderobe?

Um die Spieler etwas zu disziplinieren, hängt in jeder Kabine ein Bussen-Katalog, der sich von Team zu Team unterscheidet und vom Spielerrat oder dem Bussenkomitee aufgesetzt wird. Der Erlös davon fliesst in die Mannschaftskasse, bei Lugano wird auch mal ein Teil gespendet. Da sich bei den Bianconeri die Sanktionen zwischen 50 und 1000 Franken (für «Wiederholungstäter») bewegen, eine schöne Geste. Beim SCB kommen die Spieler billiger davon, da betragen die Bussen zwischen 20 und 100 Franken. Neu auf der Vergehensliste bei den Bernern: Missachtung der Corona-Regeln.

Dass in den heutigen Zeiten die Handy-Nutzung gebüsst wird, versteht sich von selbst. Aber Strafgeld zahlen müssen die Spieler noch für ganz andere Dinge. Verspätung, Unordnung, Missachtung der Kleidervorschriften. Oder Undiszipliniertheiten wie zum Beispiel das willentliche Kaputtmachen eines Stocks, Zehn-Minuten- oder Spieldauer-Strafen.

Wenn man in Zürich einen Massage-Termin verpasst, müssen 100 Franken in die Kasse. Und es kann auch sein, dass es eine Busse absetzt, wenn sich ein Spieler nach dem grossen Geschäft auf der Toilette mit einem Blick zurück nicht nochmals vergewissert, dass er sie sauber hinterlässt ...

Was machen die Spieler in den Drittelspausen?

Wie und womit die Spieler die neu 18-minütige Pause (seit 2017) verbringen, ist so individuell wie deren Persönlichkeiten. Es gibt gemäss Trainern solche, die sich an ihren Platz setzen, sich ein Tuch über den Kopf hängen und sich so etwas abschirmen wollen, um den Fokus zu behalten. Das andere Extrem: Sie ziehen die Ausrüstung komplett aus und wieder an – und duschen sogar! Und das in jeder Pause. Dieses Ritual hatte einst der Schwede Christian Berglund (SCRJ, SCB).

Viel wahrscheinlicher ist, dass einige ihre Schlittschuhe lösen, etwas trinken, sich mit
ihrem Platznachbarn oder den Linienkollegen übers Spiel austauschen. Die Stöcke werden neu mit Tape umwickelt, manche wechseln das verschwitzte Shirt unter der Ausrüstung. Nach schlechten Auftritten herrscht natürlich mehr Redebedarf. Und wer in 99 Prozent der Fälle immer etwas zu sagen hat: der Trainer.

Garderoben-Schutzkonzepte in Corona-Zeiten

Um überhaupt noch Eishockey spielen zu dürfen, mussten die Klubs auf diese Saison hin Schutzkonzepte erarbeiten und die Kabinen umgestalten. Es herrscht ein striktes Masken-Obligatorium. Und nur jeder zweite Garderobenplatz darf verwendet werden.

So benutzt Quali-Sieger EV Zug in dieser Saison sowohl im Trainingszentrum OYM als in der Bossard Arena zwei komplette Garderoben, die konsequent getrennt bleiben. Einzig für kurze Team-Meetings oder bei einer Pausenansprache von Trainer Dan Tangnes kommen alle Spieler zusammen in eine Kabine.

Da nicht alle Klubs über komfortable Platzverhältnisse verfügen, um in den Kabinen den Mindestabstand von eineinhalb Metern zwischen den Spielerspinden zu ermöglichen, musste an einigen Orten Hand angelegt werden. Im Zürcher Hallenstadion zum Beispiel wurde ein mobiles Garderobenelement mit Platz für vier Spieler in die Mitte des Raumes platziert. Trotzdem hat es so nur Platz für 19 Spieler. Deshalb wurden in einem separaten Raum vier weitere Spielerplätze eingerichtet.

In der Gästegarderobe können gar nur 15 Spieler untergebracht werden, sodass acht Plätze in zwei weiteren Räumen eingerichtet wurden. Bei den Lakers mussten die Plätze für einige Spieler gar im Gang platziert werden. Im modernisierten Davoser Eisstadion sind die Spieler nun auf drei Kabinen verteilt: eine Hauptgarderobe für 15 sowie zwei Nebengarderoben à fünf Plätzen.

Um überhaupt noch Eishockey spielen zu dürfen, mussten die Klubs auf diese Saison hin Schutzkonzepte erarbeiten und die Kabinen umgestalten. Es herrscht ein striktes Masken-Obligatorium. Und nur jeder zweite Garderobenplatz darf verwendet werden.

So benutzt Quali-Sieger EV Zug in dieser Saison sowohl im Trainingszentrum OYM als in der Bossard Arena zwei komplette Garderoben, die konsequent getrennt bleiben. Einzig für kurze Team-Meetings oder bei einer Pausenansprache von Trainer Dan Tangnes kommen alle Spieler zusammen in eine Kabine.

Da nicht alle Klubs über komfortable Platzverhältnisse verfügen, um in den Kabinen den Mindestabstand von eineinhalb Metern zwischen den Spielerspinden zu ermöglichen, musste an einigen Orten Hand angelegt werden. Im Zürcher Hallenstadion zum Beispiel wurde ein mobiles Garderobenelement mit Platz für vier Spieler in die Mitte des Raumes platziert. Trotzdem hat es so nur Platz für 19 Spieler. Deshalb wurden in einem separaten Raum vier weitere Spielerplätze eingerichtet.

In der Gästegarderobe können gar nur 15 Spieler untergebracht werden, sodass acht Plätze in zwei weiteren Räumen eingerichtet wurden. Bei den Lakers mussten die Plätze für einige Spieler gar im Gang platziert werden. Im modernisierten Davoser Eisstadion sind die Spieler nun auf drei Kabinen verteilt: eine Hauptgarderobe für 15 sowie zwei Nebengarderoben à fünf Plätzen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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