Die ZSC Lions waren an diesem Abend die bessere Mannschaft. Doch für den 3:1-Sieg im Derby brauchten sie kurz vor Spielmitte ein Tor als Dosenöffner, das höchst umstritten war.
Was war passiert? ZSC-Stürmer Simon Bodenmann hatte einen Schuss von Lucas Wallmark zum 1:0 für die Stadtzürcher abgelenkt, worauf die Klotener ihre Coaches Challenge nahmen. Die Schiedsrichter Thomas Urban (Ö) und Mikael Holm (Sd) sahen sich die Szene eine gefühlte Ewigkeit an. Aus allen Winkeln. Was sie sahen: ZSC-Stürmer Denis Hollenstein war fraglos mit dem Oberkörper im (dreidimensional gedachten) Torraum gewesen.
Dennoch validierten die Unparteiischen den Treffer. «Sie sagten, dass Nicholas Steiner den Zürich-Spieler daran gehindert habe, aus dem Torraum rauszukommen», sagte Kloten-Trainer Jeff Tomlinson. «Ich verstehe die Regel nicht mehr. Ich verstehe es wirklich nicht.» Besonders bitter für die Zürcher Unterländer: Die Strafe, die sie für die missglückte Challenge bekamen, nutzte der ZSC durch ein kurioses Kopftor von Juho Lammikko zum 2:0. Und wenig später erhöhte Bodenmann auf 3:0.
«Wir lassen die Schiedsrichter ihren Job machen»
Auch auf ZSC-Seite herrschte Verunsicherung. «Ich versuche einfach, vors Tor zu gehen. Ich weiss es auch nicht so genau, wie die Regelauslegung ist. Wir lassen die Schiedsrichter ihren Job machen», sagte Hollenstein. «Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten, was sie entscheiden.»
Auch Doppeltorschütze Bodenmann hatte von der Bank aus gebannt auf den gigantischen Video-Würfel hochgeschaut, auf dem die Szene immer wieder gezeigt wurde. «Wegen der Regelauslegung in diesem Jahr habe ich gezittert. Ich für mich finde, es ist ein gutes Tor. Doch in dieser Saison sind uns auch schon gute Tore aberkannt worden. Darum war ich mir gar nicht sicher.»
Die Schiedsrichter hätten sehr lange geschaut, sagte der 34-jährige Stürmer auf Jobsuche, der nun bereits 12 Saisontreffer vorweisen kann, weiter. «Ich glaube, Hollenstein hat alles versucht, um ausserhalb des Torraums zu bleiben. Und der Verteidiger schubste ihn ein wenig rein. Doch bei der Regelauslegung in diesem Jahr hätte es auch sein können, dass sie das Tor nicht geben.»
Schon im ersten Derby in der Swiss Life Arena hatten die Lions bei einer Coaches-Challenge von der Regelauslegung profitiert, als der Klotener Ausgleich in der Endphase aberkannt worden war, nachdem ZSC-Goalie Simon Hrubec den Kontakt mit Stürmer Arttu Ruotsalainen provoziert hatte.
Am Freitag kommts schon zum nächsten Derby. In Kloten. Bisher hatte stets das Heimteam die Nase vorn.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |