Tanner Richard hatte mit dem Treffer ins leere Tor zum 4:2 eigentlich schon alles klargemacht. Doch Lugano-Coach Luca Gianinazzi ersetzte Mikko Koskinen ein weiteres Mal durch einen sechsten Feldspieler.
Der Puck landete in den Händen von Servette-Goalie Robert Mayer. Und der zögerte keine Sekunde, schoss ihn quer übers Eis ins verlassene Tor – 5:2 und die Erfüllung des grossen Traums aller Torhüter: ein Goalie-Goal.
Etwas mehr als 20 Jahre hatte es das in der höchsten Schweizer Liga nicht mehr gegeben. Damals, am 17. Dezember 2002, hatte ZSC-Legende Ari Sulander in Ambri eine Sekunde vor Schluss zum 6:4 getroffen.
«Ich bin jetzt einfach froh, dass die Serie fertig ist»
«‹Ich habe Henrik (Tömmernes, die Red.) gesagt: ‹Wenn ich die Chance habe, dann schiesse ich›», sagte Mayer im MySports-Interview strahlend. «Aber ich realisiere es irgendwie immer noch nicht. Ich bin jetzt einfach froh, dass die Serie fertig ist.»
Die Reaktion auf Mayers Goalie-Goal liess nicht lange auf sich warten. So twitterte Meistergoalie Leonardo Genoni: «Rooooooooobert, who else?» Robert Mayer, wer sonst? Dass es der 33-Jährige ist, dem ein Goalie-Goal gelang, kann nicht überraschen. Schliesslich beherrscht kaum ein anderer in der Schweiz das Spiel mit dem Stock wie er.
Genoni legte seinem Tweet gleich eine Quittung für eine Spende von 1000 Franken an die Stiftung Kinderhilfe Sternschnuppe bei. Im letzten Sommer hatte der EVZ-Torhüter für jedes Goalie-Goal 1000 Franken versprochen.
Kurz darauf zahlte auch Mayer auf der Heimfahrt nach Genf per Twint 1000 Franken an die Zürcher Stiftung ein.
Bührer erbte 2006 Nüsslis Eigentor
Neben Mayer und Sulander gilt noch ein weiterer Keeper statistisch als NL-Torschütze: Marco Bührer. Weil es im Eishockey keine Eigentore gibt, war ihm 2006 beim 3:0 gegen Basel nach tagelangem Hin und Her das zweite Tor gutgeschrieben worden. Seine Abwehr war die letzte Puckberührung eines SCB-Spielers gewesen, bevor Thomas Nüssli bei einer angezeigten Strafe mit einem missglückten Rückpass ins eigene Netz getroffen hatte.
Ab Freitag stehen sich Mayer, der zuletzt dreimal etwas überraschend den Vorzug vor Gauthier Descloux erhalten hatte, und Genoni im Halbfinal gegenüber. Ob da auch der siebenfache Meister-Goalie, der seit 2018 keine Playoff-Serie mehr verloren hat, die Chance erhalten wird, sich den Traum vom Goalie-Goal zu verwirklichen?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |