Hier stehen sechs Feldspieler auf dem Eis
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Lugano-Goalie reklamiert:Hier stehen sechs Feldspieler auf dem Eis

Hockey-Refs im Irrmodus
Kettensäge oder Künstliche Intelligenz – wer hilft dem Schiri?

Sind Schiedsrichter grundsätzlich überfordert? Oder macht ihnen die Regulierungswut der Funktionäre zu schaffen? Wenn die Zebras nicht mehr bis fünf zählen können, läuft etwas grundsätzlich falsch.
Publiziert: 15:30 Uhr
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Sechs sind einer zu viel: Grundsätzlich weiss der Schiedsrichter, was Sache ist.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Schiedsrichter übersehen Regelverstoss bei Eishockeyspiel in Lugano
  • Genf-Servette spielte mit sechs Feldspielern plus Torhüter
  • Eishockey-Regelbuch umfasst fünf A4-Seiten nur für den Puckeinwurf
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Schiedsrichtern geht immer wieder mal was durch die Lappen, das gehört fast schon zum guten Ton. Ein Stockschlag hier, eine Behinderung da. An die teilweise eigenwilligen Interpretationen der Regel 69 (Torhüterbehinderung) hat man sich schon gewöhnt, und bei Wechselfehlern schauen sie ab und zu viel zu genau hin und dann wieder gar nicht. 

Da wird manchmal der Gedanke wach, ob man die Schiedsrichter nicht bald durch eine Künstliche Intelligenz ersetzen möchte, eine KI würde wohl auch ab und an falsch liegen, aber immerhin könnte die problemlos bis fünf zählen. 

Erst als ein Goalie eingreift, fällt der Groschen

Letzte Woche in Lugano haben die Refs genau das nicht hinbekommen, und dabei sind sie gehörig ins Fettnäpfchen getreten: Genf-Servette belagerte das Tor der Tessiner während rund einer halben Minute mit sechs Feldspielern plus, also ohne den Torhüter vom Eis zu nehmen. Erst als Luganos Goalie Niklas Schlegel mittels eindeutiger Gestik die Gegner mit seinem Stock durchzählte, fiel auch bei den Refs der Groschen. 

Fünf A4-Seiten für einen Puckeinwurf

Da wird die Frage laut: Sehen die Schiedsrichter vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr? Die behördliche Regulierungswut macht ja auch vor dem Sport nicht halt, beim Eishockey beispielsweise wird nur schon der relativ banale Vorgang des Puckeinwurfs (IIHF-Regel 76) auf fünf A4-Seiten bis ins letzte Detail geregelt, obwohl man dabei eigentlich nur den Puck loslassen müsste, den Rest erledigt die Schwerkraft. 

Bevor man jetzt die Schiedsrichter durch eine KI ersetzt, sollte man Alternativen zumindest prüfen. Man könnte sich zum Beispiel bei Argentiniens Präsident Javier Milei Rat holen, der hat bei übermässiger Leidenschaft für administrative Massnahmen ein ebenso rustikales wie einfaches Mittel zur Hand: die Kettensäge. Einmal angesetzt, wäre das Regel-Dickicht im Nu zurechtgestutzt, übrig bliebe nur das Wesentliche, also zum Beispiel: bis fünf zählen. Bekommt man das nicht hin, muss wohl tatsächlich die KI übernehmen. 

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68
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HC Fribourg-Gottéron
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66
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
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9
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