Die Viertelfinal-Serie zwischen Lausanne und Davos vereint alle Zutaten für die richtige Playoff-Würze. Spielerisch hochstehend, mit Tempo, Raffinesse, Entschlossenheit – und der nötigen Prise Physis und Härte. Beide Teams haben Spieler in ihren Reihen, die sich in diesem Metier bestens auskennen.
Im zweiten Duell sind mit ihrer Robustheit HCD-Verteidiger Sven Jung und LHC-Captain Michael Raffl aufgefallen. Doch auch Lausannes Andrea Glauser und Cody Almond setzen krachende Checks, bei den Bündnern ist Kristian Näkyvä konstant bissig. Das Zunder-Niveau ist bei beiden Teams hoch.
Wichtig: die Emotionen unter Kontrolle halten
Jung, der bestimmt bei mehreren Gegnern auf der Nerv-Liste steht, ordnet nach der Heimniederlage das Strafen- und Emotionen-Management ein, das in so intensiven Duellen ein heikler Balanceakt sein kann. Offensivstrafen wie Halten, Haken oder auch Spielverzögerung gehen laut dem Abräumer gar nicht. Da schauen auch die Schiedsrichter pingelig drauf. «Eine faire Härte aber lassen sie zu», so Jung, «das haben sie gut im Griff und lassen es uns auch selber regeln, solange es nicht ausartet.»
Der abgehärtete Abwehrspieler ist darauf bedacht, die Emotionen unter Kontrolle zu halten. «Vor allem nach dem Schiri-Pfiff. Alles danach braucht es nicht.» Was der 29-Jährige damit meint, erklärt er anhand eines Beispiels: Nachdem er Tim Bozon mit einem Check kräftig durchgeschüttelt hat, kann der LHC-Stürmer die Körpercharge nicht einfach einstecken, sondern packt Jung und reisst ihm den Helm vom Kopf.
Der Davoser reagiert nicht, Bozon fasst dafür einen Zweier und sieht von der Strafbank aus, wie der HCD zum 2:2 ausgleicht. Den Westschweizern hätte schon wenige Minute zuvor eine Unterzahl gedroht, wenn nicht Jiri Sekac den späteren Siegestorschützen Ken Jäger davon abgehalten hätte, sich Jung nach dessen Check an ihm vorzuknöpfen.
Für Jung gehört das zum Playoff-Hockey dazu
Jung reagiert dafür umgehend, als er sieht, dass Lausannes Captain Raffl dem HCD-Schweden Dennis Rasmussen, auf dem Eis liegend, den Stock in den Nacken drückt. Im Wissen, dass Raffl dafür ohnehin auf die Strafbank wandert, riskiert auch Jung eine Strafe, um ein Zeichen zu setzen.
Was für manchen Beobachter gehässig und aufgeheizt aussehen mag, ist laut Jung einfach bestes Playoff-Hockey. «Es ist härter, es geht um jeden Zentimeter. Denn das wird eine ganz enge Kiste», prophezeit er. In der Tat: Beide Teams haben bisher 3:2 auswärts gewonnen. Die Special Teams sieht Jung als Zünglein an der Waage. Mit ihrer Powerplay-Stärke haben sich Lausanne und Davos bei ihren Siegen abgewechselt, Jung betont jedoch: «Ein starkes Boxplay kann manchmal eher für einen Momentum-Wechsel sorgen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |