Auf einen Blick
- Beste Trainer, Spieler und Goalies der Eishockey-Qualifikation werden gesucht
- Lars Leuenberger, Austin Czarnik und Stéphane Charlin stechen besonders hervor
- Stéphane Charlin hatte mit 1,8 den niedrigsten Gegentorschnitt aller Goalies
Wer war für dich der beste Trainer der Quali?
Lars Leuenberger (49, Fribourg). Mit dem SCB wurde er 2016 als Nothelfer Meister. Und jetzt ist Fribourg das Team mit dem besten Punkteschnitt der Liga (2,1), seit der Ostschweizer am 22. Dezember Patrick Émond ersetzte, und das Team schaffte den Sprung in die Top 6. Schade, dass Gottéron mit dem Schweden Roger Rönnberg bereits einen Nachfolger verpflichtet hat – so wie damals Bern mit Kari Jalonen.
Lauri Marjamäki (47, Kloten). Letzte Saison lagen die Flieger nach zwei Trainerwechseln in Trümmern und mussten froh sein, dass das Playout platzte. Dann holte man den Mann, dessen Ruf nach einem missglückten Engagement als finnischer Nati-Coach angekratzt war. Der Finne machte Kloten schnell wieder flugtüchtig. Am Ende steckte sein Team auch die Turbulenzen um Kokain-Sünder Miro Aaltonen weg und holte sich das Play-In-Ticket.
Thierry Paterlini (49, SCL Tigers). Die Entwicklung der SCL Tigers ist grandios. Und am Samstag legte die Mannschaft des Zürchers auch noch die Reifeprüfung ab, hielt dem Druck gegen Schlusslicht Ajoie vor eigenem Publikum stand und schaffte den Einzug in die Play-Ins. Dazu entwickeln sich die Spieler unter Paterlini und seinem Staff weiter, was Langnau zu einer begehrteren Adresse macht.
Geoff Ward (63, Lausanne). Vor einem Jahr scheiterte der ehemalige Coach der Calgary Flames mit seinem Team erst in der Finalissima in Zürich. Doch der Kanadier vermied den Absturz, den Finalverlierer oft erleiden. Lausanne dominierte die Quali und hat nun in den Playoffs den Heimvorteil, der letztes Jahr den Ausschlag zu Gunsten der ZSC Lions gab.
Wer war für dich der beste Spieler der Quali?
Austin Czarnik (32, Bern). Der Pfarrerssohn aus Detroit wurde im Sommer zügig verpflichtet, als der Finne Kalle Kossila, der nun bei Örebro stark aufspielt, durch den Medizintest rasselte. Der US-Center schlug in Bern voll ein und wurde mit 56 Punkten Liga-Topskorer. Einziger Schönheitsfehler: Czarnik verlängerte seinen Vertrag nicht und wird zu Lausanne wechseln.
Dominik Kubalik (29, Ambri). 2019 verabschiedete sich der tschechische Scharfschütze als Liga-Topskorer aus der Leventina und wechselte in die NHL. Im Sommer kehrte er zurück – mit einer NHL-Ausstiegsklausel. Doch er blieb – mangels einer interessanten Offerte – und wurde Torschützenkönig. Mit 27 Treffern schoss er gar zwei Tore mehr als in seiner letzten Saison.
Denis Malgin (28, ZSC Lions). Bei der grossen Spieler-Umfrage gewann der begnadete ehemalige NHL-Stürmer gleich in drei Kategorien. Wer will da widersprechen? Andererseits hatte der Oltner schon bessere Saisons, verpasste 13 Spiele aus gesundheitlichen Gründen, und man hat manchmal den Eindruck, dass da noch mehr möglich wäre, weil bei ihm alles so leicht aussieht.
Dario Rohrbach (26, SCL Tigers). Der Stürmer, den man als Junior in Langnau einst verkannte, beendet die Quali als Topskorer der Tigers und kam zu seinen ersten Nati-Auftritten. Als der Play-In-Einzug an einem seidenen Faden hing, übernahm er Verantwortung und schoss in den letzten beiden Partien 3 seiner 12 Saisontore, darunter den Dosenöffner im Nerven-Spiel gegen Ajoie.
Wer war für dich der beste Goalie der Quali?
Stéphane Charlin (24, SCL Tigers). Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Nati-Goalie kassierte im Schnitt am wenigsten Gegentore (1,8) von allen Goalies, die mindestens 500 Minuten im Tor standen, und hatte mit 94,6 Prozent die beste Abwehrquote. Nur: Als es in der Endphase ums Eingemachte ging, fiel er verletzt aus. Er wird zu Servette zurückkehren, falls ihn kein NHL-Team unter Vertrag nimmt.
Simon Hrubec (33, ZSC Lions). Es mag schwierigere Aufgaben geben, als das ZSC-Tor zu hüten. So machte auch Ersatzmann Robin Zumbühl eine gute Figur. Doch beim Tschechen weiss man, dass er da ist, wenn es zählt. So wie im Champions-League-Final oder in den Playoffs im letzten Frühling. Bei den Lions stellt jedenfalls niemand infrage, dass man einen Ausländerplatz an einen Goalie vergibt.
Kevin Pasche (22, Lausanne). Seine erste Saison als Nummer 1 meisterte der ehemalige Junioren-Nati-Goalie mit Bravour. Am Schluss fehlte nur ein Shutout, um den Rekord von Leonardo Genoni zu egalisieren, der 2018/19 beim SCB zehnmal ohne Gegentor geblieben war. Ein Flop überschattete sein ansonsten gelungenes Nati-Debüt gegen Schweden.
Harri Säteri (35, Biel). Ohne den finnischen Keeper hätte Biel seine Hoffnungen auf einen Platz in den Play-Ins wohl viel früher begraben müssen – und das soll keine Kritik an Stellvertreter Luis Janett sein, der in seiner Debüt-Saison ansprechende Leistungen zeigte. Kein Goalie parierte mehr Schüsse als Säteri (1211), der dabei auch noch eine starke Abwehrquote von 92,44 Prozent erreichte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |