Auf einen Blick
Der EHC Biel befindet sich in einer Abwärtsspirale. Vor zwei Jahren trennte die Seeländer ein Sieg vom vierten Meistertitel ihrer Klubgeschichte. Letzte Saison schafften sie es mit Hängen und Würgen und einer Trainerentlassung via Play-Ins gerade noch auf den letzten Drücker in die Playoffs. Nun ist bereits nach der Regular Season Schluss.
Dass die Bieler diese Saison in Schwierigkeiten geraten sind, kommt nicht überraschend. Sie befinden sich mitten in einem Umbruch, mussten Leistungsträger wie Yannick Rathgeb (29), Beat Forster (42), Mike Künzle (31), Tino Kessler (28) oder Luca Hischier (30) ersetzen. Dazu kam ein ungeheuerliches Verletzungspech. Immer wieder fielen Schlüsselspieler lange aus.
Offensiv nur auf Rang 13
Leitwolf Gaëtan Haas (33) konnte gerade mal sechs Spiele bestreiten, Verteidiger Viktor Lööv (32) zwölf, der aufstrebende Stürmer Jérémie Bärtschi (22) elf und Routinier Damien Brunner (38) sechs, wobei Letzterer dann mitten in der Saison aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt erklärte. Derweil konnten von den Neuverpflichtungen nur Lias Andersson (26), Johnny Kneubuehler (28) und der Anfang Februar dazugestossene Rodwin Dionicio (20) überzeugen. In der Summe war das zu wenig, um erfolgreich durch die lange Saison in einer weitgehend ausgeglichenen Liga zu kommen.
Das Hauptübel war die Offensive. Mit 130 geschossenen Toren liegen die Seeländer lediglich auf Rang 13. Auf der Topskorerliste ist der beste Bieler Toni Rajala (33) auf Rang 30 klassiert, und in den Top 100 stehen neben ihm nur noch Fabio Hofer (34, 40. Platz), Andersson (42.), Kneubuehler (66.) und Jere Sallinen (34, 92.). So kommt man auf keinen grünen Zweig.
Hoffnung wegen Blessing, Neuenschwander und Co.
Dagegen war die Defensivarbeit der Bieler auch dank ihres Goalies Harri Säteri (35) gut, mit lediglich 133 Gegentoren liegt man in dieser Tabelle auf Rang 6. Diese grosse Diskrepanz zwischen Defensive und Offensive verlangt nach Lösungen. Die Bieler werden diese mit dem mehrheitlich gleichen Personal suchen müssen, denn grossartige Veränderungen wird es im Kader auf die nächste Saison hin nicht geben.
Trotz des Versagens im Play-In-Endkampf ist Trainer Martin Filander (43) der richtige Mann für den EHC Biel. Wie viel Vertrauen der Schwede in der Verteidigung Dionicio, Gaël Christe (20) sowie der Saisonentdeckung Niklas Blessing (18) schenkte, daneben mit Stürmertalent Jonah Neuenschwander sogar noch einen 15-Jährigen auspackte und diesen sogleich in der Powerplay-Formation spielen liess, war faszinierend und zeugte von Mut.
Da lacht das Herz eines jeden, der an einer hoffnungsvollen Zukunft des Schweizer Eishockeys interessiert ist. Zugleich ist es der Weg, den Biel gehen muss, da es nicht mit dem dicksten Portemonnaie wedeln kann, aber in den letzten Jahren viel Zeit und Geld in seine erfolgreiche Nachwuchsbewegung gesteckt hat. Das Fazit lautet trotz des frühen Saisonendes: Filanders Mut lässt die Seeländer nach diesem Absturz weich landen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |