Es seien sehr turbulente Tage gewesen, sagt Mika Henauer (23), «viel ist passiert, es ging Schlag auf Schlag». Am vergangenen Dienstag gehörte er noch zum SC Bern, am Mittwoch war der Wechsel zu Kloten perfekt, Freitag und Samstag dann die ersten beiden Spiele mit dem neuen Verein. Ein 4:2-Sieg in Biel beim Debüt und eine 0:3-Heimniederlage gegen die SCL Tigers am Tag darauf. «Nach dem Super-Einstand gab es einen Dämpfer. Es tat anschliessend gut, mal den Kopf zu lüften und zu verdauen, was alles geschehen ist, bevor es dann diese Woche auch schon wieder weitergeht», bilanziert Henauer.
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Gerade mal 20 war der Verteidiger, als er bei seinem Stammklub SCB einschlug. Henauer kam mit seiner kreativen Spielweise auf Anhieb zu 17 Skorerpunkten (3 Tore/14 Assists) und im Jahr darauf erhöhte er auf 18 (5/13). Der nächste Karriereschritt zum Nationalspieler schien nur eine Frage der Zeit.
Drei Schulter-OP's – elf Monate out
Doch stattdessen lernte Henauer die Kehrseite des Geschäfts kennen. Dreimal musste er sich an der Schulter operieren lassen, verpasste dadurch elf Monate. Und beim SCB auch den Anschluss, der neue Trainer Jussi Tapola fand keinen Platz für ihn in den Top 6. Zuletzt schaffte er es nicht mal mehr in die Aufstellung, weil ihm Talent Louis Füllemann (19) vorgezogen wurde.
«Es war eine schwierige Situation für mich und es hat mir sicher nicht geholfen, dass ich ein Jahr fast nicht gespielt habe. Aber es gibt auch noch andere Faktoren und am Ende ist es ein Entscheid des Trainers, den ich akzeptieren muss», sagt Henauer über die letzten SCB-Wochen. Nun ist er happy, dass eine Lösung gefunden wurde, die ihm hilft, wieder zu Spielpraxis und Rhythmus zu kommen: «Ich bin sehr froh, dass ich diese Möglichkeit in Kloten erhalte.»
Im Moment bleiben und geniessen
Mit seinem ersten Wochenende als Neu-Klotener ist er bedingt zufrieden. «Ich musste mich ein wenig finden und habe noch Luft nach oben. Ich kann mehr und hoffe, dass ich dies in den kommenden Wochen und Monaten zeigen kann», so Henauer. Sein Leihvertrag läuft bis Ende Januar, der SCB könnte ihn allerdings bei Bedarf jederzeit zurückholen.
Doch daran, was sein könnte und wo er dann wohl im Februar spielt, will Henauer derzeit nicht denken, sondern im Moment bleiben: «Ich geniesse es, dass ich wieder spielen kann.» Er sei sehr gut in Kloten aufgenommen worden, «und das, obwohl ich hier fast niemanden gekannt habe, weil ich bis jetzt halt nur beim SCB war. Nun sehe ich, dass man es nicht nur in Bern gut haben kann.»
Noch wohnt Henauer im Hotel, sucht aber nach einer anderen Bleibe in der Umgebung, «denn von Bern aus zu pendeln, ist keine Lösung.» Auf die Frage, ob es denn eine Variante sei, in die WG der Marchon-Brüder einzuziehen, in der auch Jungstar Mischa Ramel (20) oft übernachtet, entgegnet er mit einem Schmunzeln: «Bis jetzt habe ich noch kein Angebot erhalten. Ich muss da vielleicht mal nachfragen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |