Der Hilferuf aus der maroden Swiss League war in den letzten Wochen nicht zu überhören. So nahm sich die National League bei ihrer gestrigen Verwaltungsratssitzung dem Thema an. Auf dem Tisch lag der Vorschlag, das in den letzten zwei Jahren auf 14 Klubs angewachsene Oberhaus wieder zu verkleinern. Schrittweise auf 12 Teams, wie vor der Pandemie. Und danach gleichzeitig auch den direkten Auf- und Abstieg wieder einzuführen, um Durchlässigkeit zu gewähren.
Diese Rettungsidee, die der auf zehn Teams verkümmerten Swiss League neuen Sauerstoff zugeführt hätte, blieb aber chancenlos. «Die Vertreter aller 14 Klubs sind zum Schluss gekommen, dass die Liga auch in Zukunft 14 Teams umfassen und die Ligaqualifikation beibehalten wird. Gleichzeitig wurde bekräftigt, die Swiss League auch in Zukunft operativ und ressourcentechnisch zu unterstützen. So werden Bereiche wie die Spielplanung, der Spielbetrieb sowie das Rechtswesen weiterhin über das Team der National League abgedeckt», lautet die knappe Medienmitteilung zum Treffen des NL-Verwaltungsrats.
Offensichtlich war die Angst bei den Klubs zu gross, mit einer Reduktion am Ast zu sägen, auf dem man sitzt. Laut Blick-Informationen sprach sich nur der SCB für die Reduktion aus. Die Berner werden auf Liga-Ebene weiterhin vom Doyen der Eishockey-Macher, dem neuen Klub-Präsidenten Marc Lüthi (61) vertreten, während bei den meisten Klubs die Geschäftsführer nach Egerkingen fuhren.
National League lässt den Markt regulieren …
Lüthi wollte die Fehler der letzten Jahre korrigieren. «Wir wissen ja eigentlich alle, dass eine Profiliga ohne solides, professionelles Fundament auf Dauer nicht bestehen kann. Also müssen wir dafür sorgen, dass uns die Swiss League erhalten bleibt und schon bald wieder als starke zweite Kammer des Schweizer Profi-Eishockeys funktioniert», hatte er zu Blick gesagt. «Eigentlich gibt es nur eine Lösung: Die National League muss sich einen Ruck geben und mittelfristig die Basis für zwei eng verstrickte Ligen mit je 12 Teams legen.»
Der SCB-Boss blieb mit seiner Haltung alleine. Somit überlässt man die Swiss League ihrem Schicksal und lässt den Markt spielen. Auf Dauer dürfte so ein Profi-Betrieb im Unterbau der National League nicht mehr möglich sein. Die Folgen wird man dann in einigen Jahren spüren, wenn das Spieler-Reservoir schrumpft.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |