Grosse Strafen haben Konjunktur
In den ersten 14 Spielen gab es bereits sechs grosse Strafen. Maximilian Streule (Fribourg, Check gegen den Kopf), der inzwischen für vorerst ein Spiel gesperrt wurde und ein Verfahren am Hals hat, Jiri Sekac (Lausanne, Check gegen das Knie) sowie Fabian Ritzmann (Bern) und Cody Almond (Lausanne), die sich prügelten, kassierten 5 Strafminuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Zudem gab es 5-Minuten-Strafen für Samuel Kreis (Bandencheck) und Benjamin Baumgartner (beide SCB, Behinderung).
In Bern wurden so 100 Strafminuten ausgesprochen. Zudem schritten die Refs dreimal zum Bildschirm und verbrachten neun Minuten beim Video-Studium, sodass der neue SCB-Coach Jussi Tapola wetterte: «Das ist kein Eishockey mehr.»
Wie im Vorjahr, als die Schiedsrichter erstmals 5-Minuten-Strafen per Video überprüfen konnten, ist die Hemmschwelle für grosse Strafen gesunken. Jetzt umso mehr, als die Regel angepasst wurde und die Unparteiischen auch die Möglichkeit haben, keine Strafe auszusprechen, wenn sie beim Video-Studium einen Irrtum feststellen. Davor hatten sie mindestens eine 2-Minuten-Strafe verhängen müssen.
Die neue Regel nutzten die Schiris in der Endphase des Hits Servette gegen die ZSC Lions (2:1). Erst gaben sie eine 5-Minuten-Strafe gegen Winnik, der den Zürcher Rudolfs Balcers am Kopf erwischt hatte. Nach dem Review begnadigten sie den Kanadier, weil der Lette seinen Kopf relativ weit unten hatte.
Goalies bekommen Pausen
Dass man die Arbeitslast der Goalies verteilt, ist nicht ganz neu. Doch bereits beim Start wurde mächtig rotiert: Bei Fribourg pausierte Berra am Samstag und Bryan Rüegger (22, ex Thurgau) stand erstmals von Beginn weg in der National League im Tor. Jobsharing gab es auch bei Zug (Genoni, Hollenstein), Lausanne (Hughes, Punnenovs), Servette (Descloux, Mayer), Kloten (Metsola, Zurkirchen), Davos (Aeschliman, Senn), Lugano (Koskinen, Schlegel), Ajoie (Wolf, Ciaccio) und Biel. Beim Vize-Meister trat Van Pottelberghe die beschwerliche Reise nach Lugano gar nicht erst an. Säteri glänzte am Freitag und feierte einen Shutout und «JvP» wurde zum Matchwinner gegen Zug (2:1). Einzig Juvonen (Ambri) und Hrubec (ZSC) waren «back to back» im Einsatz.
Junge dürfen ihr Talent zeigen
Nach der Erhöhung der Anzahl der Ausländer von vier auf sechs vor einem Jahr gab es bei den NL-Klubs wenig Platz für Talente und Nati-Direktor Lars Weibel strich im Sommer trotzig das «Prospect-Camp». Dass es noch Talente gibt, zeigt sich nun beim Start. Die Jungen dürfen ran und trumpfen auf. Allen voran Klotens Mischa Ramel (20), der an der Seite der Finnen Aaltonen und Ojamäki schon drei Tore erzielt hat. Ihr erstes NL-Tor erzielten Théo Rochette (21, Lausanne), Simone Terraneo (19, Ambri) und der Österreicher Vinzenz Rohrer (19, ZSC). Tommaso De Luca (18, Ambri) hat zwei Assists auf dem Konto. Mit Leon Muggli (EVZ) und Daniil Ustinkov (ZSC) kamen zwei 17-jährige Verteidiger zum Einsatz.
Fans kommen auf ihre Kosten
Keine Spur von Sommer-Eishockey. Alle Teams haben mit viel Energie begonnen. Das Tempo ist hoch. Keiner kann sich in dieser ausgeglichenen Liga einen Fehlstart leisten. Bereits gab es zahlreiche spektakuläre Tore und Paraden. Die Fans kamen voll auf ihre Kosten. Am meisten jene von Ambri: Das Cereda-Team hat in zwei Spielen 10-mal ins Schwarze getroffen und ist Leader.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |