Schiedsrichter veranstalten Video-Marathon beim SCB
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Nachschauen bis zum abwinken:Schiedsrichter veranstalten Video-Marathon beim SCB

«Das ist kein Eishockey mehr»
SCB-Coach Tapola schlägt wegen Video-Marathon Alarm

Der SCB bietet seinen Fans beim Auftaktsieg gegen Lausanne (4:1) beste Unterhaltung. Doch der neue Trainer Jussi Tapola ärgert sich darüber, dass die Schiedsrichter Fans und Spieler warten lassen.
Publiziert: 16.09.2023 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2023 um 10:27 Uhr
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Jussi Tapola gewinnt seine Premiere beim SCB gegen Lausanne 4:1.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Hockey atemlos. Der erste Auftritt des SC Bern unter Jussi Tapola (49) hat es in sich. Dramatik, Glanzparaden, Emotionen, schöne Tore, einen Hattrick von Tristan Scherwey und Schlägereien. Der neue SCB-Trainer ist zufrieden mit dem Auftritt seines Teams beim 4:1-Auftaktsieg. «Unsere Fans haben uns viel Energie gegeben. Diese Mannschaft hat Herz», sagt der Finne, der letzte Saison Tappara Tampere zum zweiten Meistertitel in Folge und zum Triumph in der Champions Hockey League führte.

Doch etwas ärgert Tapola: der Video-Marathon, den die Schiedsrichter Miroslav Stolc und Loïc Ruprecht absolvieren. Gleich dreimal verhängt das Duo eine 5-Minuten-Strafe gegen einen Berner und überprüft den Entscheid danach auf dem Video. Bei Verteidiger Julius Honka reduziert es die Strafe auf zwei Minuten. Bei Samuel Kreis und Benjamin Baumgartner bleibt es beim ursprünglichen Verdikt. Weil zumindest in den Fällen von Honka und Baumgartner die Kameraeinstellungen keine guten Bilder liefern können, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis die Unparteiischen ein Urteil fällen. Geschlagene neun Minuten verbringen sie vor dem Bildschirm.

«Ich bin nicht sicher, ob ich die Regel richtig verstehe, wie oft Videos geschaut werden», sagt Tapola. «Dreimal haben sie geschaut. Ich bin nicht sicher, ob das gut fürs Eishockey ist. Nach diesem Spiel muss man bei der Liga darüber sprechen, wie man den Video-Review bei Strafen handhaben will. Es kann nicht sein, dass man die ganze Zeit Videos schaut, wenn es die Schiedsrichter auf dem Eis nicht richtig sehen. Sonst müssen die Fans und die Spieler warten, warten und warten.»

«Das ist kein Eishockey mehr»

Auf die Saison hin hatte man die unsinnige Regel aus der Vorsaison korrigiert. Davor mussten die Schiedsrichter mindestens eine 2-Minuten-Strafe aussprechen, wenn sie davor eine 5-Minuten-Strafe verhängt und diese auf dem Video überprüft hatten – selbst wenn der vermeintliche Täter unschuldig war. Jetzt müssen die Schiedsrichter einen zu Unrecht beschuldigten Spieler nach dem Review nicht mehr bestrafen.

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Dies könnte aber zu einer Review-Flut führen, wie gestern in Bern. Es ist zu befürchten, dass die Refs eine 5-Minuten-Strafe verhängen, wenn sie nur schon den Verdacht haben, dass ein schwerwiegendes Vergehen vorliegen könnte. Denn nur bei einer grossen Strafe dürfen sie sich das Video anschauen.

In eine schwierige Situation kommen die Unparteiischen dann, wenn die Video-Bilder keine Klarheit schaffen. Dann müssen sie beim auf dem Eis gefällten Entscheid bleiben.

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Nach dem dritten Review und dem Ausschluss gegen Baumgartner wettert Tapola und zeigt, dass er Temperament hat. Dabei ist es einer der beiden Linesmen, der eine Behinderung gesehen haben will. «Der Head-Schiedsrichter war direkt dahinter und hat seinen Arm nicht gehoben, nichts gesehen. Und dann geht man sich das Video anschauen», sagt Tapola. «Das ist kein Eishockey mehr.» Folgen haben der Video-Marathon und die Strafen für den SCB nicht. Das Boxplay funktioniert, nicht zuletzt weil der neue Goalie Adam Reideborn einige Top-Paraden zeigt.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
30
28
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
29
7
53
4
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-2
50
5
SC Bern
SC Bern
29
16
49
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
SCL Tigers
SCL Tigers
28
4
41
8
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
29
-16
39
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
30
-18
36
13
HC Lugano
HC Lugano
28
-25
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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