Auf einen Blick
- EHC Kloten wartet auf Playoff-Rückkehr nach neun Jahren Abstinenz
- Kloten war einst Dauergast in Playoffs, erlebte dann den Niedergang
- Beim 5:4-Sieg im Play-In-Hinspiel gegen Ambri wurde ein 4:1-Vorsprung verspielt
Geschlagene neun Jahre ist es her, seit der EHC Kloten letztmals an einer Playoff-Serie auf oberster Stufe teilgenommen hat. Damals stand noch die frühere NHL-Grösse Martin Gerber (50) im Tor und Sean Simpson (64), der WM-Silbercoach der Nati von 2013, an der Bande. Vom aktuellen Team war einzig der ewige Steve Kellenberger (38), der am Samstag beim 5:4-Sieg im wilden Play-In-Hinspiel in Ambri sein 1001. Profispiel bestritten hat, schon dabei.
Es waren damals keine ruhmreichen Playoffs für Kloten, mit 0:4 unterlag man Davos. Aber es war das letzte Mal, dass Kloten bei einer Meisterschaftsentscheidung mit von der Partie war. Ein Verein, der in den 90er-Jahren mit vier Titeln in Folge das Mass aller Dinge war. Und 2009, 2011 und 2014 jeweils noch im Final stand. Ehe in einer Phase, in der im Umfeld des Vereins Unruhe und Chaos herrschte, der Niedergang einsetzte.
Rückfall in chaotische Zeiten letzte Saison
Er gipfelte im dramatischen Abstieg 2018 in der Ligaqualifikation gegen die SCRJ Lakers. Der angestrebte Wiederaufstieg wurde erst vier Jahre später möglich, als die Covid-Pandemie die Liga auf 14 Teams aufblähen liess und mit Jeff Tomlinson (54) ein Aufstiegsexperte als Trainer übernahm, der Struktur reinbrachte.
Unter ihm überraschte Kloten auch im ersten Jahr nach der Rückkehr in die National League, blieb aber 2023 in den Pre-Playoffs am SCB hängen. Doch als Tomlinson aus gesundheitlichen Gründen abtreten musste und Larry Mitchell (57) das sportliche Kommando übernahm, brach letzte Saison erneut das Chaos aus. Es war nach dem Absturz auf Rang 13 Klotens Glück, dass der Abstiegskampf mit Playouts und Ligaqualifikation ausfiel.
Noch bessere Ausgangslage verspielt
All diese Dämonen der Vergangenheit kann das «neue» Kloten, mit Sportchef Ricardo Schödler (36) und Trainer Lauri Marjamäki (47) in der Kommandozentrale, nun hinter sich lassen, wenn es am Montag endlich wieder in die Playoffs einzieht. Ein Anlass, bei dem die Zürcher Unterländer einst Dauergast waren.
Die ersten beiden Chancen, ihre diesjährige Saison als Überraschungsteam zu krönen, haben sie liegenlassen. Sowohl die direkte Playoff-Qualifikation, als auch die Quali über die erste Play-In-Runde gegen die SCL Tigers wurden knapp verpasst. Nun wartet die dritte und letzte Chance gegen Ambri. Mit dem 5:4-Sieg im Hinspiel ist die Ausgangslage gut, aber sie könnte noch besser sein, wenn ein 4:1-Vorsprung nicht dilettantisch verspielt worden wäre. Waren da wieder die Dämonen am Werk?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |