Manche ZSC-Fans reiben sich erstaunt die Augen. Da steht Goalie Simon Hrubec seit dieser Saison doch tatsächlich mit der Nummer 30 im Tor. Mit jener Nummer, die vor zehn Monaten zu Ehren des dreifachen Meistergoalies Lukas Flüeler unters Dach der Swiss Life Arena gezogen wurde.
In seiner ersten Saison in Zürich hatte der hochkarätige tschechische Keeper noch mit der Nummer 11 die Gegner zur Verzweiflung gebracht. Diese Nummer hängt allerdings seit März ebenfalls als Banner unter dem Dach der neuen Arena. Sie gehörte einst Andri Stoffel, der früher mit grosser Verlässlichkeit in der Defensive der Lions gestanden war.
Neben Flüeler und Stoffel kamen auch seine Verteidiger-Kollegen Severin Blindenbacher (Nummer 5) und Mathias Seger (15) sowie Goalie Ari Sulander in den Genuss dieser Form der Würdigung. In der Ära des Hallenstadions war das Banner mit der Nummer 31 des legendären Finnen für lange Zeit das einzige Trikot unter dem Dach und musste jeweils wieder eingeholt werden, weil die Lions im Oerliker Event-Tempel nur Gast waren.
Zahner: «Wir haben auch Reaktionen von Fans erhalten»
Die schöne Tradition, Trikots von verdienten Spielern unter dem Dach zu verewigen, stammt aus Nordamerika und wurde in der Schweiz übernommen.
Warum darf Hrubec mit Flüelers Nummer spielen, wenn diese doch unters Dach gezogen wurde? CEO Peter Zahner: «Uns geht es darum, verdiente Spieler zu ehren. Die Nummer gehört als Erinnerung dazu, das setzt aber nicht voraus, dass die Nummern dann nicht mehr vergeben werden. Aber wir haben auch Reaktionen von Fans erhalten und werden uns darüber Gedanken machen.»
Es gibt allerdings Nummern, die von den ZSC Lions nicht mehr vergeben werden: Die Nummer 21 von Reto Sturzenegger und die Nummer 23 von Chad Silver.
Nummern von Sturzenegger und Silver sind tabu
Der populäre Thurgauer Verteidiger Sturzenegger (†30) fiel 1989 nach vierjährigem Kampf dem Krebs zum Opfer. Der schweiz-kanadische Stürmer Silver (†29) erlitt 1998 nach nur 25 Spielen für die Lions einen Herzstillstand. Für ihn wurde eine Statue errichtet, die man in diesem Sommer von Oerlikon nach Altstetten übersiedelte.
Flüeler, der seine Karriere 2022 beendete, erhielt zu Saisonbeginn mehrere Anrufe von verwunderte Leuten aus der Hockey-Szene. Für ihn ist es aber kein Problem, dass Hrubec «seine» Nummer 30 trägt. «Ich sehe das locker», sagt er. «Die Nummer gehört dem Klub, nicht einem Spieler. Ausser vielleicht bei Wayne Gretzky.» Tatsächlich hat die NHL die Nummer 99 des «Great One» im Jahr 2000 flächendeckend aus dem Verkehr gezogen.
In der NHL hat Rekordmeister Montréal Canadiens (24 Stanley Cups) mit 15 die meisten «retired numbers». Wobei drei Nummern zu Ehren von gleich zwei früheren Trägern verewigt wurden – viele Jahre nach deren Aktivzeit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |