Das waren noch Zeiten. Wenn dieser Satz zu einer Geschichte passt, dann zu jener von Paul Berri. 1956 beendete er seine Karriere als Spieler beim HCD, blieb dem Klub aber als Juniorenbetreuer und -trainer treu. «Einen Materialwart im heutigen Stil gab es damals noch nicht», erzählt er. Zu tun gabs dafür aber einiges. So mussten vor den Auswärtsspielen die Taschen mit den Ausrüstungen immer auf grosse Schlitten geladen und zum Bahnhof gebracht werden, denn die Mannschaft reiste jeweils im Zug.
Vor dem Jubiläumsspiel am 1. April: BLICK würdigt in einer fünfteiligen Serie den Kultklub und seine Menschen.
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Immer wenn es etwas anzupacken gab, half Berri. «Ich wurde zum Pauli für alles.» Er war ab den 60er-Jahren immer mehr in die Aufgaben rund ums Fanionteam involviert. Auf der offenen Eisbahn befand sich die Kabine in einem Holzschopf. «Unsere Garderobe war immer geheizt, in der Gästekabine haben wir die Heizung immer erst kurz vor der Ankunft der Gegner angestellt.»
Stinkende Unterwäsche
Das HCD-Urgestein lächelt, wenn es in Erinnerungen kramt und erzählt. Natürlich war Berri dabei, als eine Waschmaschine für die Kabine erstmals zum Thema wurde. «Vorstandsmitglied Hans-Peter Sumi kam mal in die Garderobe und sagte, dass es hier fürchterlich stinke», so Berri, «die Spielunterwäsche einiger Spieler konnte man schon fast hinstellen, so steif war sie.» Also ging der Davoser los und kaufte die erste Waschmaschine. Doch die Freude darüber verging ihm nach der ersten Wäsche: «Wir hatten doch keine Ahnung, wie man wäscht. Die Matchleibchen aus Wolle waren plötzlich nur noch halb so gross.»
Jahrzehntelang verbrachte Berri, der bis 2000 noch als Bauführer tätig war, einen Grossteil seiner Zeit in der Eishalle. Und er tut es bis heute. Die Faszination dabei? «Ich wollte für den HCD etwas tun.» Das Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn man Teil einer Mannschaft ist, sei unvergleichlich. Die Garderobe ist nicht sein zweites Zuhause – aber das Team seine zweite Familie.
Er sah Spieler erwachsen werden
Langjährige Spieler wurden neben Berri erwachsen, «viele haben zuerst mich angerufen, wenn sie einen Seich gemacht haben, und nicht den Trainer». Grosse Karrieren hat das Urgestein begleitet. «Es war schlimm für mich, wenn solche Spieler zu anderen Klubs wechselten oder aufhörten. Abschiede haben immer auf meinen Tränenkanal gedrückt.» Auch der Abschied von Trainer-Ikone Arno Del Curto (62) sei kein einfacher gewesen, «23 Jahre zusammengearbeitet und nie ein ungerades Wort».
Der 81-Jährige ist in der ganzen (Hockey-)Schweiz bekannt und sorgte selbst auch schon für Lacher. Als er mal einen Radio-Journalisten mit einem Hockeystock von der Kabinentür wegjagte. Oder den soeben gewonnenen Meisterpokal im Hallenstadion fallen liess, bevor er ihn heil in die Garderobe bringen konnte.
Heute – «ich bin ja nicht mehr der Jüngste» – organisiert Berri die Car-Reisen sowie das Essen der Spieler an den Matchtagen. Noch immer nennt er sie seine «Buaba». Deren Dankbarkeit zu spüren, sei das Schönste für ihn. «Die Menschlichkeit in einem Team ist etwas Besonderes. Die Garderobe gehört einfach zu meinem Leben.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |