Spiel 1 am Dienstag in Biel
Die erste Mini-Provokation leistet sich DiDomenico schon 20 Minuten vor dem Spiel. Die meisten SCB-Spieler sind nach dem Warm-up wieder in den Katakomben verschwunden, aber der Kanadier lässt sich noch Pucks von Fabian Ritzmann servieren und feuert diese auf das Gehäuse. Direkt vor der Tribune Sud mit den Bieler Fans, die das mit Pfiffen quittiert. DiDomenico scheint es zu geniessen.
Pfiffe sind an diesem Abend sein ständiger Begleiter. Etwa als die Mannschaft des SCB vom Stadionspeaker vorgestellt wird und sein Name fällt. Oder anschliessend bei jedem längeren Puckkontakt. Die Augen der Bieler Fans wandern nach zahlreichen hitzigen Vorfällen in den letzten Jahren permanent bei ihrem Staatsfeind Nummer 1 mit.
Das Spiel läuft aber an DiDomenico vorbei, Akzente kann er nicht setzen. Zunächst hat er sich auch im Griff. Es dauert 36 Minuten bis zum ersten Techtelmechtel. Dafür hat er sich Noah Schneeberger ausgesucht. Vier Minuten später geht es dann erstmals richtig rund, DiDomenico springt Beat Forster an, der eigentlich mit Colton Sceviour beschäftigt ist und wandert dafür für unerlaubten Körperangriff in die Kühlbox.
Die Partie geht mit 0:3 verloren, in den Schlusssekunden sucht DiDomenico nochmals Streit mit Forster. An der Bande geht es heiss zu und her, dann gibts einige Stockschläge und wüste Worte. Doch Forster reagiert gelassen. Biel-Sportchef Martin Steinegger meint hinterher: «Bei Forster sollte er es nicht übertreiben. Wenn es ihm zu bunt wird, endet es unschön für DiDomenico.»
Spiel 2 am Donnerstag in Bern
Die andere Seite des Chris DiDomenico. Schon bei seinem ersten Einsatz gelingt ihm ein Tor, mit einer genialen Bewegung zwickt er den Puck in die Maschen und lässt Biels Verteidiger Robin Grossmann und Goalie Harri Säteri verdutzt zurück. Es könnte sein Abend werden.
Wird es aber nicht. DiDomenico bemüht sich zwar, hat auch immer wieder weiter vielversprechende Szenen, ohne dass dabei aber nochmals etwas Zählbares herausschaut. Und es gibt die ersten Mätzchen. Etwa in der 9. Minute, als er Goalie Säteri beim Vorbeifahren anrempelt. Der bleibt aber so cool wie die Temperaturen im Winter in seinem Heimatland Finnland und tut so, als wäre nichts geschehen.
Biel legt mit 4:2 vor. Auch diese Partie entgleitet dem SCB und das nervt DiDomenico. Zuerst sind es noch kleine Reibereien mit Ramon Tanner und Etienne Froidevaux. Dann wird er nach einem Check von Jesper Olofsson aber richtig sauer, geht nacheinander Fabio Hofer, Olofsson und Tino Kessler mit Körperchargen an. Als diese nicht darauf reagieren, wirkt DiDomenico fast schon beleidigt. Es liegt in der Luft – da kommt noch was.
In den Schlusssekunden kommt es dann zur Eskalation. Als DiDomenico einen Puck auf den am Boden liegenden Victor Lööv abfeuert, stellt ihn Tanner und wird anschliessend von DiDomenico verdroschen. Unter die Dusche geschickt werden beide. Tanner sagt auf dem Weg in die Garderobe zu einem Biel-Betreuer: «Der gehört in die Klapsmühle!»
DiDomenico ist derweil ausser sich und legt sich auch noch mit Biels überzähligem Ausländer und Landsmann Riley Sheahan an, der ihn beschimpft. Es fällt rund 50 Mal das «F-Wort». SCB-Medienchef Reto Kirchhofer kann in Extremis verhindern, dass DiDomenico komplett austickt. Nach mehreren zunächst erfolglosen Versuchen gelingt es ihm schliesslich, den Wüterich in die Kabine zu geleiten.
Was geschieht als Nächstes? Am Samstag in Spiel 3 in Biel?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |