Playoff-Floskeln kommen Kristian Pospisil nicht über die Lippen. Das merkt man schnell, wenn man mit dem Slowaken nach dem dritten Sieg in Folge in der Viertelfinal-Serie gegen die Lakers redet. Pospisil hat grossen Anteil daran, dass der HCD überhaupt noch im Rennen ist fürs letzte Halbfinal-Ticket.
In Spiel fünf schoss der 25-Jährige in der zweiten Verlängerung den Siegtreffer und war damit der Matchwinner. In Spiel sechs dann das wegweisende 3:2 fünf Sekunden vor der ersten Pause, am Ende wurde es ein 7:3-Erfolg. Das waren seine ersten beiden Partien für den HC Davos seit Mitte Januar.
Seit dem Comeback von Mathias Bromé (Sd) nach dessen Verletzung blieb Pospisil stets nur die Rolle des überzähligen Ausländers auf der Tribüne. Als Ersatz des Schweden war der Slowake erst im Dezember von Lukko Rauma verpflichtet worden.
«Das war eine traurige Situation für mich», gesteht der Nationalspieler. Traurig und herausfordernd, weil er sich sein Engagement in Davos anders vorgestellt hatte. Vor allem nach der Olympia-Pause. «Nachdem ich mit der Bronze-Medaille im Gepäck aus Peking zurückgekehrt war, dachte ich eigentlich schon, dass ich jetzt eingesetzt werde.»
Wurde er aber nicht. «Nur trainieren zu können, das ist mental hart.» Denn Pospisil ist überzeugt: Er hat die nötige Winnermentalität. «Ich weiss, wie Siege schmecken. Und ich habe die Fähigkeiten, die es dafür braucht.» Mit Lukko Rauma gewann er vor einem Jahr den finnischen Meistertitel, zuletzt dann der historische Bronze-Erfolg der Slowakei in Peking, der eine Euphorie auslöste.
Pospisil war im Kopf bereit
Pospisil biss sich irgendwie durch die schwierige Zeit, durch die Extra-Trainings auf dem Eis. Dabei habe er etwas gelernt für die Zukunft. «Nicht jeder Spieler bekommt in seiner Karriere die Chance für diese Lektion. Doch ich bin auch nur ein Mensch.» Manchmal sei es schwierig gewesen, die Motivation hochzuhalten. «Ich bin froh, dass mir das gelungen ist.» Und dass er jetzt auch im Kopf bereit ist, wenn er wieder gebraucht wird.
Er kommt zum Einsatz, weil der schwedische Abwehrchef Magnus Nygren (Sd) für drei Spiele gesperrt wurde für seinen Check an Rappis Forrer. Und der HCD-Joker schlägt gleich ein. Um den Spielrhythmus wieder zu finden, habe er jedoch etwas Zeit gebraucht. «Ich bin happy, dass mir das gelungen ist. Endlich habe ich eine gute Zeit, bin Teil des Teams und kann ihm helfen. Und kann diese Siege geniessen.»
Jetzt fehlt noch dieser eine Sieg zum Halbfinal-Einzug. Pospisil will auch heute wieder seine vorhandene Power aufs Eis bringen. Aber nicht, um irgendjemandem etwas zu beweisen. «Das muss ich niemandem ausser mir selbst. Ich will in den Spiegel schauen können mit dem Wissen, immer hundert Prozent gegeben zu haben in einem Spiel.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |