Magnus Nygren ist beeindruckt von Dominik Eglis Entscheid. «Er verlässt seine Wohlfühlzone, das sagt viel über seinen Charakter und Willen aus», sagt der Ex-Verteidiger des HC Davos. Er ist überzeugt: «In Schweden zu spielen, wird Domi besser machen. Er füllt seinen Hockey-Rucksack mit mehr und anderer Erfahrung.»
Warum der 33-Jährige, der letzten Sommer vom HCD zu Färjestad zurückgekehrt ist, das so betont? In seiner Heimat würden wohl viele Fachleute die Behauptung stützen, dass der nahezu perfekte Verteidiger aus Schweden stammt. Nygren ist einer von ihnen und in Karlstad bei Färjestad gross geworden. Sieben Saisons spielte er in der SHL, bevor es ihn 2017 für sechs Jahre ins Bündnerland zog, um auch mal die offensivere Seite seines Spiels auszuleben. Beim HCD avancierte er zu einem Publikumsliebling.
Nygren kennt beide Ligen und deren Unterschiede. «Die SHL ist strukturierter. Der Fokus wird sehr stark auf das Spielsystem gelegt. Die erfolgreichen Teams reden unentwegt über ihr System.» Es beinhaltet kaum Freiheiten. Deshalb wird der SHL immer mal wieder der Stempel «langweilig» verpasst. Doch trotzdem hat sie ihren Reiz. So gibt es laut Nygren kaum je abgeschlagene Teams und deshalb viele enge Partien.
Jeder Spieler erfülle seine Rolle. «Ein Verteidiger», so Nygren, «hat in Schweden jedoch einen grösseren Stellenwert.» Arbeitsethos, Vertrauen, System – und das tiefe Verständnis fürs Defensiv-Verhalten. Das sind Schlüsselwörter, die schon den Junioren eingeimpft werden, die naht- und problemlos den Schritt ins Männer-Hockey schaffen.
Nur einen Minuspunkt gibts für Egli
Nicht nur deshalb wartet dort niemand auf einen in ihren Augen nicht mehr ganz so jungen Schweizer. Sondern weswegen noch? «Kein schwedischer Klub sucht nach einem Schweizer, weil man sich hier Folgendes fragt: Warum sollte ein Schweizer lieber in der SHL spielen und auf 50 Prozent des Lohns verzichten?» Wenn es einer wie Egli unbedingt will, dann bestehe aber durchaus Interesse.
Seinem Ex-Teamkollegen attestiert Nygren die Fähigkeiten für die SHL. «Man hat als Verteidiger weniger Zeit am Puck, wird schneller unter Druck gesetzt. Doch damit kann Domi umgehen, er ist agil.» Nur einen Minuspunkt gibts für Egli: «Er wird schnell erkennen, dass er die kreative Seite seines Spiels hier nicht mehr so nützen kann.»
Nygren streicht aber noch einen Vorteil heraus, von dem er sich vorstellen kann, dass er auch in Eglis Hinterkopf ist. «In unserer SHL ist man der NHL einen Schritt näher als in der National League.» Aus Nordamerika schielt man bewusster nach Schweden. Beeindruckende Zahlen gefällig? Derzeit sind 82 Schweden in der NHL engagiert, aber nur 9 Schweizer. Dies bei einer ähnlichen Grösse der beiden Länder: Schweden zählt 10,4 Millionen Einwohner, die Schweiz 8,7 Millionen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |