Die Schlagzeilen
Was für eine Woche: Vor der chilenischen Küste wird ein Kajakfahrer von einem Wal verschluckt. In Biel gelingt Aleksi Heponiemi ein Eigentor aus fast 60 Metern, Andres Ambühl tritt zurück, und Miro Aaltonen darf zum SC Bern.
Ambühl geht, bevor der Lack abblättert
Am Donnerstag verkündete der HC Davos das Ende der Karriere des Nationalheiligtums Andres Ambühl (41). Auf der HCD-Website. Einen Tag vor dem Auswärtsspiel in Pruntrut. Dieser zeitlich geschickt orchestrierte Zufall sollte Ambühl wohl vor dem ganz grossen Mediengetöse bewahren, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Die nächsten Davoser Gastspiele mit garantierten Ambühl-Ehrenrunden: Am 22. Februar (Samstag) in Bern, am 25. Februar (Dienstag) in Zürich und am 1. März (Samstag) in Rapperswil-Jona als Schlussbouquet der Qualifikation.
Hätte «Büeli National» nicht doch noch mindestens eine Saison anhängen können? Vielleicht. Aber wozu? Ambühl geht, bevor der Lack abblättert wie bei den Olympia-Medaillen der Pariser Festspiele. Er geht, bevor er zum belächelten Maskottchen wird und er geht aus eigenen Stücken. Irgendwann gehen einem ja auch die Superlative aus.
Aaltonen kommt, wird aber rausgeschmissen
24 Stunden zuvor hatte der SC Bern wissen lassen, dass man Klotens ehemaligen Topskorer Miro Aaltonen (31) bereits für den Rest der laufenden Saison unter Vertrag nimmt, bevor er im Sommer seinen Zweijahresvertrag antritt. Der Finne war am 17. Dezember nach dem Konsum des Rauschmittels Kokain in einer Dopingkontrolle hängen geblieben, wurde aber aufgrund mildernder Umstände nur einen Monat gesperrt. Jeder habe eine zweite Chance verdient, sagt man beim SCB. Die Frage ist nur, zu welchem Zeitpunkt: Finnlands Verbandspräsident Sami Kauhanen verbannte Aaltonen zumindest für die Weltmeisterschaft im Frühling aus der Nationalmannschaft. Profis müssten sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein, machte Kauhanen geltend.
Das Gesetz gilt auch für Leuenberger
Gottéron unterstreicht am Samstag gegen Lugano die assertorische Aussage, dass beim Sport jede Serie irgendwann zu Ende geht. Die Tessiner knöpfen Fribourg drei Punkte ab, das war zuletzt den SCRJ Lakers gelungen: am 22. Dezember 2024. Dann wurde Trainer Patrick Emond (60) entlassen und durch Lars Leuenberger (49) ersetzt. Seither hat man in 15 Partien in Folge stets mindestens einen Punkt geholt und zwischendurch auch noch den Spengler Cup eingepackt. Fribourg benötigt noch drei Punkte, um mindestens einen Platz in den Play-Ins zu zementieren.
Boltshauser behält kühlen Kopf
Nach dem voraussichtlichen Saisonende des designierten Torhüters des Jahres (Stéphane Charlin, 24, Knieverletzung) behielt man bei den SCL Tigers die Nerven und vertraute auf Bewährtes: Luca Boltshauser (31) stand am Freitag gegen Ambri (3:1) und am Samstag in Genf (4:5 n. V.) im Kasten, die Tigers sicherten sich aus zwei Spielen vier Punkte.
Wenn gar Ajoie besser ist
Weniger Siege nach 60 Minuten als Ajoie – und trotzdem irgendwie ins Playoff? Mehr Überzeit als Ambri schiebt in dieser Liga keiner: 23 Mal mussten die Leventiner in dieser Spielzeit schon nachsitzen. Die Bilanz (14:9) ist wohl positiv, aber dabei gehen auch viele Punkte flöten. Umso ärgerlicher, wenn man nicht mal mehr im eigenen Stadion gegen Ajoie einen Dreier sicherstellen kann wie am Samstag. Am anderen Ende der Skala liegt übrigens Lugano: Der Kantonsrivale musste bisher nur fünf Mal in die Verlängerung (Bilanz 1:4).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 48 | 31 | 94 | |
2 | ZSC Lions | 47 | 37 | 88 | |
3 | EV Zug | 47 | 39 | 82 | |
4 | SC Bern | 48 | 18 | 82 | |
5 | HC Davos | 47 | 20 | 79 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 47 | 2 | 74 | |
7 | EHC Kloten | 48 | -17 | 70 | |
8 | SCL Tigers | 48 | 7 | 70 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 48 | -13 | 67 | |
10 | EHC Biel | 47 | -4 | 64 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 48 | -16 | 64 | |
12 | HC Lugano | 48 | -25 | 60 | |
13 | Genève-Servette HC | 47 | -15 | 59 | |
14 | HC Ajoie | 48 | -64 | 46 |