Man habe gute Phasen, «aber dazwischen hängen wir auch immer wieder in den Seilen. Zudem tun wir uns gerade schwer damit, Tore zu schiessen», konstatierte Damien Brunner (37) nach der 2:4-Niederlage am Samstag gegen Bern. Der fünften aus den letzten sechs Spielen.
Doch deswegen beim Playoff-Finalisten Panik schieben? Nicht mit Brunner! «Jetzt ist gerade mal der September zu Ende und es sind acht Spiele gespielt. Wir haben einen neuen Trainer und ein neues System. Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison habe ich keine Nerven für solche Fragen», sagt der erfahrene Stürmer zwar mit einem charmanten Lächeln, aber sehr bestimmt.
Die Suche nach Gründen
Es ist allerdings so, dass die Bieler in den letzten Jahren dafür bekannt waren, jeweils einen guten Saisonstart hinzulegen. Und vielleicht später mal eine Schwächephase einzuziehen. So gesehen ist der zähe Beginn schon aussergewöhnlich. Nicht aber für Brunner selbst. Vielsagend sagt er: «Ich habe vor meiner Bieler Zeit bei Lugano gespielt …»
Dass die aufregende letzte Saison mit der erstmaligen Playoff-Final-Teilnahme noch in den Köpfen der Spieler hänge, glaubt der Zürcher nicht: «Die letzte Saison interessiert keinen mehr. Daran liegt es nicht.» Dass Ende Saison nicht weniger als 19 Spielerverträge auslaufen, könnte aber einen gewissen Einfluss haben. Brunner dazu: «Es kann durchaus sein, dass dies den einen oder anderen Spieler belastet. Aber grundsätzlich ist es doch immer das Ziel, dass man in einem solchen Vertragsjahr gute Leistungen abruft und so einen guten Vertrag herausholen kann.»
Verkündet Brunner im Februar den Rücktritt?
Er selbst sieht sich da aber als falschen Ansprechpartner, da es bei ihm denkbar ist, dass dies seine letzte Saison ist. «Das werden wir im Februar anschauen», so Brunner. «Ich will nicht schon jetzt daran herumstudieren, sondern diese Saison geniessen und schauen, wie mein Körper mitmacht.» Das sei auch mit Sportchef Martin Steinegger (51) so abgesprochen.
Sehr wahrscheinlich ist so oder so, dass Brunner als aktiver Spieler nicht mehr erleben wird, dass den Schiris bei der Bewertung von Szenen perfektes Video-Material auf erstklassigen Bildschirmen zur Verfügung steht. Schon im Januar liess er sich zu diesem Thema mit einem schillernden Wut-Interview auf MySports aus – nach dem samstäglichen Spiel in Bern war er erneut verärgert. Wegen des umstrittenen Berner Treffers zum 2:0, dem ein hoher Stock von Thierry Bader vorausgegangen sein könnte – oder nach Brunners Meinung vorausgegangen ist.
Brunner redet sich wieder in Rage
«Es hat den Match letztlich zwar nicht entschieden, aber gebt doch den Schiris endlich mal einen grossen Bildschirm, wo sie das auch wirklich sehen können. Es tut mir leid, aber wir schreiben das Jahr 2023 und es ist immer noch nicht möglich – das ist lächerlich!», enerviert sich Brunner. Und sagt weiter: «Ich möchte mir nicht vorstellen, dass ein solches Tor wegen den fehlenden technischen Mitteln ein Playoff-Spiel entscheidet.»
Nur schon, weil Damien Brunner immer so pointiert seine Meinung vertritt, ist zu hoffen, dass er im Februar zur Erkenntnis kommt, seine Karriere fortzusetzen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |