Mit dem Aufstieg des EHC Kloten bricht im Schweizer Eishockey ein neues Zeitalter an. 14 Teams in der obersten Klasse, sechs Ausländer pro Mannschaft. Der Bedarf an Importspielern steigt um 30 Einheiten (die unsinnige NHL-Regel fällt weg) auf 84.
Nur Berufsoptimisten glauben an sinkende Kosten
Die Klubs versprechen sich davon eine Anpassung des Lohnniveaus der Schweizer Spieler nach unten – das glauben allerdings höchstens Berufsoptimisten. Ausländer wollen auch in Zukunft mit Nettolöhnen bezahlt werden. Und die Schweizer, die ihren Job verlieren werden, sind im tiefsten Lohnsegment angesiedelt. Die Kosten dürften also eher weiter steigen – ausser man glaubt die Mär, dass sich die Spitzenteams und der SCB Ausländer angeln werden, die für 80000 Franken zu Fuss aus weiter Ferne kommen.
Intensität wird steigen
Mit dem Input der zusätzlichen Ausländer wird die Intensität der Spiele etwas steigen, davon profitieren die Schweizer Topspieler – und die Nationalmannschaft. Ob das allerdings die zusätzlichen Kosten rechtfertigt, die den Klubs durch die Ausländer-Reform verursacht werden?
Aufstieg in Zukunft ein Wunder
Am härtesten trifft diese Umstrukturierung die Swiss League. Sie verliert mit dem EHC Kloten nicht bloss den nächsten grossen Namen, sie wird aufgrund der neuen Ausländerregelung und den Auswirkungen auf die Spielweise wohl vollkommen abgehängt. Ein Aufstieg – in Zukunft wieder in Form der umstrittenen Liga-Qualifikation – dürfte für lange Zeit einem Wunder gleichkommen. Ausser ein NL-Klub verliert vollkommen die Fassung oder geht pleite.
Auf-/Abstieg eine Mogelpackung
Für die Liga-Qualifikation muss zudem ein gemeinsamer Nenner bezüglich Anzahl der einsetzbaren Ausländer gefunden werden (6 in der NL, 2 in der SL). Bleibt die National League bei ihrer bisherigen Politik mit einer Kaskade von Sicherheitsnetzen als Absicherung gegen den Abstieg, werden die NL-Klubs auf sechs Ausländern für die Liga-Qualifikation bestehen.
Damit würde dem von den Fans bei den Stadionprotesten geforderten Auf-/Abstiegsprozedere zwar Rechnung getragen, wäre aber nichts anderes als eine Mogelpackung. Der Swiss-League-Meister wäre also dazu verdammt, in kürzester Frist vier zusätzliche Ausländer zu rekrutieren und in die Mannschaft zu integrieren. Meinen die das ernst? Vermutlich schon.
Von der sinnvollsten Lösung – der direkte Auf- und Abstieg ohne Netz und doppelten Boden – halten die National League Klubs vor allem eines: Abstand.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |