Freuen Sie sich nicht zu früh. Das Tor, das Ihre Mannschaft eben erzielte, wird noch überprüft. Lag der Puck zuletzt in der Nähe eines Torhüters? Gab es eine heisse Szene rund ums Tor, Stürmer, die mit letztem Einsatz versuchen, den Puck über die Linie zu bugsieren? Dann stehen die Chancen ganz schlecht.
Im Schweizer Eishockey treibt man den Artenschutz für die Goalies gerade auf die Spitze, den vorgesehenen Tatbestand «Torhüter-Behinderung» haben die kleinkarierten Schweizer Schiedsrichter eigenmächtig in «Torhüter-Berührung» abgeändert. Jungen Stürmern, das ganz nebenbei, trichtert man ein, mit letzter Konsequenz nachzusetzen. Warum? Weil das zu diesem Spiel gehört.
Genoni ein Meister seines Fachs – in jeder Hinsicht
Aber wenn die Schiedsrichter erstmal suchen, dann finden sie auch. Feiern – bis der Ref kommt. In Fribourg. In Zug. Am Montag in Kloten. Olten-Goalie Rytz stellt seine Arbeit ein, als er während einer heissen Szene leicht touchiert wird – und die Refs gehen dem Nepp auf den Leim. In Zug ist Leonardo Genoni involviert, da kann man als Gegner gleich kapitulieren. Genoni wird von einem ungünstig positionierten Mitspieler berührt, der sich von einem Davoser allzu leicht in den eigenen Goalie schieben lässt. Ein gutes Eishockey-Tor auf der ganzen Welt – nur nicht auf Schweizer Eis. Genoni ist eben ein Meister seines Fachs – in jeder Hinsicht.
In Fribourg erzielt Andrej Bykov ein Abstauber-Tor, das Eishockey-Liebhaber in Verzückung versetzt, sollten sie mal die Fanbrille weglegen. Aber der Torhüter wird zuvor in einem wilden Gewühl von einem Gegner berührt – was er die Schiedsrichter mit eindeutiger Gestik auch sofort wissen lässt. Fribourg macht dabei nur einen Fehler: Man freut sich zu früh.