HCD-Näkyvä liegt schon am Boden – Bozon schlägt zu
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Unfair-Aktion des Lausanners:HCD-Näkyvä liegt schon am Boden – Bozon schlägt zu

Bizarre Ligajustiz
Bozon gehört gesperrt – für ewig und einen Tag

Auf einen Wehrlosen einzuprügeln, wird im Schweizer Eishockey gleich hart bestraft wie ein leichter Schubser gegen einen Schiedsrichter. Das bizarre Rechtsverständnis im Schweizer Eishockey.
Publiziert: 25.03.2024 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2024 um 10:14 Uhr
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Faustkampf? Gerne. Als Supplement auf einen Gegner einschlagen, der bereits auf dem Boden liegt? Wollen wir nicht sehen.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Ist das Schweizer Eishockey gerüstet für die extremen Bedingungen der Playoffs? Wildwest auf dem Eis – das fasziniert die Zuschauer: Prügeleien, Checks und harte Bandagen reissen jeden aus dem Sitz. Aber der Sport hat auch eine Verantwortung: Die Spieler vor Auswüchsen zu schützen. Und da versagt man im Schweizer Eishockey immer wieder.

Tatort Davos, Samstagabend, Prime-Time-TV: Lausannes Tim Bozon prügelt auf den bereits wehrlosen Finnen Kristian Näkyvä ein. Der HCD-Verteidiger hat sich während des Faustkampfs zuvor bereits das Knie verdreht und liegt benommen auf dem Eis. Bozon schlägt trotzdem noch zweimal zu. Eine verwerfliche Aktion. Das Verdikt der Liga: Eine automatische Spielsperre, nachdem Bozon für diese Aktion zwei Spieldauerstrafen erhält. Ein Verfahren eröffnet die Liga aber nicht. Chance verpasst.

Schubs einen Ref – und du bist raus

Eine Spielsperre erhielt kürzlich auch Zugs Kapitän Jan Kovar, weil er einen Linesman leicht berührte, der sich unnötigerweise in eine Schubserei einmischte. Die Verantwortlichen betonen immer wieder, dass man Vergehen an Spielern nicht mit Vergehen an Schiedsrichtern vergleichen dürfe. Aber der Konsument, der sich ein Ticket kauft oder ein TV-Abo löst, tut genau das: Er zieht einen Vergleich und sieht das Unrecht.

Für diese Aktion wird Kovar nun für ein Spiel gesperrt
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Ist die Strafe gerechtfertigt?Für diese Aktion wird Kovar nun für ein Spiel gesperrt

Eigensinn der Klubs: Bloss nicht durchgreifen

Die Liga scheitert bei diesem Thema immer wieder an sich selbst, weil die Klubs bevorzugt an sich selbst denken: Es könnte ja einen von uns erwischen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Produkt. Bei der Rechtspflege ist das besonders bedenklich, weil Szenen wie jetzt in Davos das mehrheitsfähige Verständnis von Recht und Unrecht infrage stellen. Auf einen Wehrlosen einzuprügeln, will man in unserer Kultur nicht zulassen, also muss das Gesetz eingreifen. Das gilt auch für das Sportgesetz.

Wer schützt Profis und Nachwuchs?

Im Schweizer Eishockey bedient man sich mittlerweile schon inflationär beim Stilmittel der Spieldauerstrafe. Ein fehlbarer Spieler wird vom Eis gestellt und das Problem scheint gelöst. Eine bequeme Lösung für die Klubs: Man runzelt die Stirn, hat aber im Kopf, dass es auch einen selbst erwischen könnte. Also: macht man lieber die Faust im Sack, als hart durchzugreifen.

Aber was müssen sich Eltern von Nachwuchsspielern denken, wenn sie das Thema Kopfverletzungen im Sinn haben? Die archaische Vorstellung des Profis, der trotz Schädelbrummen einfach weiterspielt, gehört in die Mottenkiste. Playoffs – das ist bei uns wie Murmeltiertag: Immer wieder die gleiche Leier, bis endlich einer das Richtige tut. Richtig wäre jetzt das: Fehlbaren Spielern wie Tim Bozon einen Denkzettel verpassen. Das geht nur so: Für ewig und einen Tag aus dem Verkehr ziehen.

Hier geht Lausannes Bozon auf HCD-Finne Näkyvä los
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HC Davos – Lausanne HC 5:2:Hier geht Lausannes Bozon auf HCD-Finne Näkyvä los
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