Noch kaum ein Transfer-Gerücht für einen Trainerposten und kaum eine Vollzugsmeldung haben dermassen für rote Köpfe gesorgt wie im Frühling jene aus dem Landwassertal: Der HCD verpflichtete Josh Holden (45) als neuen Headcoach. Sympathien schlugen ihm aus dem Fan-Umfeld dafür keine entgegen.
Sachliche Kritik wie zum Beispiel fehlende Erfahrung als Cheftrainer war dabei eher die Ausnahme. Viel mehr dominierten bei den heftigen Reaktionen im Netz Emotionen und Vorverurteilungen – weil Holdens umstrittener Ruf auch fünf Jahre nach dessen Rücktritt als Spieler noch immer in vielen Köpfen nachhängt.
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Einige Wortmeldungen gefällig? «Eine Katastrophe. Der Untergang. Er war eine Hassfigur.» Nur ein Bruchteil war bereit, dem Kanadier, der schon seit vielen Jahren auch den Schweizer Pass besitzt und ganz ordentlich Schweizerdeutsch spricht, eine Chance einzuräumen. Dabei geht bei dieser nachtragenden Haltung etwas vergessen: Der 45-Jährige hat in den letzten fünf Jahren vom Besten gelernt und sich an der Bande gewandelt.
Holden lernte vom Besten
Sein Übergang vom EVZ-Stürmer zum EVZ-Assistenzcoach war nahtlos. Als 2018 mit Dan Tangnes (44) ein hierzulande noch unbekannter Norweger die Zuger Zügel übernahm, trabte Holden an dessen Seite lernwillig mit. Sie kommunizierten offen miteinander. Tangnes wusste von Anfang an, dass Holden längerfristig auf einen Headcoach-Job hinarbeitet – aber ausdrücklich nicht auf jenen von Tangnes.
Gerry Fleming (55, Kloten). Sein Vater arbeitete als Security-Mann im Forum, dem legendären Stadion der Montréal Canadiens, sodass Gerry Fleming in seiner Jugend viele NHL-Spiele anschauen konnte. Selbst brachte er es in seiner Karriere auf elf NHL-Einsätze (für Montréal), ansonsten machte sich der 1,96 m grosse Stürmer einen Namen als Prügler in der AHL, wo er in den 90er-Jahren in 271 Partien 1035 Strafminuten sammelte. Die letzten 25 Jahre war Fleming permanent als Head- oder Assistenzcoach in der AHL, ECHL und DEL tätig. Letzte Saison führte er Aufsteiger Frankfurt auf Platz 10 und in die Pre-Playoffs.
Christian Wohlwend (46, Ajoie). Der Engadiner kam wie Fleming in Montréal zur Welt. Und er könnte perfekt zu den Jurassiern passen. In der Rolle des furchtlosen Underdogs fühlte sich der leidenschaftliche Coach, der selbst als Spieler kein Star (nur 47 NLA-Spiele) gewesen war, besonders wohl und machte sich als U20-Nati-Trainer einen Namen. Bei seiner ersten Trainerstation in der National League gelang ihm der Neuaufbau bei Davos nach 25 Jahren unter Arno Del Curto, ehe er in seiner vierten Saison beim Rekordmeister im Januar gefeuert wurde, worauf er sich im Nachgang selbstkritisch zeigte.
Petri Matikainen (56, Biel). Der Finne tritt das schwere Erbe des populären und erfolgreichen Antti Törmänen an, dessen Kampf gegen den Krebs mehr als die Hockey-Schweiz bewegt. Nach einer überschaubaren Karriere als Spieler arbeitete er eineinhalb Jahre als Polizist. Dies habe ihm später bei seinem Job als Trainer geholfen. «Auch die Arbeit als Polizist dreht sich über weite Strecken darum, mit Menschen zu arbeiten und Probleme zu lösen», sagte er letztes Jahr. Zuletzt coachte er während fünf Jahren Klagenfurt. Den Kärntner Traditionsklub führte er 2019 und 2021 zum Titel.
Jussi Tapola (49, Bern). Während er als Aktiver nie in der höchsten Liga spielte, war der Finne als Trainer höchst erfolgreich. Viermal führte er Tappara Tampere zum Meistertitel. Und letzte Saison kam auch noch der Triumph in der Champions League dazu. Aus seiner Heimat ist zu vernehmen, dass Tapola zuweilen einen sturen Kopf und seine Launen haben kann, der Erfolg ihm aber immer recht gab.
Gerry Fleming (55, Kloten). Sein Vater arbeitete als Security-Mann im Forum, dem legendären Stadion der Montréal Canadiens, sodass Gerry Fleming in seiner Jugend viele NHL-Spiele anschauen konnte. Selbst brachte er es in seiner Karriere auf elf NHL-Einsätze (für Montréal), ansonsten machte sich der 1,96 m grosse Stürmer einen Namen als Prügler in der AHL, wo er in den 90er-Jahren in 271 Partien 1035 Strafminuten sammelte. Die letzten 25 Jahre war Fleming permanent als Head- oder Assistenzcoach in der AHL, ECHL und DEL tätig. Letzte Saison führte er Aufsteiger Frankfurt auf Platz 10 und in die Pre-Playoffs.
Christian Wohlwend (46, Ajoie). Der Engadiner kam wie Fleming in Montréal zur Welt. Und er könnte perfekt zu den Jurassiern passen. In der Rolle des furchtlosen Underdogs fühlte sich der leidenschaftliche Coach, der selbst als Spieler kein Star (nur 47 NLA-Spiele) gewesen war, besonders wohl und machte sich als U20-Nati-Trainer einen Namen. Bei seiner ersten Trainerstation in der National League gelang ihm der Neuaufbau bei Davos nach 25 Jahren unter Arno Del Curto, ehe er in seiner vierten Saison beim Rekordmeister im Januar gefeuert wurde, worauf er sich im Nachgang selbstkritisch zeigte.
Petri Matikainen (56, Biel). Der Finne tritt das schwere Erbe des populären und erfolgreichen Antti Törmänen an, dessen Kampf gegen den Krebs mehr als die Hockey-Schweiz bewegt. Nach einer überschaubaren Karriere als Spieler arbeitete er eineinhalb Jahre als Polizist. Dies habe ihm später bei seinem Job als Trainer geholfen. «Auch die Arbeit als Polizist dreht sich über weite Strecken darum, mit Menschen zu arbeiten und Probleme zu lösen», sagte er letztes Jahr. Zuletzt coachte er während fünf Jahren Klagenfurt. Den Kärntner Traditionsklub führte er 2019 und 2021 zum Titel.
Jussi Tapola (49, Bern). Während er als Aktiver nie in der höchsten Liga spielte, war der Finne als Trainer höchst erfolgreich. Viermal führte er Tappara Tampere zum Meistertitel. Und letzte Saison kam auch noch der Triumph in der Champions League dazu. Aus seiner Heimat ist zu vernehmen, dass Tapola zuweilen einen sturen Kopf und seine Launen haben kann, der Erfolg ihm aber immer recht gab.
Die Erfolgsbilanz aus ihren fünf gemeinsamen Saisons ist mit zwei Meistertiteln nicht nur ansehnlich, sondern herausragend. Holden nennt Tangnes offen seinen Mentor, der ihm das nötige Rüstzeug fürs Traineramt beigebracht habe. Der Norweger war es auch, der seinen Assistenten dazu ermunterte, sich für die in Davos und Salzburg frei gewordenen Trainerposten zu bewerben. Der HCD machte für Holden das Rennen, weil er bei seiner Premiere als Headcoach den Vorteil nützen möchte, dass er die hiesige Liga und deren Begebenheiten bestens kennt.
Holden ist ein Charakterkopf mit Hockeywissen, der das Zeug für die bevorstehenden Aufgaben hat. Auch für jene, nebst Zugs Meistermacher Tangnes auch die Kritiker zu überzeugen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |