Darum gehts
- Dean Kukan: Wichtiger ZSC-Verteidiger mit unterschiedlichen Leistungen in Heim- und Auswärtsspielen
- Er zeigt Stärke zu Hause, macht aber auswärts entscheidende Fehler
- Durch seine Erfahrung kann der Nati-Star damit umgehen
Es steht ausser Frage: Die ZSC Lions können sich glücklich schätzen, Dean Kukan (31) in ihren Reihen zu wissen. Er ist der wichtigste Schweizer Verteidiger im Team und ein Topstar in der Liga. Kukan überzeugt durch seine Mobilität sowie sein Stellungsspiel vor dem eigenen Tor und befeuert zugleich mit öffnenden Pässen, Assists und Toren die Offensive.
Doch in der Halbfinal-Serie gegen Davos sieht man bislang zwei Kukans – den Heim-Kukan und den Auswärts-Kukan, wodurch er das Spiegelbild des ZSC-Wellentals ist. In den Heimspielen war der ehemalige NHL-Spieler der Wegbereiter der klaren Siege (6:1, 5:1). In beiden Spielen markierte er das 1:0. Auswärts dagegen liess er sich zwei Fehler zu Schulden kommen, die zu Gegentoren führten und mitverantwortlich für die Niederlagen (3:4, 1:3) waren.
«Deshalb mache ich mir keinen Kopf»
Beim ersten ZSC-Fehltritt in Davos (Spiel 2) verlor Kukan in der 59. Minute den Puck an Matej Stransky, nachdem der HCD-Stürmer einen glorreichen Check gelandet hatte. Daraus entstand der späte Siegtreffer der Bündner. Am Samstag (Spiel 4) begann der ZSC-Untergang mit einem ungenauen Pass von Kukan auf Teamkollege Juho Lammikko, den Rico Gredig abfing und zum Davoser Führungstreffer nutzte.
«Es ist unglücklich und kann passieren. Es sind oft Millimeter, die den Unterschied ausmachen. Wenn der Puck ein paar Millimeter näher an der Stockschaufel ist, dann hat er diesen», sagt Kukan über das Missverständnis mit Lammikko. «Es sollte nicht sein, aber kommt vor und ist Pech. Deshalb mache ich mir aber keinen grossen Kopf.»
Gelernt, mit Nackenschlägen umzugehen
Aus Kukans Aussagen ist zu hören, dass er mit Nackenschlägen umgehen kann. Wer in seiner Karriere 172 NHL-Spiele bestritten, mit der Nati zwei WM-Silbermedaillen gewonnen hat und diese Erfahrungen ausspielen kann, der lässt sich nicht so einfach aus der Balance bringen. «Man lernt es mit der Zeit – es sind kleine Details, die jeweils matchentscheidend sein können. Das nächste Spiel ist wieder ein neues und ich werde wieder mein Bestes geben.»
Dass der Unterschied zwischen der Heim- und der Auswärts-Performance beim ganzen Team derart gross ist, das ist auch für Kukan rätselhaft. «Wir haben es explizit angesprochen, aber es wollte erneut nicht klappen. Ich hoffe, dass wir daraus jetzt schlauer werden.»
Doch bevor sich die ZSC Lions mit ihrem nächsten Auswärtsauftritt am Donnerstag in Davos auseinandersetzen können, müssen sie zuerst am Dienstag zu Hause liefern. Deshalb sagt auch Kukan: «Wir müssen das jetzt abhaken und es ist wichtig, dass wir daheim wieder zu unserem Spiel finden. Es steht 2:2 und geht weiter. Wenn es um viel geht, war dieses Team bislang stets bereit und hat geliefert. Es wird schwer für Davos, uns zu schlagen, wenn wir unser Spiel machen.»