Refs müssen genau hinschauen
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Fehler trotz Video-Review:Refs müssen genau hinschauen

Angeschossener Ajoie-Trainer Christian Wohlwend
«Ohne Sprung nach vorne geht es mir an den Kragen»

In Westschweizer Medien wurde das Blick-Live-Spiel gegen Kloten zur Schicksalspartie für Ajoie-Trainer Christian Wohlwend (47) ausgerufen. Im Interview nimmt der Bündner nach sieben Pleiten aus sieben Spielen Stellung.
Publiziert: 04.10.2024 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2024 um 12:50 Uhr
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Christian Wohlwend ist mit Ajoie mit sieben Niederlagen in Folge in die Saison gestartet.
Foto: Jonathan Vallat/freshfocus

Auf einen Blick

  • Christian Wohlwend ist als Ajoie-Trainer stark angeschossen
  • Er empfindet es nach sieben Pleiten in Folge als legitim
  • Ihm ist bewusst, dass er gehen muss, wenn der Turnaround nicht gelingt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Blick: Wie bilanzieren Sie die bisherige Saison von Ajoie?
Christian Wohlwend: Die Bilanz fällt sehr ernüchternd und enttäuschend aus. Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung. Davon kann man sich zwar nichts kaufen, aber man erhält trotzdem eine Standortbestimmung, hat Vertrauen in das, was man tut und glaubt, dass es funktioniert. Doch dann steht man plötzlich da, hat siebenmal verloren und das relativ klar und deutlich.

Im Vergleich zur letzten Saison, als Ajoie zwar auch Letzter war, aber in den Spielen viel kompetitiver auftrat, ist es ein klarer Rückschritt. Wie erklären Sie sich diesen?
Jonathan Hazen ist out, wir spielen schon länger nur mit fünf Ausländern. Dazu haben wir junge Spieler integriert, von denen man nicht erwarten kann, dass sie von heute auf morgen den Unterschied ausmachen können. Sie brauchen Zeit. Aber wenn man ständig verliert, dann verliert man auch die Geduld. Wir sind sehr selbstkritisch und selbstreflektiert und müssen uns selber eingestehen, dass wir momentan nicht wirklich konkurrenzfähig sind.

Alle Highlights und 20 Live-Spiele auf Blick

Bei Blick gibt es die volle Ladung Eishockey. Nebst vielen News und Hintergrundgeschichten beinhaltet dies durch die Zusammenarbeit mit MySports auch die Highlights aus der National League nach den Spielen. Alle Tore und die weiteren wichtigen Szenen gibt es zeitnah nach Spielschluss bei uns in Form von professionell kommentierten Highlight-Clips zu sehen. Daneben gibt es auf Blick auch wieder Live-Eishockey aus der National League. 20 Spiele aus der Qualifikation werden live und kostenlos im Stream übertragen, in der Regel an einem Freitag.

Die 20 Live-Spiele auf Blick

  • 20. September: Kloten – Bern
  • 27. September: Ambri – Biel
  • 4. Oktober: Ajoie – Kloten
  • 11. Oktober: Zug – Biel
  • 18. Oktober: Kloten – ZSC Lions
  • 25. Oktober: Davos – Lugano
  • 1. November: SCRJ Lakers – Davos
  • 15. November: Fribourg – Bern
  • 22. November: Bern – Davos
  • 29. November: ZSC Lions – Kloten
  • 6. Dezember: SCRJ Lakers – SCL Tigers
  • 20. Dezember: Servette – ZSC Lions
  • 23. Dezember: Biel – Bern
  • 10. Januar: SCL Tigers – ZSC Lions
  • 17. Januar: Lugano – Davos
  • 24. Januar: Lausanne – Bern
  • 31. Januar: SCL Tigers – Bern
  • 14. Februar: ZSC Lions – Fribourg
  • 21. Februar: Biel – Zug
  • 27. Februar: kurzfristige Ansetzung des Live-Spiels

Bei Blick gibt es die volle Ladung Eishockey. Nebst vielen News und Hintergrundgeschichten beinhaltet dies durch die Zusammenarbeit mit MySports auch die Highlights aus der National League nach den Spielen. Alle Tore und die weiteren wichtigen Szenen gibt es zeitnah nach Spielschluss bei uns in Form von professionell kommentierten Highlight-Clips zu sehen. Daneben gibt es auf Blick auch wieder Live-Eishockey aus der National League. 20 Spiele aus der Qualifikation werden live und kostenlos im Stream übertragen, in der Regel an einem Freitag.

Die 20 Live-Spiele auf Blick

  • 20. September: Kloten – Bern
  • 27. September: Ambri – Biel
  • 4. Oktober: Ajoie – Kloten
  • 11. Oktober: Zug – Biel
  • 18. Oktober: Kloten – ZSC Lions
  • 25. Oktober: Davos – Lugano
  • 1. November: SCRJ Lakers – Davos
  • 15. November: Fribourg – Bern
  • 22. November: Bern – Davos
  • 29. November: ZSC Lions – Kloten
  • 6. Dezember: SCRJ Lakers – SCL Tigers
  • 20. Dezember: Servette – ZSC Lions
  • 23. Dezember: Biel – Bern
  • 10. Januar: SCL Tigers – ZSC Lions
  • 17. Januar: Lugano – Davos
  • 24. Januar: Lausanne – Bern
  • 31. Januar: SCL Tigers – Bern
  • 14. Februar: ZSC Lions – Fribourg
  • 21. Februar: Biel – Zug
  • 27. Februar: kurzfristige Ansetzung des Live-Spiels

Dabei war es vor der Saison bei Ajoie das Ziel, endlich den letzten Rang loszuwerden. Nun muss man nach sieben Runden bereits konstatieren, dass dies praktisch unmöglich ist.
Ich hoffe, dass der Verein die Geduld hat zu warten, bis die zahlreichen Verletzten, die wir aktuell haben, zurückkommen und bis wir uns mit einem neuen ausländischen Verteidiger und einem neuen ausländischen Stürmer verstärkt haben. Wenn wir dann mit diesen Massnahmen keinen Sprung nach vorne machen können, wird es Konsequenzen haben. Und diese Konsequenzen sind wie immer im Spitzensport – dann wird es dem Trainer, also mir, an den Kragen gehen.

Haben Sie Angst um ihren Job?
Nein, ich habe keine Angst. Ich bin extrem ruhig. Denn ich weiss, wie dieses Business funktioniert. Mir ist klar, dass ich nicht noch ein achtes, neuntes, zehntes, elftes und zwölftes Mal in Folge verlieren kann. Das ist doch logisch. Ich muss aber auch sagen, dass mir in meiner Karriere noch nie so viel Vertrauen entgegengebracht wurde wie vom Verwaltungsrat und Sportchef von Ajoie. Ich bin auch überzeugt von der Arbeit, die wir als Coaching-Staff gemeinsam machen. Ich empfinde diese als besser, als wenn ich sie beispielsweise mit jener zu meiner Zeit in Davos vergleiche.

Dann haben Sie noch nicht resigniert?
Überhaupt nicht. Ich bin extrem dankbar für die Erfahrung, die ich als Headcoach von Ajoie machen darf. So lehrreich wie hier war es für mich noch nirgends. Wir sind ein Low-Budget-Team, für uns ist es schon schwierig, Spiele zu gewinnen, wenn uns alle Spieler zur Verfügung stehen. Und wenn wir Verletzte haben, ist es noch viel schwieriger. Aber das ist nun einmal die Herausforderung und für mich ist es eine supercoole Herausforderung.

In Westschweizer Medien wird die Partie gegen Kloten als Ihr Schicksalsspiel bezeichnet. Über den Freitag hinaus erhalten Sie auch von Sportchef Julien Vauclair keine Zusicherung mehr. Diese Situation muss für Sie ziemlich unangenehm sein.
Sie ist für mich weder unangenehm noch beängstigend, sondern völlig legitim. Ich bin der Headcoach, wir haben siebenmal in Folge verloren, und wenn ich weiter verliere, dann funktionieren die Mechanismen nun mal so.

Christian Wohlwend persönlich

Der Montreal geborene Christian Wohlwend (47) wuchs im Engadin auf. Seine Spielerkarriere führte ihn von St. Moritz aus unter anderem zu Rappi, Kloten und Thurgau. Seine Trainerkarriere startete der Stürmer beim Zweitligisten Wallisellen und Erstligisten Bülach, ehe es im Nachwuchs von Lugano weiterging. 2016 wurde er U20-Nati-Trainer und war als Assistent von Patrick Fischer 2018 auch mit von der Partie, als die Nati WM-Silber gewinnen konnte. 2019 erhielt Wohlwend in Davos seinen ersten Posten als Headcoach in der National League, wo es ihm gelang, den Verein nach der prägenden Ära Arno Del Curto zu stabilisieren. Doch wegen seiner aufbrausenden Art kam es zu Dissonanzen zwischen dem Team, HCD-Staffmitgliedern und ihm. Und so wurde Wohlwend im Januar 2023 entlassen. Im Sommer 2023 wurde er Trainer beim HC Ajoie, zeigte sich geläutert und ruhiger, musste aber im zweiten Jahr nach nur 4 Punkten aus den ersten 13 Spielen am 21. Oktober 2024 gehen.

Der Montreal geborene Christian Wohlwend (47) wuchs im Engadin auf. Seine Spielerkarriere führte ihn von St. Moritz aus unter anderem zu Rappi, Kloten und Thurgau. Seine Trainerkarriere startete der Stürmer beim Zweitligisten Wallisellen und Erstligisten Bülach, ehe es im Nachwuchs von Lugano weiterging. 2016 wurde er U20-Nati-Trainer und war als Assistent von Patrick Fischer 2018 auch mit von der Partie, als die Nati WM-Silber gewinnen konnte. 2019 erhielt Wohlwend in Davos seinen ersten Posten als Headcoach in der National League, wo es ihm gelang, den Verein nach der prägenden Ära Arno Del Curto zu stabilisieren. Doch wegen seiner aufbrausenden Art kam es zu Dissonanzen zwischen dem Team, HCD-Staffmitgliedern und ihm. Und so wurde Wohlwend im Januar 2023 entlassen. Im Sommer 2023 wurde er Trainer beim HC Ajoie, zeigte sich geläutert und ruhiger, musste aber im zweiten Jahr nach nur 4 Punkten aus den ersten 13 Spielen am 21. Oktober 2024 gehen.

Auch im Netz ist die Unruhe im Ajoie-Umfeld sehr gross, es wird bereits Christian Dubé als möglicher Nachfolger von Ihnen gehandelt. Wie nehmen Sie das wahr?
Gar nicht, das höre ich jetzt von Ihnen zum ersten Mal. Aber auch solche Sachen sind für mich logisch. Der Spitzensport ist ein Ventil für Emotionen. Wir befinden uns im Entertainment-Business und Sieges-Business. Und wenn man stets verliert, ist es das gute Recht der Fans, dass sie sich kritisch äussern.

Im Blick-Live-Spiel spielen Sie am Freitag gegen den EHC Kloten. Dieser ist als Überraschungsleader gerade das pure Gegenteil von Ajoie. Wie gehen Sie dieses Spiel an?
Es ist erfreulich für Kloten, dass es entgegen vieler Erwartungen einen solchen Superstart hingelegt hat. Wir dagegen befinden uns dort, wo wir uns in den letzten dreieinhalb Jahren stets befunden haben – mit mir oder ohne mich. Aber jeder Match ist für uns ein neues Leben, in dem wir versuchen zu gewinnen und Punkte zu holen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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