Natürlich hatten am Mittwochabend in der Bossard Arena alle nur Augen für Dario Simion. Der Zuger Flügelstürmer stand mit seinem Hattrick am Ursprung des zweiten Final-Sieg des Titelverteidigers. Jan Kovar hatte mit seinem Vier-Punkte-Spiel ebenfalls grossen Anteil am Zuger Erfolg.
Aber ein anderer Mann ist, wenn nicht sogar wichtiger, so doch mindestens genauso wertvoll: Nico Gross. Der Verteidiger hatte nur zehn Minuten Eiszeit, Skorerpunkte ergatterte er dabei keine. Aber er hat vielleicht trotzdem mehr auf seinem Konto: Die Aktion, die den EV Zug zwischenzeitlich am Leben hielt.
Wie ein Torwart
Wir spulen zurück. Kurz nachdem Zürich durch Denis Malgin in Führung geht, hat Justin Sigrist eine dicke Chance auf das 2:0. Eigentlich sind es gleich zwei Möglichkeiten. Mit seinem Buebetrickli-Versuch scheitert er in Extremis an Nico Gross. Der Verteidiger vertritt Torhüter Leonardo Genoni perfekt. So gut, dass Sigrist auch seinen zweiten Versuch durch Gross abgewehrt sieht. «Es ging alles sehr schnell», gesteht der stille Held des Abends. «Ich habe gesehen, dass Leo weit vom Tor weggerutscht ist, und mir war klar, dass ich etwas tun musste. In solchen Situationen überlegst du nicht lange und wirfst dich einfach hin. In diesem Fall hat es etwas gebracht.»
Und das nicht zu knapp. Wenige Minuten später erzielte Dario Simion das erste seiner drei Tore. Das Zuger Spiel war perfekt lanciert. «Es war eine Teamleistung», sagt Gross. «Seit Beginn dieser Serie ziehen wir alle am gleichen Strick.»
Wäre das 0:2 das Ende für Zug gewesen?
Man musste sich nur die Verzweiflung bei Justin Sigrist ansehen, um zu erkennen, wie «gross-artig» die Rettungstat des Verteidigers war. In diesem Moment stand der EVZ kurz vor dem Zusammenbruch – das 0:2 zu diesem Zeitpunkt hätte gut und gerne die Entscheidung bedeuten können: Saisonende, der Titel wäre an Zürich gegangen. «Jede Situation im Spiel hat Einfluss auf das Endergebnis», sagt Nico Gross. «Man kann nicht eine Aktion stärker gewichten als andere. Dario war mit seinen drei Toren sehr stark. Leo ebenfalls. Von der Verteidigung bis zum Angriff war es eine starke Teamleistung.»
Auch wenn Zug (auch) dank Nico Gross in dieser Serie das Momentum auf seiner Seite hat – der Vorteil liegt immer noch beim ZSC. Zug muss am Freitag im Hallenstadion zum dritten Mal in Folge gewinnen. Wie soll das gehen? «Indem wir unser Spiel spielen», sagt Gross. «Wir sind besser, wenn wir auf unsere Stärken setzen, so wie in den letzten beiden Spielen.»
Playoff-Final
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |