Zu den ersten Gratulanten von MacKinnon gehörte kein Geringerer als NHL-Superstar Sidney Crosby (34): «Ich habe gesehen, wie hart er dafür gearbeitet hat, bin froh, dass er belohnt wurde und nun erleben darf, wie sich das Gewinnen anfühlt.» Crosby und MacKinnon kommen beide aus der kanadischen Provinz Nova Scotia. Sie sind Trainingskumpels und sie verbindet auch eine tiefe Freundschaft. Und deshalb kann sich der dreimalige Stanley-Cup-Sieger mit den Pittsburgh Penguins auch anmassen, zu sagen: «Ich weiss, was dieser Triumph ihm und seiner Familie bedeutet.»
Noch vor einem Jahr war der zu den NHL-Topstars zählende MacKinnon im Elend. «Ich gehe nächstes Jahr in meine neunte NHL-Saison und habe noch keinen Scheiss gewonnen», brach es nach dem Zweitrunden-Out gegen Vegas aus dem Stürmer heraus. Und auch in diesen Playoffs wurde es wieder kompliziert für den Nummer-1-Draft der Avalanche aus dem Jahr 2013.
Den Fluch hinter sich gelassen
Denn als es im Final gegen Tampa Bay um alles ging, schien plötzlich das Pech an seiner Stockschaufel zu kleben. Von seinen 28 Torschüssen in den ersten fünf Spielen fand gerade mal einer im Powerplay den Weg ins Netz. Doch als Colorado die Final-Serie in Spiel 6 nach einem 0:1-Rückstand komplett zu entgleiten drohte, trotzte MacKinnon allen Widerständen, glich zum 1:1 aus, bereitete das 2:1 vor und führte Colorado zum dritten Stanley-Cup-Triumph.
Und so kam es, dass MacKinnon an diesem späten Sonntagabend, als er dann endlich diesen «Scheiss» in den Händen hatte, Frieden schliessen konnte. Mit sich. Seiner Karriere. Und dem Eishockey generell. «Ich kann noch gar nie realisieren, was da gerade geschieht», stammelte er denn auch. Schon als 8-Jähriger träumte MacKinnon von den Avalanche. Über seinem Bett hing damals ein Poster des legendären Joe Sakic (52) und es war sein erklärtes Ziel, eines Tages an der Seite seines Idols zu spielen.
MacKinnon will Crosby betrunken sehen
Das klappte dann zwar nicht ganz. Sakic beendete 2009 seine Karriere, ist heute aber als General Manager der Organisation MacKinnons Big Boss. Und kaum einer freute sich so für MacKinnon wie Sakic: «Man hat gemerkt, wie sehr er es gewollt hat. Ich bin enorm glücklich für ihn. Vielleicht gelingt es ihm nun, sich ein wenig zurückzulehnen und den Sommer zu geniessen.»
Wenn dann die Cup-Party in seiner Heimatstadt Halifax stattfindet, dann rechnet MacKinnon auch mit seinem Freund Sidney Crosby. Mit konkreten Vorstellungen: «Ich war immer der betrunkenste Typ an seinen Cup-Partys. Also hoffe ich schwer, dass er sich nun revanchiert.»