Roman Josi lässt gerade mit jedem weiteren Tor oder Assist einen Rekord purzeln. Josi? Fabelhaft. Aber seine Nashville Predators werden sich nach der Decke strecken müssen, um einen der beiden Wild-Card-Plätze in der Western Conference festzuhalten. Vier Punkte beträgt das Polster auf die Vegas Golden Knights, das ehemalige Expansionsteam hat die Playoffs seit der Aufnahme in die NHL (2018) bisher noch nie verpasst.
Das Restprogramm der Predators? Hat es in sich: St. Louis (in der Nacht auf Montag), Calgary, Tampa Bay, Minnesota mit Kevin Fiala, wieder Calgary und als Schlussbouquet Auswärtsspiele in Colorado und Arizona (Janis Moser). Vegas hat eine Partie mehr auf dem Konto als die Predators und drei Heimspiele vor der Brust: Gegen Nico Hischiers New Jersey, Washington und San Jose mit Timo Meier. In der Western Conference sind mit Colorado, Calgary und St. Louis erst drei Teams fix in der K.o.-Runde.
Kanada hofft – seit 1993
Im Osten herrscht weniger Aufregung. Sieben von acht Plätzen sind vergeben. Und die Chancen der New York Islanders (spielen in der Nacht auf Montag in Toronto) sind höchstens für Mathematiker ein (befristetes) Thema, der Halbfinalist der letzten Saison müsste alle acht ausstehenden Partien gewinnen, die Washington Capitals gleichzeitig sieben Mal in Folge verlieren.
Und in Kanada? Das Mutterland des Eishockeys bewegt sich seit dem letzten Stanley-Cup-Erfolg (Montréal, 1993) stets irgendwo zwischen Hoffen und Bangen. Die Calgary Flames sind in diesem Frühling für viele Experten der hoffnungsvollste Vertreter der Ahornblätter, die Flames sind ausbalanciert und robust genug, um unter den verschärften Bedingungen der Playoffs ein Wörtchen mitzureden.
Taugen die Superstars für die Playoffs?
Edmonton und Toronto haben die Rahmenbedingungen für ihre Superstars schrittweise verbessert, da und dort wurden robuste Spieler verpflichtet, die im verdichteten Klima der Post-Season bestehen können. Die individuelle Klasse von Leon Draisaitl, Connor McDavid (Edmonton), Auston Matthews, Mitch Marner, John Tavares und William Nylander (Toronto) ist unbestritten – gleichzeitig werden sie von Zweifeln begleitet.
Edmonton und Toronto sind in der Qualifikation offensive Kraftwerke, lassen aber von allen Teams, die aktuell auf einem Playoff-Platz liegen die meisten Gegentore zu. Edmonton hat mit McDavid und Draisaitl bisher erst eine Playoff-Serie gewinnen können (2017), den Toronto Maple Leafs ist dieser Schritt mit Matthews, Marner, Tavares und Nylander noch nie gelungen.