NHL-Titelchancen der Schweizer
Josi darf auf Stamkos-Schub hoffen

Vor sieben Jahren standen Roman Josi und die Nashville Predators im Stanley-Cup-Final. So nahe, seinen Traum vom Titel zu verwirklichen, kam der Berner nie mehr. Das Ranking der Meisterchancen der Schweizer NHL-Spieler vor dem Start am Freitag.
Publiziert: 04.10.2024 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2024 um 16:02 Uhr
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Nashville-Captain Roman Josi kann sich freuen …
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

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Stephan RothStv. Eishockey-Chef
1

Roman Josi (34, Nashville Predators)

Was will man mehr? Josi ist verheiratet, hat zwei kleine Kinder und wohnt in einer schönen Villa. Er verdient diese Saison 9 Millionen Dollar. Er ist einer der besten Verteidiger der Welt, führte die Schweiz im Frühling zum dritten Mal in den WM-Final, ist Captain seines NHL-Klubs und allseits beliebt. Dem Berner fehlt es wahrlich an nichts – nur einen Stanley-Cup-Gewinn hat er noch nicht (und auch keinen WM-Titel). Doch jetzt stehen die Chancen von Nashville so gut wie nie mehr seit 2017, als man im Final an Pittsburgh scheiterte. Damals wurde nicht Josi, sondern sein Kumpel Mark Streit der dritte Schweizer NHL-Champion nach David Aebischer (2001 mit Colorado) und Martin Gerber (2006 mit Carolina).

Die Predators haben im Sommer ihre Ambitionen unterstrichen, als sie Stürmer Steven Stamkos (34) für 8 Mio. pro Jahr verpflichteten. Der schussgewaltige Rechtsschütze spielte davor bei Tampa Bay und gewann zweimal den Stanley Cup. Zudem unterschrieben mit Verteidiger Brady Skjei (ex Carolina) und Stürmer Jonathan Marchessault (ex Las Vegas) am 1. Juli zwei weitere routinierte Hochkaräter in der Country-Metropole. «Es war wie Weihnachten», sagt Josi. Angesichts des fortgeschrittenen Alters der Predators-Stars ist das Zeitfenster klein, um den Traum vom Titel zu realisieren. 

2

Lian Bichsel (20, Dallas Stars)

Der 105-Kilo-Brocken beeindruckte in der Vorbereitung nicht zuletzt mit seinem Körperspiel und hat bis jetzt alle Kaderreduktionen überstanden. Sollte er die Saison in der NHL beginnen, wäre das ein grosser Vertrauensbeweis der Stars, da die Konkurrenz beim letztjährigen Halbfinalisten gross ist. Er soll auf jeden Fall in dieser Saison zu seinem NHL-Debüt kommen.

3

Nico Hischier (25), Timo Meier (27) und Jonas Siegenthaler (27, New Jersey Devils)

Die letzte Saison war mit dem Verpassen der Playoffs ein herber Rückschlag für die «Swiss Devils» um Captain Hischier. Dies kostete Trainer Lindy Ruff den Job. Jetzt steht Sheldon Keefe (ex Toronto) in New Jersey an der Bande. Als Antrittsgeschenk bekam er Goalie Jacob Markström (ex Calgary) und Verteidiger Brett Pesce (ex Carolina). Am Freitag beginnt für die Devils in Prag bereits die Saison mit dem Duell gegen Ruffs neues Team Buffalo.

Meier wurde im Frühling an der Schulter operiert, weshalb er die WM verpasste. Trotz verhaltenem Start und Verletzungsproblemen war er letzte Saison mit 28 Treffern vor Hischier (27) der beste Torschütze des Teams. Fit ist auch Offensivverteidiger Dougie Hamilton wieder, der drei Viertel der letzten Spielzeit verletzt verpasste. Siegenthaler dürfte aber nicht mehr an seiner Seite spielen. In der Vorbereitung bildete er ein Duo mit Jonathan Kovacevic.

4

J. J. Moser (24, Tampa Bay Lightning)

Der Seeländer, der einen 2-Jahresvertrag mit einem Jahressalär von 3,375 Mio. Dollar unterschrieb, kommt zu einem Team im Umbruch. Der langjährige Captain Stamkos unterschrieb in Nashville, und Verteidiger Michail Sergatschew landete im Tausch für Moser, Talent Conor Geekie und Draftpicks beim Utah Hockey Club, dem Nachfolge-Team der Arizona Coyotes. Die «Blitze» haben aber immer noch eine starke Mannschaft, zumal man Stürmer Jake Guentzel von Carolina holte.

5

Pius Suter (28, Vancouver Canucks)

Der Zürcher spielte letzte Saison beim Überraschungsteam oft am Flügel mit den Stars J. T. Miller und Brock Boeser, was mancher Canucks-Fan kritisch sah. Nun plant Coach Rick Tocchet, den vielseitigen Suter, dessen Vertrag mit dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis (1,6 Mio.) Ende Saison ausläuft, als Center einzusetzen. Beim Testspiel gegen Edmonton wurde er von Corey Perry attackiert, nachdem er sich mit Superstar Connor McDavid angelegt hatte, und verletzte sich dabei. 

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6

Kevin Fiala (28, Los Angeles Kings)

Wie stark der Ostschweizer ist, zeigte er an der WM in Prag, als er nach dem Silber-Gewinn zum MVP des Turniers gewählt wurde. Gut möglich, dass er auch an der nächsten WM dabei sein wird. Denn die Kings haben sich bis jetzt noch nicht als Playoff-Team bewährt, scheiterten in den letzten drei Jahren jeweils in der ersten Runde. Ob die Verpflichtung von Goalie Darcy Kuemper (von Washington, Champion mit Colorado 2022) reicht, um dies zu ändern?

7

Nino Niederreiter (32, Winnipeg Jets)

Wie schon in der Saison davor endeten die Playoffs für die Jets sang- und klanglos in der ersten Runde. Auch Connor Hellebuyck, der mit der Vezina-Trophy als bester Goalie der Liga ausgezeichnet wurde, konnte, zumindest statistisch, erneut nicht an seine Leistungen der Regular Season anknüpfen. Seine Abwehrquote sank von 92,1 auf 87 Prozent. Den Jets scheint es an Qualität zu fehlen, wenn es in den Playoffs gegen Top-Teams wie zuletzt Colorado geht.

8

Philipp Kurashev (24, Chicago Blackhawks)

Nach einer für ihn persönlich bitter-süssen Silber-WM, die er überzählig auf der Tribüne beendete, steht für Kurashev in dieser Spielzeit viel auf dem Spiel. Denn sein Vertrag läuft aus. Letzte Saison war er mit 54 Punkten in 75 Spielen äusserst produktiv – auch weil er oft an der Seite von Jungstar Connor Bedard randurfte. Die Blackhawks, die sich im Wiederaufbau befinden, dürften erneut eines der schwächeren Teams der Liga sein.

Trotz guter Leistungen in der Vorbereitung beginnen Verteidiger Rodwin Dionicio (20, Anaheim) sowie die Goalies Connor Hughes (28, Montréal) und Akira Schmid (24, Las Vegas) die Saison in der AHL. 

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