NHL-Star Hischier spricht über die Street Parade, Tränen und Zwiebeln
«Zum Glück gibts Frauen»

Nach der WM ist zwar vor der Saison. Aber Eishockey ist für Nico Hischier (25) im Sommer noch weit weg. Deshalb stellt sich der NHL-Star und Captain der New Jersey Devils für einmal etwas anderen Fragen. In den Antworten kommen Zwiebeln, Wasserbecher und Tränen vor.
Publiziert: 17.08.2024 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2024 um 17:08 Uhr
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Nico Hischier war einer der Leitwölfe der Schweizer Nati bei ihrem Silber-Gewinn an der WM in Prag.
Foto: keystone-sda.ch

Blick: Welchen Moment in Ihrem Leben würden Sie gerne nochmals erleben?
Nico Hischier: Den Moment, als ich vor meinem ersten NHL-Spiel das Eis betreten habe.

Was denken Laien fälschlicherweise von Hockeyspielern?
Dass uns allen einige Zähne fehlen, ich gehöre dazu. Und dass die Goalies eine Schraube locker haben, wenn sie ins Tor stehen und sich mit Pucks abschiessen lassen.

Das Training von welchem Sport-Star würden Sie gerne mitmachen?
Wie Roger Federer trainiert, würde mich interessieren.

Welchen Titel würden Sie Ihrer Biografie geben?
Aus dem kleinen Wallis ins grosse New York.

Weswegen haben Sie letztmals Tränen vergossen?
Nach dem WM-Final gab es emotionale Momente, und einige Tränen sind geflossen. Ich habe davor noch nie einen Final gespielt, jetzt weiss ich, wie es sich anfühlt. Und wenn man verliert, ist die Motivation fürs nächste Mal noch grösser, damit man dieses Gefühl nicht nochmals erlebt.

Was haben Sie als Kind nicht gegessen, mögen Sie heute aber gerne?
Zwiebeln! Als Kind habe ich sie gehasst, meine Mutter durfte nichts kochen mit Zwiebeln. Und heute liebe ich sie.

Ihr emotionalster Garderoben-Moment?
Schwierig, denn da gab es einige. Emotional ist es nicht einfach, wenn Spieler während der Saison wechseln müssen oder Trainer gehen müssen, die lange im Klub waren. Das sind jeweils keine angenehmen Gespräche als Team. Im Gegensatz dazu ist der Moment, wenn zum Beispiel die Playoffs feststehen, sehr speziell. Darum gibt es nicht den einen Moment, in der Garderobe ist es eine Achterbahnfahrt von Emotionen.

Nico Hischier persönlich

Nico Hischier (25) stammt aus Naters VS. Mit 15 wechselte er vom EHC Visp zum SC Bern, wo er sein NL-Debüt gab. In der nordamerikanischen Junioren-Liga entwickelte sich der Center bei den Halifax Mooseheads weiter. 2017 wurde er im NHL-Draft von den New Jersey Devils als erster Schweizer als Nummer 1 gewählt und debütierte noch in der gleichen Saison. Als Rookie schaffte Hischier auf Anhieb 52 Skorerpunkte (20 Tore).

2019 unterschrieb der Walliser einen Siebenjahresvertrag über 50,75 Millionen US-Dollar. Vor seinem Comeback nach einer Fussverletzung wurde Hischier im Febuar 2021 zum Devils-Captain ernannt. Er ist nach Mark Streit (NY Islanders) und Roman Josi (Nashville) erst der dritte NHL-Schweizer mit dem C auf der Brust. Der Stürmer steht nun bereits vor seiner achten Saison mit den New Jersey Devils.

Im Mai war Hischier einer der Leitwölfe der Schweizer Nationalmannschaft bei ihrem Silber-Gewinn an der WM in Prag.

Getty Images

Nico Hischier (25) stammt aus Naters VS. Mit 15 wechselte er vom EHC Visp zum SC Bern, wo er sein NL-Debüt gab. In der nordamerikanischen Junioren-Liga entwickelte sich der Center bei den Halifax Mooseheads weiter. 2017 wurde er im NHL-Draft von den New Jersey Devils als erster Schweizer als Nummer 1 gewählt und debütierte noch in der gleichen Saison. Als Rookie schaffte Hischier auf Anhieb 52 Skorerpunkte (20 Tore).

2019 unterschrieb der Walliser einen Siebenjahresvertrag über 50,75 Millionen US-Dollar. Vor seinem Comeback nach einer Fussverletzung wurde Hischier im Febuar 2021 zum Devils-Captain ernannt. Er ist nach Mark Streit (NY Islanders) und Roman Josi (Nashville) erst der dritte NHL-Schweizer mit dem C auf der Brust. Der Stürmer steht nun bereits vor seiner achten Saison mit den New Jersey Devils.

Im Mai war Hischier einer der Leitwölfe der Schweizer Nationalmannschaft bei ihrem Silber-Gewinn an der WM in Prag.

Welchen Rat geben Sie jungen Spielern, die von der NHL träumen?
Keine Angst vor Fehlern haben, denn aus Fehlern lernt man. Geh deinen eigenen Weg, habe Spass im Training und im Spiel.

Haben Sie Angst vor dem Älterwerden?
Nein, ich versuche, die Einstellung zu haben, mich darauf zu freuen, was noch auf mich zukommt.

Vier Wochen Kloster oder Gefängnis – wofür würden Sie sich entscheiden?
Natürlich ins Kloster.

Wozu könnte man Sie nie überreden?
Bei einem Tanzwettbewerb mitzumachen.

Welche Arbeit im Haushalt schieben Sie am längsten vor sich her?
Staubsaugen.

Welchen Scherz haben sich die Teamkollegen schon mit Ihnen erlaubt?
In der Garderobe ist der Helm am Platz jeweils zuoberst im Regal. Da haben sie einen Becher Wasser daruntergestellt. Nimmt man den Helm dann runter, leert man sich das Wasser ins Gesicht. Dass dies ein beliebter Scherz ist, habe ich vor einigen Jahren so erfahren.

Hischiers Sommer nach dem WM-Silber

Seit 2016 und dem Beginn seines Übersee-Hockeylebens verbringt Nico Hischier die Sommermonate in der Schweiz und absolviert in der Heimat das Sommertraining. Dafür lässt sich der Walliser in Bern nieder. Mit seinem Athletiktrainer Sam Boehringer macht er sich in einem individualisierten Programm für die nächste NHL-Saison fit.

Im Juni war er mit dem Bieler Janis Moser (neu bei Tampa Bay) ein wenig auf dem Eis. Im August schliesst er sich dem Eistraining des SCB an, Anfang September kehrt er zu den New Jersey Devils zurück auf deren Trainingsstart hin. Die Saison beginnt im Oktober, heuer für Hischier mit einer Europa-Tour und zwei Spielen in Prag gegen die Buffalo Sabres.

Doch den Sommer begonnen hat der NHL-Star nach der WM-Silbermedaille zunächst mit Ferien. «Ich wollte eigentlich in der Schweiz bleiben. Doch da das Wetter nicht so gut war, bin ich spontan nach Mallorca gereist mit meiner Familie.» Er gönnte sich jedoch nur eine zweiwöchige Pause, bevor er mit dem Training startete. Einige Tage auf Ibiza und erneut Mallorca sowie ein Aufenthalt auf Teneriffa mit seiner Trainingsgruppe folgten. Ansonsten genoss er die Ruhe in seiner Heimat, einige Abstecher ins Wallis waren natürlich auch dabei.

Seit 2016 und dem Beginn seines Übersee-Hockeylebens verbringt Nico Hischier die Sommermonate in der Schweiz und absolviert in der Heimat das Sommertraining. Dafür lässt sich der Walliser in Bern nieder. Mit seinem Athletiktrainer Sam Boehringer macht er sich in einem individualisierten Programm für die nächste NHL-Saison fit.

Im Juni war er mit dem Bieler Janis Moser (neu bei Tampa Bay) ein wenig auf dem Eis. Im August schliesst er sich dem Eistraining des SCB an, Anfang September kehrt er zu den New Jersey Devils zurück auf deren Trainingsstart hin. Die Saison beginnt im Oktober, heuer für Hischier mit einer Europa-Tour und zwei Spielen in Prag gegen die Buffalo Sabres.

Doch den Sommer begonnen hat der NHL-Star nach der WM-Silbermedaille zunächst mit Ferien. «Ich wollte eigentlich in der Schweiz bleiben. Doch da das Wetter nicht so gut war, bin ich spontan nach Mallorca gereist mit meiner Familie.» Er gönnte sich jedoch nur eine zweiwöchige Pause, bevor er mit dem Training startete. Einige Tage auf Ibiza und erneut Mallorca sowie ein Aufenthalt auf Teneriffa mit seiner Trainingsgruppe folgten. Ansonsten genoss er die Ruhe in seiner Heimat, einige Abstecher ins Wallis waren natürlich auch dabei.

Warum sind Sie nicht Verteidiger geworden?
Weil ich mit dem Puck immer nur nach vorne spielen und nicht verteidigen wollte. Es gab mal eine lustige Geschichte: Als ich sehr jung war, sagte mir ein Trainer, dass er mich im nächsten Spiel in der Verteidigung einsetzen wird. Ich war überhaupt nicht zufrieden, und es machte mir keinen Spass.

Wann können Sie über sich selbst lachen?
Bei guter Laune immer.

Welches war Ihr letzter Fehlkauf?
Das letzte Bier an der Street Parade.

Worin sind Frauen besser als Männer?
Oh, in vielen Dingen. Sie sind besser im Koordinieren von Dingen, sie können viele Informationen besser und schneller aufnehmen. Zum Glück gibts Frauen.

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