NHL startet ohne Sven Bärtschi
«Für eine Rückkehr in die Schweiz ist es noch zu früh»

In der Nacht auf Mittwoch beginnt die neue NHL-Saison. Vorerst ohne Sven Bärtschi (29). Der Stürmer startet im Farmteam der Vegas Golden Knights, ist aber trotzdem happy.
Publiziert: 12.10.2021 um 20:45 Uhr
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Sven Bärtschi: «Mein Sohn soll mich noch in der Schweiz spielen sehen.»
Foto: Sven Thomann
Angelo Rocchinotti

Sven Bärtschi, wie läufts?
Ich schaue gerade meinem Sohn beim Fussballtraining zu. Callan ist zweieinhalb Jahre jung und sehr sportlich. Er geht auch aufs Eis und spielt Golf. Meine Frau und ich haben 20 Minuten vom Las Vegas Strip entfernt ein Haus bezogen. Innerhalb von zwei Meilen befinden sich fünf oder sechs Golfplätze. Erst jetzt realisiere ich, wie wunderschön die Gegend um Red Rock Canyon ist. Wir geniessen es.

Auch wenn man Sie zurück in die AHL geschickt hat?
Als ich das Kader sah, wusste ich, dass es schwer werden würde. Vegas dürfte um den Stanley Cup spielen. Das AHL-Team Henderson befindet sich in einem Vorort. Ich muss also nicht packen und mit der Familie ins Flugzeug steigen. Das war mir wichtig. Sobald man Familie hat, verändern sich die Prioritäten. Ich bin gottenfroh, hat mich meine Frau immer begleitet und mich unterstützt.

Wie haben Sie die letzten zwei Jahre erlebt?
Ich habe wegen einer Hirnerschütterung bei Vancouver zwischen 30 und 40 Spiele verpasst. Es war mental schwierig, zurück ins Hockey zu finden. Ich brauchte ein Timeout, musste regenerieren und blieb wegen des Salary Caps in der AHL stecken. Vegas zeigte früh Interesse, wollte jemanden, den man sofort einsetzen kann. Ich brauche Geduld.

Sie sagten, Sie hätten sich immer als NHL-Spieler gesehen?
Ich habe fast 300 NHL-Spiele bestritten. Das kann nicht jeder von sich behaupten. Natürlich: Einerseits stinkte es mir, AHL zu spielen. Doch ich trainierte wie in der NHL, wollte ein Vorbild sein und den Jungen in Utica helfen. Das machte Spass. Ich freute mich riesig über all jene, die es in die NHL schafften.

War eine Rückkehr in die Schweiz kein Thema?
Doch, das habe ich mir gut überlegt. Ich musste aber früh eine Entscheidung treffen, war zum ersten Mal Free Agent und wusste nicht, was auf mich zukommen wird. Es ist mein Ziel, in die Schweiz zurückzukehren. Doch mein Bauch sagte: ‹Jetzt ist es zu früh.› Vielleicht im nächsten oder im übernächsten Jahr. Mein Sohn soll mich noch in der Schweiz spielen sehen.

Sie lernten Ihre Frau Laura in Portland kennen. Sie sehen Ihren Lebensmittelpunkt also nicht in Nordamerika?
Die Schweiz ist so unglaublich schön. Das wurde mir erst richtig bewusst, als ich nach meiner ersten Saison zurückkehrte. Wir möchten nach meiner Karriere an zwei Orten leben.

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