NHL-Star trifft und trifft
Niederreiter zündet Feuerwerk in Nordamerika

Nino Niederreiter (28) will nicht mehr grübeln, hat Spass am verdichteten Spielplan und schiesst Tore.
Publiziert: 17.02.2021 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 22:33 Uhr
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Nino Niederreiter ist einer der Hurricanes-Leistungsträger in dieser Saison.
Foto: keystone-sda.ch
Dino Kessler

Das Leben eines NHL-Stars in der Pandemie? Vorschriften, Einschränkungen, etwas Langeweile. Man kennt es. Auf dem Eis zündet Nino Niederreiter (28) aber ein Feuerwerk. Die Tore fallen wieder, das Selbstvertrauen ist zurück, die Angriffslust wird belohnt. Sieben Mal hat der Churer in dieser Saison bereits getroffen und dazu eine Vorlage geliefert. Niederreiter: «Ein paar Assists könnten noch dazukommen, aber ich bin zufrieden, die Pucks gehen rein.»

Das letzte Jahr war eines zum Grübeln: elf Tore in 67 Spielen (dazu 18 Assists), das war wenig für den Powerstürmer. «Ich habe wohl zu viel rumstudiert, wie ich den Puck ins Tor bringe, da gerät man irgendwann in eine Endlosschleife. Nun gehe ich das Ganze lockerer an. Wenn es läuft, dann läuft es.»

«Dankbar, dass wir spielen dürfen»

Die Gewohnheiten in der NHL während der Pandemie? «Man macht es uns sehr einfach. Wir werden oft getestet, alles ist bis ins letzte Detail organisiert. Die Vorschriften sind einschneidend, in der Garderobe kommen wir erst kurz vor den Spielen als Team zusammen, aber ich bin dankbar, dass wir überhaupt spielen dürfen.»

Wenn Nino zu Hause in Raleigh (North Carolina) ist, muss er auch zu Hause bleiben. Die gemeinsamen Abendessen mit dem Teamkollegen Sebastian Aho (Fi) sind inzwischen verboten, und Freundin Cecilia kommt erst im März aus der Schweiz zu Besuch. Was bleibt? «Spaziergänge, Video-Calls, mit Bekannten sprechen. Was solls, es geht ja allen gleich.»

Fan-Geräusche aus der Dose

Und die Roadtrips? «Ganz was anderes. Normalerweise geht man mit den Teamkollegen raus, nun ist man isoliert, ordert das Essen ins Zimmer oder sitzt beim gemeinsamen Mahl mit Abstand auf angeschriebenen Plätzen.»

In den Stadien wurden die Plexiglaswände hinter den Spielerbänken abmontiert, damit die Luft besser zirkulieren kann. In einigen Arenen werden Zuschauergeräusche eingespielt, in anderen sind wenige Fans erlaubt. «Unglaublich, wie rasch man sich an Neues gewöhnt», sagt Niederreiter etwas nachdenklich. «Aber wenn nur schon ein paar Fans im Stadion sind, ändert das sehr viel. Die Zuschauer sind sich wohl gar nicht bewusst, wie sehr wir sie wahrnehmen.»

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