Die Carolina Hurricanes haben in der letzten Saison mit feinen Leistungen und kreativen Jubelfeiern nach den Spielen den Sprung ins kollektive Gedächtnis geschafft. Darauf liessen sie eine eindrückliche Playoff-Kampagne folgen, die das Team aus Raleigh (North Carolina) bis in den Final der Eastern Conference trug. Dort scheiterten die Hurricanes in vier Spielen an Boston. Zuvor hatten die «Canes» die Playoffs neun Mal in Serie verpasst.
Der Churer Nino Niederreiter (27) hatte nach seinem Wechsel von Minnesota in den Süden der USA mit 30 Punkten in 36 Spielen wesentlichen Anteil am Durchbruch der Mannschaft. In den Playoffs schaffte er einen Treffer und drei Assists (15 Partien) – das war keine enttäuschende, aber auch keine überragende Bilanz.
20 bis 25 Tore für 5,25 Millionen Dollar
Diese Tendenz akzentuiert sich in Ninos zweiter Saison bei den Hurricanes: Mit 11 Toren und 18 Assists (67 Spiele) kann er auch seine eigenen Ansprüche nicht erfüllen, im Salär von 5,25 Millionen Dollar steckt zudem auch die Erwartungshaltung des Umfelds: 20 bis 25 Tore dürfen es als Gegenleistung schon sein. Diesen Eindruck kann Niederreiter nach der Covid-Pause nicht korrigieren. In den Pre-Playoffs gegen die New York Rangers bleibt es bei einem Assist, in der ersten Runde gegen die favorisierten Boston Bruins ist er beim einzigen Sieg nur Zuschauer.
Ein Tor auf dem Silbertablett serviert
Ein Treffer gelingt in der dritten Partie, als ihm Boston-Goalie Halak im Powerplay mit einem verunglückten Befreiungsschlag den Puck auf dem Silbertablett serviert. Die Verkrampfung löst sich beim stets angriffslustigen und einsatzfreudigen Bündner nach diesem Geschenk aber nicht in Luft auf. Mit Fortdauer der Serie wird zudem die Eiszeit immer spärlicher (noch etwas mehr als 8 Minuten im letzten Spiel).
Für Niederreiter persönlich insgesamt eine ernüchternde Saison. Er wurde als Top-6-Stürmer für die ersten beiden Sturmreihen aus Minnesota geholt. Diesen Status hat der flächendeckend beliebte Flügelstürmer nun Schritt für Schritt eingebüsst. Die Hurricanes sind nach zwei Playoff-Teilnahmen in Folge, einem gut ausbalancierten Kader und einigen hochtalentierten Stürmern ein Team auf dem Weg nach oben – Niederreiter muss ein Auge darauf haben, dabei nicht auf der Strecke zu bleiben.